Verein bittet um Meldung bei Sichtungen
Hirschkäfer fliegen durch Wetter
„Im Stadtgebiet von Wetter dürfen wir zur Zeit wieder einen ganz besonderen Gast erleben“, erklärt Alina Wieczorek vom Verein Gundermann & Kinder.
Wetter. Fast jeder kennt ihn und doch hat ihn längst noch nicht jeder gesehen. Ein Grund ist, dass der Hirschkäfer mit dem Rückgang seines natürlichen Lebensraumes kämpft und daher in den letzten Jahren sehr selten geworden ist.
Besonders große Exemplare wurden jetzt im Park „Alter Friedhof“ entdeckt.
Mit seinen etwa neun Zentimetern ist der Hirschkäfer der größte und auffälligste Käfer in Europa. Mit dem geweihförmigen Oberkiefer wirken die Männchen höchst imposant.
„Entgegen vieler Meinungen benutzen sie ihre Geweihe jedoch nicht zur Nahrungsaufnahme, sondern als Waffe, die sie bei Revierkämpfen gegen Rivalen einsetzen und während der Paarung zum Festklammern der deutlich kleineren Weibchen“, so Alina Wieczorek.
In der Zeit von Mitte Juni bis Ende Juli schwirren sie an warmen Sommerabenden durch die Lüfte. Das laute Brummen der großen Flugakrobaten sei nicht zu überhören.
„Für den spürbaren Bestandsrückgang des Hirschkäfers gibt es viele Gründe. Das größte Problem ist, dass ihm sein natürlicher Lebensraum immer mehr verloren geht. Dichte Laubwälder mit alten Eichenbeständen sind selten geworden“, sagt die Naturschützerin.
Was ist zu tun?
Der Verein Gundermann & Kinder und die Natur- und Umweltpädagogin Janina Peitz möchten sich für den Schutz des Großkäfers einsetzen und brauchen dafür die Unterstützung aus der Bürgerschaft. Seit letztem Jahr werden die Hirschkäfersichtungen für die „Biologische Station EN“ und die Naturschutzbehörde kartografiert. „Um Schutzmaßnahmen ergreifen zu können, müssen wir zunächst erfassen, wo sich der Käfer in Wetter vermehrt aufhält. Es hat sich aber inzwischen herausgestellt, dass wir im EN-Kreis ein bis dato einzigartiges Vorkommen haben“, so Alina Wieczorek. „Deshalb bitten wir um Mithilfe aus der Bürgerschaft: Wo und wann haben Sie dieses Jahr in Wetter einen oder mehrere Hirschkäfer gesehen?“
Alle Sichtungen können ab sofort per Mail an: hallo@gundermann-ev.de gemeldet werden, auch gerne mit Foto.
Alle Akteure bitten darum, die Tiere bei Begegnung nicht zu stören und diese in keinem Fall aus ihrer Umgebung zu entfernen.
Wer das Projekt unterstützen will oder Fragen zum Thema Hirschkäfer hat, kann sich gerne an den Verein: www.gundermann-ev.de oder an Janina Peitz (www.gruenschnabel-natur.de) wenden.
Autor:Anja Jungvogel aus Unna |
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