Kolumne: Keltenkreuze in Meerbusch

Das Keltenkreuz ist ein Balkenkreuz mit verlängerten Stützbalken, bei dem um den Schnittpunkt der Balken ein Ring liegt. In der Heraldik wird diese Kreuzform als Radkreut oder Mitsommerkreuz bezeichnet.

Nahe der nordrhein-westfälischen Hauptstadt Düsseldorf gelegen ist Meerbusch trotzdem ein Teil des Niederrheins. Hier befindet sich auch das Zentrum der (nieder-)rheinischen Keltenforschung. "Eigentlich dachten wird, hier liegt das Grenzgebiet zwischen dem freien Germanien und dem römischen Imperium," berichtet Ansgar Mayer, seinens Zeichens Leiter der örtlichen Forschungsgemeinschaft. "Wir haben aber an vielen historischen Gebäuden Keltenkreuze gefunden und uns gefragt, woher sie stammen." Nähere Forschungen brachten dann Erstaunliches zu Tage. Der Niederrhein war schon vor den Germanen und Römern besiedelt! Die Niederrhein-Kelten sind die ursprünglichen Niederrheiner.

"Wir konnten Landesregierung und Landwirtschaft davon überzeugen, die 3-Felder-Wirtschaft wieder einzuführen. So hatten wir genügend Möglichkeiten, archäologische Forschungen zu betreiben."

Nach Angaben Mayers ist es nicht bei Malereien (wie den Keltenkreuzen) geblieben. Zahlreiche Fundstücke (Militaria, landwirtschaftliche Geräte, Haushaltsgegenstände u. v. m.) füllen inzwischen mehrere Museen in Meerbusch. "Wir dachten immer, der Homo Niederrheinensis wäre  ein eigener Menschenschlag," so der Heimatforscher. "Offensichtlich haben wir uns aber vertran. Er ist offenbar aus den Kelten, Etruskern und anderen Vorgängervölkern hervorgegangen. Viel kann ich aber noch nicht sagen - die Forschung steht hier noch am Anfang."

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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