Unwetterfolgen im EN-Kreis
Hochwasser in Wetter (Ruhr): Lage weitestgehend unter Kontrolle –Wetterstraße bleibt gesperrt
Ab dem späten Mittwochnachmittag stand der Pieper der Freiwilligen Feuerwehrleute hier in Wetter (Ruhr) nicht mehr still. Aufgrund des anhaltenden Starkregens wurden zahlreiche Einsätze gemeldet. Noch immer sind die Kameraden mit Aufräumarbeiten und Absicherungen beschäftigt. Die gute Nachricht zuerst: Glücklicherweise sind keine Personen zu Schaden gekommen. Ansonsten ist das Ausmaß immens: In nahezu jedem Stadtteil bahnten sich die Wassermassen ihren Weg und richteten Schaden an. Um das Schlimmste zu verhindern, hatte der Stadtbetrieb zuvor die Sinkkästen im Stadtgebiet geöffnet. Mittlerweile sind sie wieder geschlossen.
Als erstes hatte das Dorfzentrum in Wengern mit den Fluten zu kämpfen. In der Nacht verlagerten sich die Einsätze Richtung Alt-Wetter. Der Pegel des Harkortsees stieg derart dramatisch an, dass die umliegenden Häuser vom Wasser bedroht waren. Zudem lösten sich mehrere Wohnwagen vom anliegenden Campingplatz und trieben auf dem See. Glücklicherweise bestätigte sich die Meldung nicht, dass sich noch eine Person im Wohnwagen befand. Des Weiteren kippten Bäume um und behinderten Straßen. Auch die untere Kaiserstraße stand zeitweilig unter Wasser. Der „Schnodderbach“ ist über die Ufer getreten und Richtung Lidl gelaufen. Die Straße musste vorübergehend gesperrt werden. Weitere Straßensperrungen waren entweder auf Grund von Hindernissen oder wegen Überflutung nötig. Mittlerweile sind soweit alle Straßen wieder frei. Lediglich die Verbindung Wetter-Herdecke bleibt weiterhin gesperrt. Dort muss der Hang kurzfristig untersucht werden. Zu viel Wasser hat sich den Weg von oben nach unten gebahnt und Erdrutsche verursacht. Die Städte Wetter und Herdecke sind mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW im Gespräch.
Auch die Verwaltung ist vom Unglück betroffen. In das Gebäude in der Wasserstraße, in dem der Stadtbetrieb sowie die Feuer- und Rettungswache untergebracht sind, steht der Kellerbereich unter Wasser. Zudem ist das Schöntal vom großflächigen Stromausfall in Gevelsberg betroffen und damit ist der Stadtbetrieb vorübergehend nicht erreichbar. Die Feuer- und Rettungswache ist über ein Notstromaggregat gesichert und ist daher –wenn auch eingeschränkt- erreichbar. Auch die Stadtbücherei ist vom Stromnetz getrennt und muss daher zunächst am heutigen Donnerstag geschlossen bleiben. In den Abendstunden liefen Kellerräume in der Wilhelmstraße voll, Akten konnten aber durch die eigenen Beschäftigten gerettet werden.
Zum jetzigen Zeitpunkt hat sich die Lage etwas entspannt, jedoch ist nicht klar, welche Folgen die überlaufenden Talsperren und Flüsse in anderen Städten noch für Wetter haben werden. Sie können auch noch Tage nach dem Unwetter eine Gefahr darstellen. Jetzt stehen zunächst Aufräumarbeiten an. Auch das wird lange Zeit in Anspruch nehmen. Für den stark in Mitleidenschaft gezogenen Ortskern Wengern stellt der Stadtbetrieb einen Container zur Verfügung. Dort können die vom Unglück Betroffenen die unbrauchbaren Gegenstände entsorgen. Zudem setzt der Stadtbetrieb einen Radlader ein, der Schlamm und Schutt größtenteils beseitigen soll. Das Gleiche passiert an anderen Stellen, die durch das Ereignis stark verunreinigt wurden. Im zweiten Schritt werden Radwege kontrolliert und freigeräumt sowie weitere Flurschäden in Augenschein genommen. Vollgelaufene Keller können erst dann ausgepumpt werden, wenn kein Wasser mehr nachläuft.
Bürgermeister Frank Hasenberg ließ sich regelmäßig über die Gefahrenlage unterrichten und zieht am heutigen Tage ein erstes Fazit: „In erster Linie bin ich froh und dankbar, dass es keine Personenschäden gab. Jedoch fühle ich mit allen Betroffenen und insbesondere mit den Mitbürger aus Wengern, die erneut vom Hochwasser betroffen sind. Mein außerordentlicher Dank gilt allen Feuerwehrkameraden, die seit gestern unermüdlich für unsere Stadt im Einsatz sind. Sie haben Großes geleistet. Auch den Mitarbeitenden vom Stadtbetrieb möchte ich meinen Dank aussprechen. Zudem bin ich beeindruckt von vielen weiteren Helfer*innen, die sich spontan eingefunden haben und unterstützt haben, wo sie nur können. Das zeigt wieder einmal, dass wir in Wetter (Ruhr) füreinander einstehen.“
Autor:Lokalkompass Hagen aus Hagen |
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