DRK - Wattenscheid
Problem bei den Freiwilligendienste Zahlen gehen kontinuierlich zurück
Das DRK schlägt Alarm: die Teilnehmer des seit 2011 eingeführten Bundesfreiwilligendienstes gehen kontinuierlich zurück. Während der heimische Kreisverband damals mit bis zu 20 Freiwilligen startete, kann man aktuell noch 8 Absolventen beschäftigen: die sozialen Dienste sind aktuell zunehmend gefährdet.
Die Bundesfreiwilligen (Bufdis) oder Absolventen des Freiwilligen sozialen Jahres (FSJler) sollen in dem Jahr ihres Sozialdienstes erstmals ins Arbeitsleben einsteigen und den Dienst am Mitmenschen lernen und erleben – doch immer weniger nehmen diese Möglichkeit in Anspruch.
Für ein Taschengeld von rund 400 € werden die Freiwilligen beim heimischen DRK im Behindertenfahrdienst, den mobilen sozialen Diensten oder im Essensbereich eingesetzt. Doch auch im Katastrophenschutz und der Kleiderkammer oder bei der Blutspende sollen sie helfen, um die wichtigen Aufgabenbereiche aufrecht zu halten und zu unterstützen
DRK-Präsident Thorsten Junker: „Wir haben sehr gute Erfahrungen mit unseren Freiwilligen gemacht und fast alle bewerten den Dienst als äußerst positiv und bereichernd. Viele Absolventen gehen anschl. in soziale Berufe und haben ein Hang zum Rettungsdienst bzw. zur Medizin. Die meisten nutzen das Jahr als sinnvollen Übergang zum Studium oder in den Beruf.“
Doch immer weniger -auch bundesweit- nutzen die Chance des Freiwilligendienstes. Gründe sind nicht bekannt, der Wohlfahrtsverband vermutet das gesetzlich doch eher niedrige Taschengeld, aber insbesondere der große, offene Arbeitsmarkt, der händeringend Auszubildende bei guten Ausbildungsvergütungen sucht. Daneben wollen viele Abiturienten sofort ihr Studium aufnehmen oder machen auch ein Auslandsjahr, um die Welt kennenzulernen.
Zur Anerkennung des Freiwilligendienstes müssen mindestens 6 Monate absolviert werden, sodass ein Aussteigen beim Finden eines Ausbildungs- oder Studienplatzes auch immer möglich ist. In dem Jahr werden 25 Seminartage zentral absolviert. Dort geht es neben Fachkompetenzen für die Aufgabe auch um Team- und Sozialverhalten, aber auch staatsbürgerlich Seminare im Rahmen der politischen Bildung.
„Wir wollen den Absolventen ein hohes Maß an Flexibilität geben und unterstützen auch bei der Suche nach Möglichkeiten nach dem DRK-Dienst“, so Markus Eisenhuth als Freiwilligenkoordinator. „Zudem erstellen wir Dienstzeugnisse, in denen die konkreten Tätigkeiten benannt und eine Einschätzung zu Leistung und Eignung abgegeben werden“.
Das DRK startet in Kürze eine neue bundesweite Kampagne mit dem Titel „Entdecke was zählt“ und wird diese intensiv bewerben. Leider erlauben viele Schulen keine Vorträge zum Thema während der Schulzeit (wie bei der Blutspende).
Das heimische Rote Kreuz weist darauf hin, dass beim Fehlen von Freiwilligendiensten Leistungen eingeschränkt werden müssen und vermutlich teurer werden, denn auch die Zahl an Ehrenamtlichen sinkt in den letzten Jahren gleichermaßen.
FSJler Jonas F. (19) beendet Ende des Monats seinen sozialen Dienst und kann diesen seinen Nachfolgern nur empfehlen: „Ich habe viel gelernt, zahlreiche Menschen kennengelernt und meine Sozialkompetenz ist sicherlich deutlich erweitert.“ Er macht zwar jetzt eine technische Ausbildung, hat aber ein Ziel vor Augen: anschließend will er zur Feuerwehr bzw. in den Rettungsdienst!.....das wäre ohne das DRK sicher nicht so gewesen!
Auskünfte zu den Freiwilligendiensten beim DRK an der Voedestr.53 oder telefonisch unter 02327/87017 bei Markus Eisenhuth.
Autor:Karl - Heinz Lehnertz aus Wattenscheid |
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