Auf den Spuren der Pilger
„Ich bin dann mal weg“. Gemäß dem Buchtitel, dachten sich das auch 52 wanderlustige Frauen aus Wickede. Im Rahmen des Frauen Märzes meldeten sie sich für die Wanderung auf dem Teilstück des Jakobsweges von Soest nach Werl an.
Der Sauerländer Gebirgsverein unter Leitung von Klaus-Dieter Plokarz aus Echthausen führte die Gruppe an. Das er gut vorbereitet ist, zeigte sich schon am Werler Bahnhof, denn die Zugverbindung wurde wegen Bauarbeiten gesperrt und so stiegen die Damen und die wenigen Herren in einen organisierten Sonderbus ein. In Soest wurden sie von zwei Stadtführerinnen erwartet.
Dort waren sie auf den Spuren der früheren Pilger, die die alte Hansestadt noch anders vorfanden. Über dem Wall und entlang Teilstücke der einstigen Stadtmauer ging die Führung durch die Gässchen der Altstadt. Im Hugo-Kükelhaus-Park wurden durch dessen faszinierenden Werke die Sinne angesprochen. Vorgelesene Texte regten zur Assoziation zur heutigen und damaligen Zeit an.
Der Patrokli Dom, die einzige katholische Kirche, wurde ebenfalls besichtigt. Ziel der Führung war das älteste Gasthaus, das Pilgrim Haus.
Wer im Vorfeld schon einen Pilgerpass geordert hatte, konnte sich drinnen einen Pilgerstempel abholen. Dort, am früheren Jakobitor, trafen die Gruppen wieder aufeinander. Dem „Pilgerweg-Aufklebern“ entlang wanderte die Gruppe bei schönstem Frühlingswetter durch die Felder der Soester Börde. Der erste Zwischenstopp war am Kulturpfad in Ampen. Die mehrere Meter hohe Skulptur „Galgenvögel“ erinnerte an frühere Hinrichtung. Wanderführer Plokarz erkärte das Kunstwerk vom Sünder, dem teuflischen Anstifter und dem neugierigen Gaffer. Der Förderkreis der Ostönner Kirchenfreunde erwartete die Wanderer an ihrer romanischen Dorfkirche mit der ältesten Orgel der Welt. Nach einer genussvollen Hörprobe im Innenraum der erstmals 1169 n.Chr. erwähnten Kirche St. Andreas stimmten alle in „Großer Gott wir loben dich“ ein. Am mittlerweile späten Nachmittag empfing Guardian Pater Ralf Preker in der Basilika in Werl die Teilnehmer. Eine kurze Erläuterung über den Wallfahrtsort mit seiner 350 Jahre alten Geschichte und der Marienstatue krönte die Wanderung ab. Der gesellige Abschluss war im Pilgersaal bei einer großen Kaffeetafel.
Autor:Andrea Schulte aus Wickede (Ruhr) |
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