Kolumne: Schloß Rheydt
Schloß Rheydt ist ein Renaissance-Wasserschloß in Mönchengladbach. Otto von Bylandt ließ es in den zuwischen 1558 - 1591 bauen; Architekt ist Maximilian von Pasqualini. Archäologen gehen davon aus, daß es einen hölzernen Ursprungsbau aus der Zeit vor der ersten Jahrtausenwende gibt.
Seit dem Jahre 1922 ist dort das Städtische Museum Schloß Rheadt untergebraucht. Es zeigt eine umfangreiche Sammlung von Kunst- und Kulturgegenständen aus Renaissance und Barock und zur Textilgeschichte Mönchengladbachs. In der Vorburg gibt es Wechselausstellungen zur lokalen Geschichte.
Ein zweigeschossiges, zweiflügeliges Backsteingebäude unter steilem Schieferdach. Erhalten sind der Südwest- und ein Teil des Nordwestflügels. Der Nordostflügel und die ursprünglich nur aus einer starken Mauer bestehende südöstliche Begrenzung fehlen.
Ein winkelförmig angelegter, zweigeschossiger Backsteinbau unter schiefer- (Außenseite) bzw. ziegelgedecktem (Innenseite) Dach. Der Hauptbau besitzt ein mittig gelegenes Durchfahrtsportal und wird durch zwei auf rechteckigem Grundriss errichteten Turmstümpfen flankiert.
Ein zweigeschossiges Backsteingebäude unter schiefergedecktem Walmdach mit mittelachsial gelegenem, werksteingerahmten, rundbogigem Hauptportal. Der Zugang erfolgt über eine in Backstein gemauerte, auf Quaderpfeilern gegründete Bogenbrücke.
Das Haus an der Hauptstraße 199b liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schloß Rheydt. "Es ist verwunschen," berichten die benachbarten Anwohner. Abends und nachts gehen sie nicht mehr auf die Straße und holen ihre Kinder bei schlechtem Wetter in die Wohnung.
"Und das aus gutem Grund," betonten die Nachbarn. Es gebe hier sehr viele Gewitter, überproportional viele Gewitter im Vergleich zum übrigen Niederrhein. Dann sei laute Orgelmusik aus dem Gebäude zu hören. In der dunklen Jahreszeit sei bei einem Zimmer im Obergeschoß die ganze Zeit über Licht zu sehen und eine dunkle Schattengestalt gehe umher - "das ist die Eiserne Jungfrau von Rheydt!" ist sich die Rheydter Bevölkerung sicher. Sie werde hier seit dem Mittelalter festgehalten, damit sie nicht ihren Geliebten Justus Quentin Dagobert von Bylandt treffen könne. Sie gehe als Geist vor dem Zimmer auf und ab.
"Ich war einmal in dem Gebäude und fühle mich richtig tapfer und mutig," berichtet Irenäus. Ganz in dunkelbraunem Holz sei es getafelt, mit steilen Holztreppen ausgestattet. verwinkelt und "irgendwie düster". Er habe 3 Stunden gebraucht, um wieder hinauszufinden. "Es waren plötzlich Wände, wo vorher Türen waren. Dann senkten sich die Wände herab. Und zu guter Letzt tauchten immer wieder Möbelstücke auf, wo vorher freie Bahn gewesen war," berichtet der junge Mann; ihn überkommt auch heute noch Blässe, wenn er von da berichtet. Ist das Haus eine Geisterbahn? "Ja, das kann man so sagen."
Auch Exorzisten, Geisterbeschwörer, Kammerjäger und ähnliche Leute kontrollierten das Haus schon auf übersinnliche Phänomene. Ohne Erfolg allerdings. "Mir persönlich ist allerdings nicht klar, wieso von einer dunkelbraunen Täfelung in dem Haus gesprochen wird," berichtet Franz-Anton, der Besitzer einer Geisterbahn. "Als ich das Haus betrat, sank die Temperatur sofort über die Maßen. Es wirkte so, als habe es in dem Gebäude geschneit, und zwar nur drinnen."
Ein außergewöhnliches Gebäude, nicht wahr? Es konnte bislang aber noch niemand sagen, wieviel davon Fiktion, wieviel Wahrheit und wieviel einfach nur Psychologie und der Glaube an das Irrationale ist. "Ach, was wären wir ohne die Liebe?" schwärmt Pater Hieronymus von der Nederrhijnse Kerk Duitser Spraach mit Sitz in Kleve. "Wir hätten dann doch keinen romantischen Grund mehr, nach Mönchengladbach zu pilgern und uns dieses außergewöhnliche Haus anzuschauen!"
Ob da wohl ein raffinierter kirchlicher Touristiker mit ausgeklügelten Tricks hinter diesem vermeintlich übersinnlichen Spukphänomen steckt? Keine Ahnung. Zu wünschen wäre es aber - der Niederrhein wäre doch ansonsten langweilig, nicht wahr?
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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