Wetter: Freiwillige Feuerwehr lädt Arbeitgeber ein
Dass Wetter eine Freiwillige Feuerwehr führen darf, ist nicht selbstverständlich, sondern liegt an einer Ausnahmegenehmigung der Bezirksregierung in Arnsberg, die in regelmäßigen Abständen erneuert werden muss. Generell müssen Städte ab einer Einwohnerzahl von mehr als 25.000 eine hauptamtliche Feuerwehr einrichten.
Die Arbeit auf freiwilliger Basis funktioniert nur mit einer leistungsfähigen Feuerwehr und Bürgermeister Frank Hasenberg ist stolz darauf, dass das auch für Wetter gilt: „Die 120 Mitglieder der Wehr sorgen mit ihrem großen ehrenamtlichen Einsatz und hoher Qualität für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in unserer Stadt.“
Damit das auch so bleibt, ist die Feuerwehr in Wetter auf Unterstützung und Nachwuchs angewiesen. Aus diesem Grund laden die Leitung der Wehr und die Stadt Wetter am Mittwoch, 26. Oktober, um 18 Uhr zu einem Arbeitgeberdialog in die Rettungswache an der Wasserstraße ein. Ziel ist es, Unternehmen in Wetter davon zu überzeugen, Personal für die Wehr abzustellen. Die Stadt und der Stadtbetrieb beschäftigen als Arbeitgeber derzeit zehn freiwillige Feuerwehrleute.
Im Mai 2017 steht die Erneuerung der Ausnahmegenehmigung an, und für Wetter ist es ein großer Wunsch, diese auch zu erhalten. „Wir müssen das als Stadtgesellschaft gemeinsam hinbekommen“, so Bürgermeister Hasenberg. „Die Freiwillige Feuerwehr hat nicht nur monetäre Vorteile, sondern bietet auch einen Nutzen für den Arbeitgeber“, so Hasenberg weiter.
Genehmigung aus Arnsberg
Für die Genehmigung durch die Bezirksregierung muss ein Brandschutzbedarfsplan aufgestellt werden, der ständig fortgeschrieben wird und gewisse Qualitätsmerkmale erfüllen muss. Ein Hauptkriterium ist die sogenannte Tagesverfügbarkeit. Die ist gerade bei ehrenamtlichen Kräften eine Herausforderung, denn die freiwilligen Kameradinnen und Kameraden gehen alle einem Job nach und müssen in einem Unglücksfall in der gesetzlich vorgegebenen Zeit (unter acht Minuten) vor Ort sein. Hier kommen die heimischen Arbeitgeber ins Spiel, denn je mehr Feuerwehrkräfte vor Ort ihrer Arbeit nachgehen können, desto schneller können sie am Einsatzort ein. Die Stadt möchte daher gemeinsam mit der Feuerwehr bei Arbeitgebern für die Beschäftigung von Feuerwehrkräften werben. Einige Firmen tun dies bereits, andere beschäftigen sich vielleicht mit diesem Thema, haben aber auf ihre Fragen noch Antworten offen.
Feuerwehr und Stadt laden daher alle Arbeitgeber zu einem Dialog ein. Sie möchten mit den Verantwortlichen vor Ort ins Gespräch kommen. Rund 300 Arbeitgeber haben bereits eine Einladung für Mittwoch, 26. Oktober, um 18 Uhr in der Rettungswache (Wasserstraße 16) erhalten. Auf der Veranstaltung wird die Arbeit der Feuerwehr vorgestellt, ein Vertreter der Provinzial-Versicherung wird vortragen, und die Firma ABUS wird als „Partner der Feuerwehr“ aus der Praxis berichten. Bei einem kleinen Imbiss gibt es für die Teilnehmer die Gelegenheit, selbst zu Wort zu kommen. Und damit auch die Praxis an diesem Tage nicht zu kurz kommt, können die Teilnehmer schon einmal mit dem Feuerlöschtrainer „Florian“ üben.
Vorteile für Arbeitgeber
Wehrleiter Ralf Tonetti, der selbst auch Arbeitgeber ist und Feuerwehrleute in seinem Betrieb beschäftigt, sieht viele Vorteile für die Unternehmen: „Es ist direkt ein Brandschützer vor Ort, der einen gezielten Blick dafür hat, Gefahrenquellen zu erkennen. Des Weiteren kann er im Unglücksfall Erste Hilfe leisten“, so Tonetti. „Da die Feuerwehr nur im Team funktioniert, besitzt eine Feuerwehrkraft per se Sozialkompetenz.“
Für die Harkortstadt ist dieser Arbeitgeberdialog eine Auftaktveranstaltung, die helfen soll, ein Netzwerk aufzubauen und zu fördern. Daher ist auch die örtliche Politik zum Dialog eingeladen.
Die Veranstaltung wird unterstützt vom Landesministerium für Inneres und Kommunales. Dort wurde das Projekt „Feuerwehrensache“ ins Leben gerufen, um das Ehrenamt in der Freiwilligen Feuerwehr zu stärken und mehr Menschen für die Freiwillige Feuerwehr zu begeistern. Ein Baustein ist der Arbeitskreis „Runder Tisch Arbeitgeber“, an dem auch Ralf Tonetti teilnimmt. Aus diesem Kreis ist der Arbeitgeberdialog entstanden. Wetter ist erst die vierte Stadt landesweit, die zu solch einer Veranstaltung einlädt.
Um passgenau Maßnahmen zu entwickeln, wird jede Veranstaltung im Nachgang dokumentiert und von Mitarbeitern der Unis Wuppertal, Siegen und Eichstätt-Ingolstadt wissenschaftlich begleitet und ausgewertet. Somit profitiert auch Wetter von der Unterstützung. Mit Projektleiterin Cornelia de la Chevallerie wird eine Vertreterin des Ministeriums beim Arbeitgeberdialog zu Gast sein.
Wer sich noch anmelden möchte, schreibt bis zum 19. Oktober eine Mail an Marietta Elsche (marietta.elsche@stadt-wetter.de).
Autor:Henrik Stan aus Hagen |
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