Dicht: Marienkrankenhaus Wimbern

2Bilder

Ein trauriger Tag für Wickede (Ruhr). Nach drei Jahren mit Verlusten in Millionenhöhe,
weiterem prognostizierten Minus und einer erfolglos gebliebenen intensiven
Verkaufsphase ist beabsichtigt, den Krankenhausbetrieb im Marienkrankenhaus Wimbern zum 31. Dezember 2011 einzustellen.
Der Katholische Hospitalverbund Hellweg hatte im Jahr 2008 das damals bereits defizitäre Wickeder Haus übernommen. Auch gab es einen erheblichen Investitions- und Sanierungsbedarf.
Trotz dieser Vorzeichen war der Verbund in die Verantwortung gegangen und hatte das Haus übernommen, da die beiden Mitgesellschafter sich zurückgezogen. Durch die Übernahme wurde damals die Schließung abgewendet.
Um aus der Verlustzone herauszukommen, musste die Fallzahl (2007: 3.711) deutlich gesteigert werden.
Der Zwang zur Leistungssteigerung verschärfte sich gleichzeitig durch die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen. Als Folge der 2001 gestarteten bundespolitischen Gesundheitsreform sank der Preis, der seitens der Krankenkassen für Krankenhausleistungen erstattet wurde, kontinuierlich.
Um die Einrichtung zu retten, wurden umfangreiche Schritte unternommen, die auch durch ein hohes Engagement der Belegschaft unterstützt wurden. Wesentliche Maßnahmen waren der Aufbau des Fachbereichs Neurologie, Anbindung der neurologischen Praxis Dr. Kreijenveld oder die Stärkung des Fachbereichs Orthopädie durch mehr ärztliche Kompetenz.
Trotz aller Bemühungen wurde auf Basis des Jahresabschlusses 2010 und der Prognose 2011 (absehbarer Verlust rund 1,5 Millionen Euro) erneut eine Handlungsnotwendigkeit deutlich. Daraufhin sollte ein Käufer gefunden werden. Trotz größter Anstrengungen bekamen die Verantwortlichen allerdings nur Absagen.
Deshalb wird nun die Schließung unumgänglich.
Wir berichten weiter.

Autor:

Peter Benedickt aus Fröndenberg/Ruhr

Eine/r folgt diesem Profil