Bädertechniker Norbert Schindele im Interview mit Marco Hortz
Ausbilder mit Leib und Seele
Das Gebäudemanagement Wuppertal (GMW) der Stadt Wuppertal betreibt die öffentlichen Bäderbetriebe der größten Stadt des Bergischen Landes im Westen Deutschlands mit ca. 355.000 Einwohner. Norbert Schindele ist für die Bädertechnik der städtischen Schwimmbäder zuständig.
Der 48-jährige ist verheiratet, Vater von zwei Töchtern und wohnhaft in Gevelsberg. Als Teammitglied der Bädertechnik, ist Norbert Schindele für die komplette Technik der Wasseraufbereitung sämtlicher öffentlicher Bäder und den Zoo in Wuppertal zuständig. Zusätzlich ist er sehr engagiert in Sachen Berufsausbildung.
Wie lange sind Sie bereits im Bereich der Berufsausbildung aktiv?
„Über 15 Jahre kümmere ich mich schon um die Ausbildung der Fachangestellten für Bäderbetriebe. Das heißt, in ihrer Ausbildung kommt jeder Azubi pro Lehrjahr einmal in die Technik der verschiedenen Bäder. Hierbei ist es wichtig die unterschiedlichen Anlagen und Funktionen kennenzulernen.“
Wie viele Auszubildende haben Sie in dieser Zeit betreut?
„In all den Jahren sind das schon so einige Azubis gewesen!“
Worauf legen Sie die Schwerpunkte im Rahmen der Ausbildung?
„Viele unterschiedliche Themen werden bei mir aufgegriffen. Zum Beispiel die Funktion eines Wasserkreislaufes oder die Desinfektion von Beckenwasser bis zur Störungsbeseitigung. Für die Ausbildung der Azubis werden z. B. Störungen eingebaut (simuliert) und sie müssen dann auf Fehlersuche gehen. Meiner Meinung nach lernen sie am besten an diesen Abläufen. Auch an Lüftungs- und Heizanlagen (gesamte Haustechnik) wird intensiv ausgebildet. Bei mir persönlich werden regelmäßig Tests geschrieben, um zu wissen wo jeder Einzelne steht. Und Geschriebenes behält man ja auch erfahrungsgemäß besser! Auch handwerkliche Fähigkeiten werden geübt. So werden Werkstücke gefertigt z. B. Kupferverbindungen oder das Verlegen von Kunststoffleitungen sowie Rohre, die auf Maß verlegt werden mit anschließender Druckprobe. Ich vermittle den Auszubildenden, dass es immer mal vorkommen kann sich in der Technik schnell selber zu helfen um den Betrieb aufrecht zu erhalten oder dem Verantwortlichen eine fundierte Aussage zu geben. Darauf sollte jeder immer vorbereitet sein. Auch eine Chlordummy-Anlage habe ich entwickelt, um den Chlorflaschenwechsel zu üben, selbstverständlich mit Druckluft und nicht mit Chlorgas. Wir besprechen jeden einzelnen Arbeitsablauf! Wo ist die Gefahr! Was passiert bei einem Ausfall der Anlage! Alle diese Themen und noch vieles mehr werden besprochen.“
Wie fing alles an?
„Ich weiß noch, dass die ersten Tage in der Technik, damals noch ohne automatisierte Steuerung und ich hatte überhaupt keine Ahnung von Filterrückspülung. Da ein Schieber links - da eine Klappe rechts - die Leiter rauf, um was zu lüften! Damals habe ich mir gedacht, dass lernst du nie und doch habe ich es geschafft. Gerade das gibt mir den Impuls den Auszubildenden zu vermitteln „Du schaffst das“! Ich kann nur immer wieder sagen, wenn ich Auszubildende in der Technik habe und die haben Lust etwas zu lernen, dann freue ich mich sehr mit ihnen diesen Weg zu gehen.“
Welchen beruflichen Hintergrund haben Sie?
"Ich bin gelernter Zentralheizungs- und Lüftungsbauer und habe mich 2006 in dem Bereich Bädertechnik beworben. Von dort an habe ich mich im Bereich Bädertechnik immer wieder weitergebildet."
Vielen Dank für das sympathische Interview und weiterhin viel Erfolg bei der Betreuung und Ausbildung der angehenden Fachangestellten für Bäderbetreibe.
Autor:Marco Hortz aus Mülheim an der Ruhr |
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