Wechsel im Förderverein "Stadtmuseum" - Roland Schäfer übernimmt von Dr. Jens Herold
Consummatum est
Weit über die Stadtgrenzen verankerte Dr. Jens Herold als Vorsitzender des Fördervereins das Stadtmuseum im regionalen Kulturangebot. Nach 16 Jahren übergab er jetzt den „Staffelstab“.
Für Roland Schäfer(71) dürfte es mehr als eines vieler Ämter und Vereinsfunktionen sein, die er als Bürgermeister i.R. ausfüllt. Mit der Leitung des Fördervereins kehrt Roland Schäfer zu seinen Wurzeln zurück, schließlich hatte er ihn 1988 mitgegründet und fortan die Unterstützungsleistung seiner Mitglieder zu schätzen gewusst.
Als römischer Legionär in Ausgehuniform überreichte Museumsleiter Mark Schrader zwei in Latein abgefasste Urkunden; Dr. Jens Herold für seine Verdienste um Erhalt und Anschaffung bedeutender Projekte und Roland Schäfer als Gratulation zur Übernahme der Leitung des Fördervereins. „Es sind große Fußstapfen, in die ich trete“, betonte Schäfer bei der Übergabe des Amtes im Stadtmuseum, in Anwesenheit von Geschäftsführerin Beate Tebbe. "Consummatum est" - Es ist vollbracht - über dem lateinischen Schriftwerk dürften beide noch einige Zeit grübeln. Eigentlich war eine kleine Festlichkeit im Rahmen des Mitgliedertreffens im November geplant, was aber bedingt durch Corona ausfallen muss.
Gründunsgmitglied
Von der ersten Stunde an begleitete Roland Schäfer die Entwicklung des Stadtmuseums mit seinen Nebeneinrichtungen. Als Gründungsmitglied des Museumsfördervereins schätzt er bis heute die Unterstützungsleistung der Mitglieder. Von Beginn an hatte das Stadtmuseum Bergkamen potente Unterstützer aus den Bereichen Bergbau, Finanzen und insbesondere von Experten aus dem Bereich Stadtgeschichte.
Projekte "Holz-Erde-Mauer" und Nord-Tor
Dr. Jens Herold übernahm 2004 den Vorsitz und steht auch für das Engagement des ansässigen Bayer-Werkes, vormals Schering. Mit Zufriedenheit blicke er auf 16 Jahre Engagement im Förderverein, der heute 170 Mitglieder zählt, zurück. In seiner Zeit entwickelte sich der Museumsstandort auch zum Veranstaltungszentrum, etwa mit „Sohle 1“. Seit September 2012 gibt es als Besucherattraktion den „Römerpark Bergkamen“. Projekte wie der Archäologische Lehrpfad und Planung sowie Fertigstellung der Holz-Erde-Mauer stehen als größere Projekte für seine Zeit. Auf dem Wege ist die Sanierung des Nord-Tores. Hier gibt er seinem Nachfolger auf den Weg: „Vermutlich wird unsere Geduld gefordert sein.“ Auf Museums- und Römerfeste sowie die „Bildungsfahrten“ des Vereins zu historisch bedeutsamen Zielen blicke er gerne zurück. Besonderer Dank gelte dem Vorstand, den Verantwortlichen im Stadtmuseum Barbara Stroble und Mark Schrader sowie Geschäftsführerin Beate Tebbe und den Engagierten in der Stadt Bergkamen.
Aussenwirkung
Roland Schäfer blieb als Stadtdirektor und später vier Mal als hauptamtlicher Bürgermeister dem Verein verbunden. Auch seine privaten Interessen zielen auf geschichtliche Fragestellungen. Neben dem Jurastudium belegte er einige Semester Geschichtswissenschaft. Als Stadtoberhaupt erkannte er die positive Aussenwirkung eines attraktiven Stadtmuseums. Den Geist des 1965 gegründeten Museums mit seiner bedeutenden Sammlung an Fundstücken eines Römerlagers, die 1905 auf dem Gelände entdeckt wurden, möchte Roland Schäfer fortentwickeln. Dazu gilt es weitere Förderer für die Arbeit der Kultureinrichtung zu begeistern. Und er setzt auf die Spendenfreudigkeit der Unterstützer des Museums. Geld wird benötigt für den künftigen Umbau und Modernisierung des Gebäudes.
Versprechen
Bei städt. Veranstaltungen ist der Verein präsent mit Aktionen, Museumspädagogik und zu nehmend wird versucht, die „jüngstsen Besucher“ zu begeistern. Ein alljährlich stattfindendes „Drusus-Camp“ bringt Jugendlichen die römische Geschichte näher. Schäfer: „Die Wirkung ist regional.“ Viele Besucher kommen aus der weiteren Umgebung nach Bergkamen. Aktuell hat Roland Schäfer eine Hauptaufgabe, nämlich in der Zeit der Kontaktbegrenzung die Verbindung zu den Mitgliedern zu halten. „Unsere Mitgliedertreffen holen wir nach. Versprochen!“, unterstrich er beim Amtsantritt.
Autor:Stefan Reimet aus Holzwickede |
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