Buchbesprechung
Geschichte des Irak
Henner Fürtig: Geschichte des Irak Von der Gründung 1921 bis heute; Verlag C. H. Beck München 2016; 224 Seiten; ISBN: 978-3-406-68798-3
Der heutige Irak liegt in einer der ältesten Kulturlandschaften der Welt: nämlich in Mesopotamien. Bagdad, die Hauptstadt, war im Mittelalter dsa glanzvolle Zentrum der islamischen Welt. Heute bilden nur noch die immensen Erdölreserven die Grundlage eines möglichen Reichtums, was aber seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts die Begehrlichkeiten verschiedener Länder hervorruft.
Der moderne Irak wurde 1920 nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches auf Beschluß des Völkerbundes als britisches Mandatsgebiet gegründet. Nach der Unabhängigkeit experimentierte das Land mit unterschiedlichen Ideologien und Staatsformen (Monarchie, Republik). 1979 errichtete Saddam Hussein dann seine Diktatur. Eine Folge davon: 2 verheerende Kriege gegen Nachbarstaaten. Den Krieg gegen die "Koalition der Willigen" unter der Führung der USA überlebten weder Saddam Hussein noch sein Regime. Alle danach beginnenden Befriedungsversuchte blieben unvollendet.
Die große ethnische Vielfalt (Araber, Kurden, Assyrer, Turkmenen) sowie die religiöse Heterogenität (Sunniten, Schiiten, Christen) ließen das Land nicht zur Ruhe kommen - der Irak gilt inzwischen als gescheiterter Staat.
Fürtig ist Jahrgang 1953. Er war Professor am Historischen Seminar der Universität Heidelberg sowie Direktur des GIGA - Institut für Nahoststudien, ebenfalls Hamburg.
Im Vordergrund steht die Zeit ab Saddam Hussein. Die wichtigsten Ereignisse der Zeit ab 1979 werden so dokumentiert und sollen eine Erklärung für den faktischen Zerfall des Staates Irak bieten. Die dargebotenen Informationen gehen deutlich und weit über das Alltagswissen hinaus, das man durch die Zeitungslektüre gewinnen kann.
In gewisser Weise wendet sich das Buch an Leser, die sich ausdrücklich für die Konflikte in Nahost interessieren.
Autor:Felicia Rüdig aus Duisburg |
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