NRW-Verkehrsminister feiert Spatenstich für neuen Radweg zwischen Wetter und Gevelsberg
Symbolischer Start des Lückenschlusses für Radweg "Von Ruhr zu Ruhr"
Mit dem ersten Spatenstich für den Radweg auf der Trasse der früheren Elbschetalbahn zwischen Wetter und Gevelsberg durchbricht NRW die 1.000 Kilometer-Schwelle in der Kategorie Radwege auf ehemaligen Bahntrassen.
Zum Spatenstich in Wetter versammelte sich regionale und lokale Prominenz: Mit dabei waren NRW-Verkehrsminister Michael Groschek, der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG für NRW, Reiner Latsch, der Hauptgeschäftsführer von Straßen.NRW, Winfried Pudenz, die stellvertretende Landrätin des Ennepe-Ruhr-Kreises, Sabine Kelm-Schmidt und Frank Hasenberg, Bürgermeister der Stadt Wetter sowie Thomas Lennertz, Geschäftsführer der Bahnflächenentwicklungsgesellschaft NRW (BEG).
NRW-Verkehrsminister Michael Groschek lobte: "Wir sind das Fahrradland Nr. 1 und wir bauen unseren Vorsprung weiter aus. Damit reagieren wir nicht nur auf den demographischen Wandel. Immer mehr ältere Menschen steigen aufs Rad. Aber auch immer mehr Menschen entdecken das Rad als Verkehrsmittel auf dem Weg zum Arbeitsplatz. Dafür schaffen wir sichere und attraktive Radwege. Unsere Bahntrassenradwege sind echte Gemeinschaftsprojekte. Die BEG als gemeinsame Tochter des Landes NRW und der DB AG hat in den vergangenen fünf Jahren auf rund 300 Kilometern früherer Bahntrassen den Bau neuer Radwege auf den Weg gebracht."
Das landesweite ausgeschilderte Radverkehrsnetz NRW ist insgesamt 14.250 km lang.
Für den ersten, 3,8 Kilometer langen Abschnitt des neuen Radwegs (Gesamtlänge 12 km) investiert das Land NRW fünf Millionen Euro.
Reiner Latsch, der Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für NRW betonte: "In NRW ist ein Netz aus Bahntrassenradwegen entstanden, das allen Generationen ein besonders komfortables und sicheres Fahrradfahren ermöglicht. Wenn künftig Radfahrer auf der asphaltierten Strecke zwischen Wetter und Gevelsberg in die Pedale treten, setzen sie eine Verkehrsgeschichte fort, die bis an den Beginn des vergangenen Jahrhunderts zurückreicht. Damit die Umwidmung der ehemaligen Schienenwege gelingt, unterstützt die Bahn in NRW die Erwerber der Bahnstrecken bei notwendigen Baumaßnahmen an Tunneln, Brücken und Viadukten."
Winfried Pudenz, Hauptgeschäftsführer des Landesbetriebes Straßenbau Nordrhein-Westfalen, erwähnte einen anderen Aspekt: "Der Bahntrassenradweg ist nicht nur landschaftlich reizvoll, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll. Der fertige Radweg wird nur geringe Steigungen aufweisen. Das ist in dieser Umgebung keine Selbstverständlichkeit. Hätten wir anstelle dieses Teilstücks über die Bahntrasse die begleitenden Radwege an den parallel verlaufenden Landesstraßen neu gebaut, hätten die Radler größere Kraftanstrengungen in Kauf nehmen müssen - und wir nach allen bisherigen Erfahrungen höhere Kosten."
Gebaut wird in drei Abschnitten. Der erste Abschnitt mit einer Länge von 3,8 Kilometern soll Ende 2015/Anfang 2016 fertiggestellt sein. Die durch Wald und Elbsche geprägte Strecke beginnt in Wetter-Wengern im Bereich der Brücke "Wittener Straße" (L675) und führt über den ehemaligen Haltepunkt "Wengern West" bis zur Brücke "In der Ratelbecke". In zwei weiteren Bauabschnitten ist eine Fortsetzung des Radweges über die Gemeindestraße "Am Overbeck", Silschede, Asbeck, Klosterholz, das Viadukt im "Ochsenkamp" bis zum Bahnhof Gevelsberg-West vorgesehen. Nach jetzigem Planungsstand soll das Projekt 2020 komplett abgeschlossen sein.
Die Eisenbahn wird durch den Radweg nicht komplett aus dem Landschaftsbild verschwinden, Relikte aus dieser Zeit werden vielmehr in den Streckenverlauf miteinbezogen. Das gilt insbesondere für die beiden denkmalgeschützten Viadukte in Wetter-Wengern und "Ochsenkamp" sowie den Haltepunkt "Wengern West". Die beiden Viadukte werden in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde instandgesetzt. Der ehemalige Bahnsteig des Haltepunktes "Wengern-West" bleibt erhalten und wird zu einem Rastpunkt mit Sitzgelegenheiten umgestaltet.
Der rund zwölf Kilometer lange neue Radweg auf der Trasse der einstigen Elbschetalbahn macht den Rundkurs "Von Ruhr zur Ruhr" komplett. Dieser etwa 50 Kilometer lange Rundkurs verbindet auf ehemaligen Bahntrassen die Städte Hattingen, Sprockhövel, Gevelsberg, Wetter-Wengern und Witten-Bommern. In Wengern schließt die Strecke durch den Ausbau künftig an den Ruhrtalradweg an.
Bahntrassenradwege haben für ihre Benutzer viele Vorteile: es müssen deutlich weniger (Haupt-) Straßen höhengleich gekreuzt werden. Selbst in bewegtem Gelände sind keine schwierigen Steigungen vorhanden. Steigungen betragen im Regelfall maximal 2,5 %. Es gibt kaum Störungen durch andere Nutzer wie Kfz-Verkehr, Ein- und Ausfahrten, Wirtschaftsverkehr. Meist wird das Radfahren kaum durch Verkehrslärm beeinträchtigt. Für Bahntrassen-Radwege gibt es daher in der Beschilderung im Radverkehrsnetz NRW ein eigenes Symbol.
Autor:Nathalie Kehl aus Wetter (Ruhr) |
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