Lasst uns die Rentner doch einfach exportieren
Ein satirischer Kommentar von Rüdiger Beck
Jens Spahn, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen schreibt auf seiner Facebookseite: "Deutschland wird immer älter, die Lebenserwartung steigt und steigt. Das hat auch Auswirkungen für die Rente. Mehr private Vorsorge, länger arbeiten, Geld anders anlegen - das sind meine Vorschläge in diesem Interview. Welche Ideen habt ihr für die Rente im älter werdenden Deutschland?"
Herr Spahn, die Lösung ist doch ganz einfach:
Da wir aufgrund unserer irrsinnigen Exportüberschüsse unsere Arbeitslosigkeit bereits exportiert haben, könnten wir doch auch noch unsere Rentner exportieren. Zahlreiche Medien haben schon über Altenheime in Polen berichtet. „Man pflegt deutsch“ titelte etwa die Frankfurter Allgemeine Zeitung ihren Bericht über eine solche Einrichtung im polnischen Zabelkow. In Polen reicht die Rente für eine "anständige Pflege". Na also, geht doch.
Wir könnten daher die Renten um 50% kürzen und die Rentner nach Polen exportieren. Mit den eingesparten Rentenzahlungen könnte man den Rentnern Sprachkurse für das Erlernen der polnischen Sprache finanzieren. Somit hätten die Rentner auch noch eine sinnvolle Beschäftigung. Private Vorsorge wäre dann kein Thema mehr, die nachfolgenden Generationen würden entlastet und die schwarze Null im Staatshaushalt wäre für die nächsten 100 Jahre gesichert.
Parallel dazu könnte man das seit Jahren betriebene Lohndumping fortsetzen und die Löhne der aktiv Beschäftigten noch weiter "drücken". Frau Merkel kann dann wieder stolz verkünden: "Wir wachsen ohne Schulden". Das ist doch genial, oder?
Die Politik muss der Bevölkerung dann nur noch schonend einreden, dass eine Deflation auf Dauer gesehen gar nicht so schlimm ist. Man muss einfach nur den Gürtel enger schnallen und dann gewöhnt man sich schon daran. Die Diskussion über das Renteneintrittsalter wäre dann auch erledigt und unser Leistungsbilanzüberschuss würde aufgrund des "Rentnerexports" noch weiter steigen.
Das wäre doch ein tragfähiges Konzept.
Autor:Rüdiger Beck aus Dortmund-City |
2 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.