Boehm-Ausstellung
„Pfarrer Franz Boehm – Mann mit Glaubensstärke und Zivilcourage“

Pfr. Franz Boehm

Ausstellung vom 11. März bis 10. April 2019 im Rathaus-Center Monheim

Die Katholische Kirchengemeinde St. Gereon und Dionysius lädt unter dem Motto „Pfarrer Franz Boehm – ein Mann mit Glaubensstärke und Zivilcourage“ vom 11. März bis 10. April 2019 zu einer Ausstellung in den Schaufenstern des ehemaligen Drogeriemarktes Rossmann im Rathaus-Center Monheim ein. Anlass hierfür ist die Entscheidung des Stadtrates, zum Gedenken an den ehemaligen Pfarrer von St. Gereon, Franz Boehm, der 1945 im KZ Dachau ums Leben gekommen ist, ein Denkmal zu stiften, das auf dem Kirchplatz von St. Gereon aufgestellt werden soll. Damit wird der Widerstand des katholischen Geistlichen gegen das NS-Regime gewürdigt. Mit seinem Leitspruch „Ich will kein stummer Hund sein“, hat er in einer Zeit der geistigen Verwirrung, den Mut aufgebracht, sich dem Zeitgeist zu widersetzen. Damit ist er nicht nur damals sondern auch heute noch ein Zeichen der Hoffnung geworden.

Eröffnet wird die Ausstellung von Bürgermeister Daniel Zimmermann und Pfarrer Burkhard Hoffmann am 11. März 2019, um 11:30 Uhr, vor den ehemaligen Räumen des Drogeriemarktes.

Zeitgleich stellt der syrische Maler Nabeel Martini, der vor drei Jahren aus Idlib bei Aleppo mit seiner Familie geflohen ist und seit zwei Jahren mit seiner Familie in Monheim wohnt, seine Bilder, in denen er die schrecklichen Erfahrungen seiner Flucht verarbeitet, in den ehemaligen Geschäftsräumen des Drogeriemarktes Rossmann aus.

Initiatoren der Boehm-Ausstellung sind die Archivare der Kirchengemeinde St. Gereon und Dionysius, Peter Buter und Hans Thielen. Sie haben in wochenlanger Arbeit Inhalt und Form der Ausstellung konzipiert und zusammengestellt. Dargestellt wird das Leben und Wirken von Franz Boehm, der schon ab 1933 in seiner vorherigen Pfarrstelle in Sieglar bei Troisdorf Widerstand gegen die örtlichen Machthaber der NS-Zeit geleistet hat. Infolge dieser ersten intensiven Auseinandersetzungen mit dem NS-Regime wurde Pfr. Boehm aus Sieglar und dem Regierungsbezirk Köln ausgewiesen. Dieser Zeitraum kann allerdings nur sehr knapp und im Überblick gezeigt werden.

1938 wurde Franz Boehm bereits als verfolgter und beobachteter Gegner der Nationalsozialisten als Pfarrer in St. Gereon in Monheim eingeführt. Diese „seine Zeit“ von 1938 bis zu seiner Verhaftung 1944, seinem Tod am 13. Februar 1945 im KZ Dachau und die dann erfolgte Zerstörung „seiner“ Kirche St. Gereon in der Nacht vom 22. auf den 23. Februar 1945 wird in der Ausstellung sehr ausführlich dargestellt.

Pfarrer Franz Boehm wurde am 3. Oktober 1880 in Boleszyn/Westpreußen geboren. Nach dem Studium der Theologie in Bonn und Köln wurde er am 10. März 1906 im Dom zu Köln zum Priester geweiht. Nach seiner Kaplanzeit von 1906 bis 1917 in Essen und Oberhausen war er von 1917 bis 1923 Pfarrer in St. Katharina in Düsseldorf-Gerresheim. Danach war Boehm bis 1938 Pfarrer an St. Johannes in Sieglar. Im April 1938 wurde er Pfarrer in St. Gereon in Monheim. Am 5. Juni 1944 wurde er durch die NSDAP in der Sakristei von St. Gereon verhaftet. Am 12. August 1944 erfolgte der Transport in das KZ Dachau. Hier starb er am 13. Februar 1945 als Häftling Nr. 91.557 an den Folgen von Schwäche und Krankheit. Die damalige Pfarrgemeinde St. Gereon setzte ihm bereits vor 30 Jahren, genau am 13. Februar 1989, ein „Denkmal“, in dem sie ihrem Pfarrheim an der Sperberstraße den Namen „Pfarrer-Franz-Boehm-Haus“ gab.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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