Dortmund setzt Zeichen für Vielfalt

Für Vielfalt und Toleranz und gegen Rassismus und Faschismus werden am Wochenende viele Dortmunder auf die Straße gehen. | Foto: Archiv/Schütze
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Dortmund ist eine Stadt der Vielfalt, Toleranz und Demokratie. Rechtsextremismus hat hier nichts zu suchen. Das beweisen am Antikriegstag, dem 1. September, viele Organisationen und engagierte Bürger mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen im gesamten Stadtgebiet.
„Dortmund wird dafür am Wochenende ein starkes Zeichen setzen, dass der menschenverachtende Rechtsextremismus in unserer Stadt nichts zu suchen hat“, so Oberbürgermeister Ullrich Sierau. Und weiter: „Ich danke dem Innenminister und dem Polizeipräsidenten für die Unterstützung durch die Verbote der Autonomen Nationalisten und der angemeldeten Naziaufzüge. Beides hilft. Gleichwohl bleibt es wichtig, dass Stadt und Bürgerschaft den Rechtsextremen zeigen: Dortmund ist eine Stadt der Vielfalt, Tolerenz und Demokratie.“ Der Oberbürgermeister gehört zu den Erstunterzeichnern des Aufrufs „Der Antikriegstag gehört uns!“ des Dortmunder Arbeitskreises gegen Rechtsextremismus.

Für Dortmund - gegen Nazis

Unter dem Motto „Für Dortmund. Gegen Nazis.“ findet am Samstag, 1. September, bereits das dritte Mal in Folge das große Friedensfest auf dem Dorstfelder Wilhelmplatz statt. Zum Abschluss der zahlreichen Protestveranstaltungen in der ganzen Stadt setzt die Stadt Dortmund damit erneut ein Zeichen für kulturelle Vielfalt und respektvolles Miteinander, vor allem aber gegen rechtsextremes Gedankengut, gegen Rassismus und Antisemitismus.
Gegen 19 Uhr eröffnet Oberbürgermeister Ullrich Sierau mit weiteren Gästen das Friedensfest offiziell. Anschließend gehört die Bühne Vertretern des BVB. Die Fan- und Förderabteilung bietet an einem Stand T-Shirts mit dem Slogan ‚Abpfiff für Rechts’ an. Durch das Programm führt Klaus Lenser, der auch die Gedenkfeier an der Bittermark moderierte. Alle Interessierten sind herzlich willkommen.
Bis etwa 22.30 Uhr gibt es Musik unterschiedlichster Stilrichtungen von Klassik bis Rock. Mike Zero (ca. 20.30 Uhr), die Wolkenkinder (ca.18.05 Uhr), das Duo Aciano (ca. 18.25 Uhr) und der DJ Firestarter (ca. 21.30 Uhr) versprechen ein abwechselungsreiches Programm.
Ein besonderer Leckerbissen ist der Auftritt der ‚Dortmunder Musiker gegen Rechts’ gegen 20 Uhr. Viele bekannte und unbekannte Bands, Sänger und Musiker engagieren sich gegen Rechtsextremismus und Rassismus. Gemeinsam zeigen sie, dass Rassismus und rechtsextremen Ideologien kein Raum gegeben werden darf.
Bei dem Projekt wirken unter anderem Musiker von King´s Tonic, Dortmunder Jungs, Klit Korea, Enemy Of The Sun sowie Solo-Künstler Peter Jureit (ex Grobschnitt), Bobby Schottkowski (ex Sodom), Waldemar Sorychta (ex Grip Inc.) mit. Sie alle wollen ein Zeichen für mehr Toleranz und Demokratie setzen und zum Nachdenken anregen.
Start des Friedensfestes ist bereits um 17 Uhr: Dann bittet Moderator Klaus Lenser Vertreter aus Ortspolitik und Vereinen zur ‚Dorstfelder Stunde’ auf die Bühne. Bis 18 Uhr präsentieren sich Dorstfelder Vereine und zeigen Auszüge ihres Programmangebotes.
Gegen Durst und Hunger bieten ortsansässige Gastronomen Speisen und Getränke an. Für das Fest gilt eine Veranstaltungsordnung.
Für die Anreise zur Veranstaltung empfehlen sich öffentliche Verkehrsmittel. Die Wittener Straße ist bereits ab 7 Uhr zwischen Dorstfelder Hellweg und Sachsenwaldstraße gesperrt. Umleitungen sind ausgeschildert.
Die Kosten des Friedensfestes betragen rund 30.000 Euro. Sie werden zu über 50 Prozent durch Sponsoren getragen, die zum Teil Geldleistungen, zum Teil Sachleistungen erbringen.

