Stimmungsvoller Adventsauftakt in Günnigfeld

Luca Raphael und Jesko Niemann sorgten mit dem Bläserkreis Günnigfeld für Adventsstimmung rund um das Wichernhaus.
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Leicht angespannt halten Luca Raphael und Jesko Niemann ihre Trompeten in den Händen, den Blick bereits konzentriert auf das Notenblatt vor sich gerichtet. Auf das Zeichen von Leiter Karl Appelhoff heben die beiden Zehnjährigen ihre Instrument, wenige Sekunden später erklingt „Oh du fröhliche“, gespielt vom Bläserkreis Günnigfeld. Die beiden Grundschüler üben erst seit wenigen Wochen die Harmonie mit den Posaunen, Saxophonen und Tubas der Gruppe, verbessern das, was sie im Rahmen von „Jedem Kind ein Instrument“ gelernt haben. Heute ist ihr erster großer, gemeinsamer Auftritt. „Lieber, guter Nikolas“, „Lasst uns froh und munter sein“ - Stück für Stück weit die Anspannung der Freude über die fröhlichen Gesichter der Zuhörer. Applaus ist halt auch das Brot ganz junger Künstler.

Schauplatz der vorweihnachtlichen Szenerie: Das Gemeindezentrum der Evangelischen Kirche Günnigfeld. Traditionell sind am Samstag vor dem ersten Advent alle Bürger des Stadtteils eingeladen, in Wichernhaus und Christuskirche vorbeizuschauen. Premiere in diesem Jahr: Erstmals trägt der Adventsmarkt den Titel „ökumenisch“. Pfarrer Christian Meier und Pastor Elmar Linzner von der Gemeinde Herz-Mariä hatten sich im Vorfeld mit beiden Vorbereitungsteams auf diese konfessionsüberschreitende Zusammenarbeit verständigt. Sie wollten etwas Neues wagen, hielten die bisher übliche parallele Veranstaltung zweier Märkte in unmittelbarer Nachbarschaft für wenig sinnvoll. So präsentierte der Mutter-Teresa-Kreis der katholischen Gemeinde seine Handarbeiten erstmals vis-a-vis der Adventsgestecke und -kränze, die der evangelische Töpferkreis in wochenlanger Arbeit angefertigt hatte.

Besucher haben die Qual der Wahl

Das Angebot kommt an, bereits zu Beginn um 9.30 Uhr sind die Tische eng umlagert, phantasievolle und handwerklich gut gemachte Produkte machen die Wahl zur Qual und vielen nehmen am Ende zufrieden ein Stück Advent mit nach Hause. Doch nicht nur an den Verkaufsständen geht es eng zu, auch in der „ökumenischen Caféteria“ im großen Saal des Wichernhauses herrscht lebhafte Betriebsamkeit. Vor sich eine Tasse Kaffee, Brötchen oder ein Stück Kuchen nehmen sich Jung und Alt Zeit, sprechen mit Freunden und Bekannten über Gott und die Welt.

„Der Nikolaus kommt gleich in die Christuskirche“, diese Nachricht elektrifiziert von jetzt auf gleich die kleinen Besucher. Sie lassen Malstifte Malstifte sein und ihre überraschten Eltern schlicht stehen. Sie sind dann mal weg, um wenige Minuten später freudestrahlend mit einem Stutenkerl zurückzukehren. Unterdessen wird die Frage nach der richtigen Mittagsverpflegung für viele Erwachsene offenbar zu einer Glaubensfrage. „Schon fast traditionell liefern sich der Grill mit Brat- und Currywurst und der Reibeplätzchenstand ein Kopf an Kopf Rennen“, bemerkt Meier mit einen leichten Grinsen beim Blick auf die Warteschlangen.

Die gute Resonanz auf den Adventsmarkt reiht sich für ihn in die Reihe der erfolgreichen Veranstaltungen ein, die die ist Gemeinde in diesem Jahr auf die Beine gestellt hat. „Das Gemeindefest im Juli, der Erntedankgottesdienst mit der afrikanischen Gemeinde im Oktober und der Tag heute, damit sind schon bleibende Erinnerungen und Eindrücke verbunden. Wir konnten Menschen jeden Alters, vieler Nationalitäten und Konfessionen begrüßen. Was kann man mehr wollen?“

Beeindruckt vom guten Zuspruch zeigen sich auch Mitglieder des „Kunst4tel Wattenscheid“, die mit einigen anderen Künstlerinnen ihre Werke ausstellen und zum Kauf anbieten. „Es hat Spaß gemacht.“, resümierte beispielsweise Heike Kreitschmann. „Nächstes Jahr sind wir gerne wieder dabei.“

Den Schlusspunkt unter den Adventsmarkt setzte ein Offenes Adventssingen in der Christuskirche, das von Musikgruppen der evangelischen und katholischen Gemeinde sowie dem Schalker Jugendorchester und dem Mandolinenorchster Fidelitas gestaltet wurde.

Stichwort Evangelische Gemeinde Günnigfeld in den Medien

In wenigen Tagen wird die 16-seitige, komplett farbige Dezemberausgabe des monatlich erscheinenden Günnigfelder Gemeindeblattes in den Briefkästen aller evangelischen Haushalte des Stadtteiles landen. „Wir möchten uns, unsere Arbeit und Angebote möglichst vielen vorstellen und Neugier wecken“, hofft Meier auf viele Leser. Gleichzeitig weist er auf die neue Internetseite der Gemeinde hin, sie ist unter www.kircheguennigfeld.de zu finden.

Autor:

Ingo Niemann aus Wattenscheid

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