Weihnachtsmärkte in den Niederlanden
Zum Kerstmarkt nach Bourtange

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Wie jedes Jahr im Dezember gibt es auch wieder die bezaubernde und vor allem urig originelle Weihnachtsstimmung auf dem Weihnachtsmarkt der Festung Bourtange in den Niederlanden zu erleben. Wir haben uns dort umgesehen.

Die Festung bietet einen einzigartigen Ort, um Weihnachten zu feiern und gilt als einer der schönsten Weihnachtsmärkte der Niederlande. Die gesamte Festung ist stimmungsvoll beleuchtet, Tausende von Lichtern schmücken die Brücken und Zufahrtsstraßen, während auf den Stadtmauern Dutzende beleuchteter Weihnachtsbäume stehen. Dieses Erlebnis sollten Sie sich nicht entgehen lassen; ein Ausflug dorthin ist absolut lohnenswert.

Auf dem Markt Platz, umgeben vom großen Weihnachtsbaum herrscht eine warme Atmosphäre voller Gemütlichkeit. Fast 100 Stände, verteilt auf verschiedene Plätze und Bastionen, bieten ein vielfältiges Angebot an Weihnachtsartikeln; Liebhaber weihnachtlichem Kunsthandwerkes kommen hier auf ihre Kosten. Das Ganze wird von verschiedenen Chören und Künstlern bereichert und die Atmosphäre wird mit zunehmendem Abend immer magischer. Natürlich gibt es hier auch Glühwein und heiße Schokolade zu genießen. Die Märkte finden statt am:

Samstag, 2. Dezember 2023: 11:00 - 21:00 Uhr
Sonntag, 3. Dezember 2023: 11:00 - 18:00 Uhr
Samstag, 9. Dezember 2023: 11:00 - 21:00 Uhr
Sonntag, 10. Dezember 2023: 11:00 - 18:00 Uhr
Samstag, 16. Dezember 2023: 11:00 - 21:00 Uhr
Sonntag, 17. Dezember 2023: 11:00 - 18:00 Uhr

Preise: Eintritt: € 4,00, Kinder bis 6 Jahre frei. Parken ist kostenlos.

Geschichtlicher Hintergrund

Bourtange ist eine bewohnte ehemalige Festung in den Niederlanden. Sie liegt in der niederländischen Provinz Groningen, zwei Kilometer von der deutsch-niederländischen Grenze bei Dörpen entfernt. Die Festung umschließt mit ihren Außenwerken die gleichnamige Festungsstadt. Sie ist eine der wenigen Festungen in Europa, die nach ihrem fast vollständigen Verfall in den letzten Jahrzehnten wieder aufgebaut wurde. Die Anlage diente der Überwachung der wenigen Straßen und Wege in dieser vormals völlig versumpften Landschaft. Das Bourtanger Moor, beiderseits der Grenze, ist nach der Festung benannt.

Mit der Errichtung der Festung im Auftrage von Wilhelm I. von Oranien wurde im Jahre 1580 im Achtzigjährigen Krieg genau an der Stelle begonnen,wo auf dem Weg zwischen Heede an der Ems und Groningen durch die Moore und Sümpfe zwei Ochsenkarren einander ausweichen konnten. Man hoffte, die von den Spaniern besetzte Stadt Groningen so von der Außenwelt abschneiden zu können.

Im Jahr 1593 wurde die Festung fertiggestellt und im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges immer wieder verändert und den jeweiligen technischen Gegebenheiten angepasst. Während dieses Krieges und auch in den darauf folgenden unruhigen Jahrzehnten konnte sie niemals von einem Angreifer erobert werden. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Festung während Krisenzeiten instand gesetzt, um danach wieder zu verfallen. 1742 erreichte sie während des Ersten Schlesischen Krieges ihre größte Ausdehnung. Militärisch war sie bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts von Bedeutung. In den kriegsfreien Zeiten ließen sich immer mehr Bürger auf dem inneren Festungsgebiet nieder, so dass im Laufe der Zeit eine kleine Festungsstadt entstand. 1851 wurde die Festung militärisch offiziell aufgegeben. Das Dorf blühte auf und wuchs zu einer stattlichen Größe an.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verließen aufgrund mangelhafter Infrastruktur in der gesamten Provinz mehr und mehr Einwohner das Dorf. 1960 stand es kurz vor seiner vollständigen Aufgabe.

Die damalige Gemeinde Vlagtwedde entschloss sich daraufhin, zur Belebung des Gebietes und Rettung der Festung diese auf dem Stand von 1742 – als die Festung ihren größten Umfang erreicht hatte – wieder aufzubauen und als Museums- und Freizeitort zu führen, was auch der abseitigen Lage der Anlage zu verdanken ist. Daher kann an dieser Stelle heute eine Festungsanlage besichtigt werden, die einen sehr selten gewordenen Bauzustand wiedergibt. Die Festung selbst stellt sich im Grundriss als ein völlig regelmäßiges Fünfeck dar, an dessen Ecken sich Bastionen befinden. Die Entfernung der Spitzen von Bastion zu Bastion beträgt 200 m. Das war zur Zeit der Erbauung eine übliche Reichweite der damaligen Waffen der Infanterie. Weiterhin sind der Kernfestung wassergefüllte Gräben, Ravelins (Außenwerke vor der Festung), ein Kronwerk (Außenwerk) und ein Glacis (Anschüttungen vor dem Graben) vorgelagert. Die Anlage besteht hauptsächlich aus Erde und Holz, nur die beiden Torbauwerke und eine kurze Poterne (überbauter Gang) sind gemauert. Die wichtigsten Wiederherstellungsarbeiten erfolgten zwischen 1964 und 1973, auch danach wurde die Anlage regelmäßig ergänzt und erweitert. Diese Veranstaltungen finden dort alljährlich statt:

  • Seit 1996 wird am ersten Maiwochenende „die Schlacht von Bourtange“ nachgestellt. Dabei wechseln sich die Schlachten von 1640 (ungerade Jahre) und 1814 im Jahresrhythmus ab.
  • Mitte August findet das große „Festung Spektaculum“ statt, eine Zeitreise in die Zeit des Mittelalters und der Renaissance.
  • Ein magisches Fest findet Ende Oktober statt.
  • Der Kerstmarkt (Weihnachtsmarkt) an den ersten drei Adventswochenenden.
  • Dazu im Jahresverlauf mehrere Märkte.

Wir werden dann auch weiterhin vor Ort sein und berichten.

Autor:

Heinz-Jürgen Klingenhagen aus Dorsten

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