Dortmund kämpft rund ums Jahr gegen Rechts

Das Friedensfest in Dorstfeld und die zahlreichen anderen Veranstaltungen rund um den 1. September sind nur eine Facette des gewaltfreien Kampfes gegen Rechtsextremismus in unserer Stadt. Dortmund setzt sich ganzjährig und in verschiedenster Form mit Rechtsextremismus, auch im alltäglichen Leben, auseinander. Dabei ist Dortmund vielfältig vernetzt, sowohl innerhalb der Zivilgesellschaft als auch mit der Stadt Dortmund, der Polizei und einzelnen engagierten Dortmunder Bürgerinnen und Bürgern.
Hier einige Beispiele von Aktivitäten:
Seit ihrer Gründung im November 2011 haben bei der Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt „Back Up“ bereits über 60 Betroffene und ihre Familien Unterstützung gesucht und erfahren.
In Kooperation mit EXIT Deutschland werden gezielte Ausstiegsanreize innerhalb der rechtsextremen Szene und im direkten Umfeld gesetzt.
Das Haus Rheinische Straße 135 wurde den Rechtsextremen vor der Nase weg von der Stadt gekauft. Dem Mieter wurde erfolgreich gekündigt. Zukünftig wird dies ein Haus der Bildung und Freizeit für Teenager und Jugendliche.
In Dortmund-Dorstfeld selbst hat sich die Bevölkerung breit gegen den Rechtsextremismus positioniert. Das Bündnis gewinnt deutlich Raum zurück, was unter anderem sichtbar wurde in der Festwoche „Wir sind Dorstfeld – demokratisch und tolerant“ vom 10. bis 17. Juni 2012. In der Festwoche fanden über 20 gut besuchte Veranstaltungen von mehr als 40 Kooperationspartnern statt.
Unterstützt wir der Stadtteil auch durch ein Konzept zum Erhalt der Infrastruktur und Erhöhung der Lebensqualität in Dorstfeld, das derzeit von der Verwaltung entwickelt wird. Erste Maßnahmen wurden in einem sehr erfolgreichen Bürgerdialog bereits am 18. Juni diskutiert. Die ersten Ergebnisse und der Stand der Umsetzung werden in einem weiteren Bürgerdialog am 29. Oktober mit der Bevölkerung diskutiert.
Die Koordinierungstelle für Vielfalt, Toleranz und Demokratie unterstützt - auch finanziell - vielfältige Projekte, Initiativen und Aktivitäten der Stadtgesellschaft mit einem besonderen Schwerpunkt bei Jugendlichen. Hierfür hat der Rat der Stadt Dortmund die Koordinierungsstelle mit einem jährlichen Budget in Höhe von 200.000 Euro ausgestattet. Darüber hinaus nimmt Dortmund am Bundesprogramm „Toleranz fördern - Kompetenz stärken“ des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend teil. Hierdurch stehen zusätzliche Mittel zur Verfügung.

Bürgertelefon der Polizei

Bürgerinnen und Bürger, die zu Demonstrationen und Aktionen am kommenden Wochenende Fragen haben, können sich an das Bürgertelefon der Polizei wenden. Unter Telefon 132-5555 gibt es täglich von 10 bis 18 Uhr Auskunft.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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