Mehr Straßen oder Erhalt eines Naherholungsgebiets
Ausbau oder Bestandssanierung

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Eine Schnellstraße, die durch die Stadt führt – dicht an Wohnhäusern vorbei und mitten durch ein Naturschutz- und Naherholungsgebiet – wird ausgebaut.

Fahrbahnverbreiterung für den Verkehr von West nach Ost und umgekehrt im städtischen Süden – mitten durch Hannovers Kiesteiche. Dafür werden insgesamt ca. 6000 Bäume in der Leinemasch gefällt !!!

Südschnellweg-Ausbau versus Sanierung im Bestand

DER SKANDAL !

Trotz eines Gutachtens, das beweist, dass es eine Nichterforderlichkeit des neuen Planstellungsverfahrens für die Bestandserneuerung von Brücken gibt, soll der Plan umgesetzt werden.

Proteste der Anwohner, Einwohner der Stadt und Nutzer der Naherholungsgebiete werden derzeit Tatsachen geschaffen, indem schon vor der Genehmigung Bäume gefällt und mit den Bauarbeiten begonnen wurde.

Der Plan selbst ist nicht neu, sondern viele Jahre alt. Schon in der Vergangenheit haben Hannovers BürgerInnen das Projekt als zu teuer und nicht notwendig abgelehnt.

Die Landesregierung (SPD – vormals CDU), könnte diesen Auftrag stornieren, tut sie aber nicht.
Es schließt sich die Frage an: Warum?
In einer Zeit einer Klimakrise geben wir den Autos mehr Straßen, wo wir doch genau das versuchen einzudämmen. Wir lassen es zu, dass 6000 Bäume gefällt werden, die zur grünen Lunge der Großstadt Hannover gehören und protestieren, wenn der Regenwald abgehackt wird.

Seit Jahren finden Demonstrationen gegen die Pläne der Straßenverbreiterung statt. Die Hannoveraner sind mehrheitlich gegen den Ausbau. Gerade das Nadelöhr im Stadtteil Döhren wäre stark von der mehrspurigen Schnellstraße betroffen. Das bedeutet noch mehr Lärm, Dreck, Abgase für die Menschen, die kaum 10 Meter neben dem jetzigen Straßenbestand und einer Hochstraße, die über die Hildesheimer Straße führt, wohnen.

Das Verkehrsaufkommen ist seit Bau der Südschnellstraße schnell angewachsen.
1954 Trümmerschüttung für die Südtangente,
1955 Fertigstellung des 1. Bauabschnitts zw. Göttinger Chaussee und Hildesheimer Straße,
1956 Anschluss zum Messeschnellweg freigegeben,
1960: Freigabe des Abschnittes Hochstraße über die Hildesheimer Straße (Stadtteil Döhren).

Der Verkehr, vor allem der Fernlastverkehr hat die den Südschnellweg stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Renovierung steht seit Jahren im Raum und wegen des erhöhten Verkehrs, sollte gleichzeitig die Fahrbahn erheblich verbreitert werden. Doch ist das zeitgemäß?

Viele seltene Pflanzen werden verdrängt oder gar vernichtet. Das Biotop Kiesteich ist vielseitig, seit der Entstehung. Und das soll wieder zerstört werden?
Die Kiesteiche fungieren auch nicht nur als Naherholungsgebiet für überarbeitete Hannoveraner, sondern ist gleichzeitig ein Hochwasserüberschwemmungsgebiet.
Der Boden in und um Hannover ist meist lehmhaltig, sandig, steinig und es gibt sogar noch Moore - ehemals war der Maschsee ein Moor, wo Torf abgebaut wurde. Damit aber die Innenstadt nicht im Hochwasser versinkt, mussten Ausweichflächen entstehen. Die Leine und die Ihme, die zwei größten und längsten Flüsse in Niedersachsens Hauptstadt, sind bei Wetterkapriolen und Dauerregen schon oft übergelaufen. Die an den Rändern stehenden Häuser sind dann besonders gefährdet und die Masch kann bei Unwettern das viele Nass aufnehmen. Es wird verteilt und kann in die Erde einsickern. Der Ausbau und damit auch die Flächenverdichtung verhindert diesen kontrollierten Abfluss. Die Gefahr, dass es zu Folgeschäden durch Unterhöhlung an der Fahrbahnstruktur kommt, ist sehr hoch.

Der Teilabschnitt eines Tunnels würde nur an einem kurzen Stück für die Anwohner Entlastung bringen. An anderen Stellen wird der Wald großzügig für immer zerstört.

Vom OB Belit Onay (DIE GRÜNEN) gibt es nur markige Sprüche, aber keine Zugeständnisse oder Unterstützung – zumindest ist das nicht zu erkennen. Auch die SPD hält sich zurück.

Es gibt Lösungen für das Dilemma. Doch auch hier zeigte sich die Stadt Hannover von der ablehnenden Seite. Die Pläne sind alt und entsprachen noch nie den Herausforderungen, die uns die Klimakrise vorgibt. Eine katastrophale Entwicklung und das komplett falsche Zeichen, nicht nur an die Bevölkerung, die noch immer an eine Zukunft von Verbrennermotoren glaubt – und das sind leider nicht wenige.

Mehr dazu in einem Faktencheck, der Pro und Contra wie auch die Lösung aufzeigt.

… von der bewegten Aktivestin in "Rettet die Leinemasch" Francis Bee gegen die Zerstörung eines Naherholungsgebietes und Hochwasserschutzgürtels

"Aufgeben is nich"
Nächster Protest-Termin: Sonntag 09.07.2023 vor dem Paddelclub 15 Uhr, Schützenallee 30 im Stadtteil Döhren, südlich vom Maschsee

p.s.: Parkplätze zw. Maschsee und Paddelclub / in der Nähe können nicht aufgesucht werden, da sie durch die Baumaßnahmen vernichtet wurden.

Autor:

Francis Bee (Hannover) aus Dinslaken

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