Kunstdomäne im FRIEDRICH7
Kaleidoskop 8 Köpfe |8 Facetten | 1 Haus

5Bilder

Neue Kunst im Friedrich7: Skurril, teils mystisch, realistisch und abstrakt, farbig intensiv und leise Poesie. Die Künstlerinnen und Künstler vom Atelierhaus Kunstdomäne zeigen ein Potpourri an Kunstwerken und -techniken. Wie bei einem Kaleidoskop überraschen die Acht aus der Dortmunder Nordstadt mit einem Strauß an Kreativität, wecken Neugier, zielen auf Emotionen.
Es ist schon etwas ungewöhnlich, wenn ein ganzes Künstlerhaus in ein temporäres Domizil umzieht. Und gleich acht in einen Raum? Ein bisschen DADA oder was? Ja das ist es schon – doch auch viel mehr.

Raumbestimmend von Meistermaler Franz Ott sind die Portraits der DADAisten der ersten Stunde. U. a. sind auch Hannah Höch, Richard Huelsenbeck und natürlich die Dortmunder DADA-Zwerge farbstark vertreten. Das großformatige Bild hing schon 2020 anlässlich der 2. Internationalen DADA-Messe im „Berliner Zimmer II“ des Künstlerhauses. Die Gruppe scheint mit den skurrilen Objekten von A. Diéga (Dieter Gawol) zu korrespondieren. Der Mitinitiator des Künstlerkollektivs „DADADO“ (2015) zeigt eine schier unerschöpfliche Kombinationsgabe, Gegenstände aus ihrem ursprünglichen Verwendungszweck zu lösen und daraus überraschende, lustige oder auch sehr nachdenklich stimmende Werke zu kreieren.

Farbstark die zwei Großformate von Max Klemann. Seine Arbeiten wirken expressiv und abstrakt, doch beim näheren Betrachten erkennt man Figürliches, oft in Form von Karikaturen und sie eröffnen den Betrachtenden neue andere Welten. Typisch für ihn das Arbeiten mit Komplementärfarben. Spannend: Bei Veränderung des Standortes oder des Umgebungslichtes changieren die Farben und damit die Wirkung des Ganzen.

Völlig anders die intuitiven Bilder von Nicole Ahl-Selbstaedt, die einladen einen Moment innezuhalten, zu träumen, zu interpretieren und hinter die eigene, vielleicht zumeist verborgene Fantasie zu blicken.

Ein spannender Kontrast sind die farbstarken Fotografien von Rita-Maria Schwalgin. Sie bringt mit dem Dortmunder U ein Stück Nordstadt nach Hörde. Dank -zufällig- aufsteigender Taube neben den fliegenden Bildern von Adolf Winkelmann zaubert diese ein Stück Hoffnung in den blauen Himmel. Fast gespenstisch schön die weißen Friedenstauben vor der ukrainischen Flagge. Doch das Werk „24.02.2022“ zeigt unterschwellig subtil die nach wie vor die brutale Realität, denn der Titel fixiert das Datum des Überfalls Russlands auf die Ukraine.

Imposant der 2m „Trauerbaum“ mit exakt 200 anonymen Briefen von Rita-Maria Schwalgin. Er steht stellvertretend für eine Installation, die mehr als 4.000 Briefe umfasst: Eindeutig politisches Stalking. An einem leeren Baum können Besucher ihre Wünsche und Träume hinterlassen.

Filigran gegenständlich, doch immer wieder mystisch anmutend die feinen Skulpturen und mit spitzem Stift gezeichneten, zart colorierten Grafiken von Sandra Lamzatis. Inhaltlicher Schwerpunkt der Kleinplastiken und Objektkästen sind Verwandlungen, Metamorphosen, Naturprozesse – teils archaisch, märchenhaft.

Ihre Liebe zu kräftigen, bunten Farben zeigt Anette Göke. Ihre bekannten Silhouetten von Menschen sind über viele Projekte auch im öffentlichen Raum sichtbar. So z. B. an Schulen, Bussen und Stadtbahnen. Hier nun ein Werk aus ihrer neuen Bilderreihe „der lose Faden“. Ein Statement gegen das Auseinanderdriften der Gesellschaft, gegen Intoleranz und Lügen. Sie möchte Mut machen zu „verbinden“ und positive Zeichen für die Zukunft setzen.

Sinnlich, traumtänzerisch bewegen sich die Poesiefahnen von Katja Dalberg. In den eingearbeiteten Kristallen reflektiert und spiegelt sich das Licht. Kalligrafische Botschaften im Schaufenster an die Passanten.

Autor:

Rita-Maria Schwalgin aus Dortmund-City

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