kirchliche Literatur

Max Gruner: William Booth Leben und Wirken des Gründers und ersten Generals der Heilsarmee; Selbstverlag Köln 1960; 201 Seiten; ohne ISBN

Die Heilsarmee ist eine evangelische Freikirche, die auch bei uns in Deutschland vertreten ist. Gegründet im England des 19. Jahrhundert, hat sie ihre Wurzeln seit Beginn des 20. Jahrhunderts auch im deutschsprachigen Raum. Aktuell hat sie ihr Hauptquartier in der rheinischen Metropole Köln.

Das Erscheinungsdarum läßt es erahnen: Der Autor bietet hier einen umfangreichen und gründlichen Rückblick in die Entstehungszeit der Heilsarmee und konzentriert sich dabei auf die Anfangstage in England. Da Kirchengeschichte und Biographie von William Booth untrennbar miteinander verbunden sind, wird natürlich auch der eigentlich (evangelisch-)methodistische Pfarrer in den Vordergrund gerückt.

"Seife Suppe Seelenheil" lautet das Motto der Heilsarmee. Ihr Entstehen und Wirken bei uns im deutschsprachigen Raum ist hier leider nicht enthalten. Wer mehr darüber wissen möchte oder neuere Daten sucht, wird zu anderer Literatur greifen müssen.

Klaus Kunze: Wie der Mensch sein eigener Gott wurde Humanitarismus - Die Religion der Gottlosen; Selbstverlag Hamburg 2022; 62 Seiten; ohne ISBN

"Eine abstrakte Vorstellung von einem `Menschen an sich´hat die Idee eines thronenden und waltenden Gottes abgelöst. Sie verkörpert alle einstmals göttlichen normativen Attribute, die unsere Massengesellschaft für ihr Funktionieren  benötigt: Schöpfungskraft, Entscheidungsfreiheit, Würde und spirituelle Gleichheit.

Offenkundig kann es in den Köpfen der großen Masse kein dauerhaftes Glaubensvakuum geben. Wer mit Erbschuld, Sünde oder `froher Botschaft´ nichts anfangen kann, ersetzte in den meisten Fällen nur den Glauben an den biblischen Gott durch einen anderen Glauben: den an den Menschen.

Dieser abstrakte `Mensch an sich´ bildet den Dreh- und Angelpunkt einer neuen inoffiziellen Staatsreligion unserer Tage: den Humanitarismus. Wir sind unmerklich zu Glaubenskriegern geworden, die mit ihrem Humanitarismus die ganze Welt beglücken wollen. Seine Verfechter sind tief gläubig," berichtet die Inhaltsangabe auf dem hinteren Broschürendeckel.

Kunze wurde 1953 in Bahrendorf bei Magdeburg (frühere DDR) geboren. Er ist mit seinen Eltern nach Westdeutschland übergesiedelt und machte 1972 in Köln das Abitur. Von 1972 - 75 arbeitete er als Polizeibeamter  in Nordrhein-Westfalen, zuletzt als Hauptwachtmeister in Köln. Von 1974 - 19812 studierte er die Jurisprudenz; nach seiner Zulassung als Rechtsanwalt beim Landgericht Göttingen arbeitete er als selbständiger Rechtsanwalt in Uslar. Seit 1977 kommen eine journalistische Tätigkeit sowie Buchveröffentlichungen hinzu.

Doch nun zu der vorliegenden Broschüre. Sie gilt als Sonderausgabe des Deutschland-Magazins, das von den Deutschen Konservativen herausgegeben wird.

Von Kunze ist zwar bekannt, daß er Geräteturner und Burschenschaftler ist. Über seine religiöse Orientierung ist aber nichts bekannt.

Ich bin mir nicht sicher, was Kunze mit dieser Publikation bezweckt. Möchte er sich wirklich Gedanken um religiöse Themen machen? Möchte er wirklich Weltanschauungen wie Humanismus Unitarismus sowie Materialismus verdammen? Oder geht es vielmehr um die Abrechnung mit rot - rot - grünen Gesellschaftskonstrukten?

Aus politisch - weltanschaulicher Sicht, die dem wertkonservativen Denken zuzuordnen ist, gibt es hier eine säkulare Abrechnung mit rot - rot - grüner Sozialromantik, die abgelehnt wird. Der formale Bezug zur Religion wie dem Christentum dient als Angelhaken, mit dem religiöse Menschen als Leser angelockt werden sollen.

Die Deutschen Konservativen sind in der breiten Öffentlichkeit viel zu unbekannt, als daß eine Broschüre wie diese eine größere Reichweite erlangen dürfte.

Autor:

Felicia Rüdig aus Duisburg

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