DRK - Wattenscheid
Ohne Erste Hilfe durch den Laien kann auch der beste Rettungsdienst Menschen in lebensbedrohlichen Situationen oft nicht mehr retten

Foto: DRK - Wattenscheid

Erste Hilfe – Lehrgang soll Handlungssicherheit vermitteln

Zu Hause auf dem Sofa, während dem Einkaufen im Supermarkt oder unterwegs in der U-Bahn: Das Herz kann überall und zu jeder Zeit stehen bleiben. Laut dem Deutschen Rat für Wiederbelebung ( GRC ) steht der plötzliche Herztod mit über 100.000 Fällen pro Jahr an Platz drei der häufigsten  Todesursachen in Deutschland.

Die Bundesrepublik Deutschland besitzt zwar eines der modernsten und effektiv- sten  Rettungssysteme, dennoch benötigt der Rettungsdienst im Durchschnitt circa 10 Minuten bis zum Eintreffen am Notfallort. Notfallmedizinische Hilfe ist also niemals sofort verfügbar. Diverse Studien und Erfahrungen in der Vergangenheit haben gezeigt, dass oftmals gerade die ersten Minuten nach dem Unfall oder der akuten gesundheitsbedrohlichen Erkrankung von entscheidender Bedeutung sind.

Die Bedeutung der Präsenz handlungswilliger Ersthelfer wird beim plötzlichen Herztod überdeutlich. Bei jedem und jeder Altersgruppe kann es aufgrund von Herzerkrankungen zum Kreislaufstillstand kommen. Ohne adäquate Hilfeleistung sinkt die Überlebenschance um circa 10 Prozent pro Minute. Kein Rettungsdienst der Welt wäre so schnell vor Ort verfügbar wie ein Laienhelfer. Aber auch bei
weniger dramatischen Notfällen kann ein Ersthelfer wirkungsvoll eingreifen.

Diese Chance lassen immer noch zu viele Menschen verstreichen, weil die Erste Hilfe-Kenntnisse bei Vielen schon lange wieder in Vergessenheit geraten sind. Ein fataler Zustand. Dabei kann man mittlerweile bereits in einem Tagesseminar erlernen, wie man effektiv im Notfall helfen kann. In den Unterrichtseinheiten hat sich in den letzten Jahren viel verändert, mehr Praxisnähe hat in den Schulungen Einzug gehalten.

Dies zeigt das Stichwort Defibrillation. Diese Thematik ist mittlerweile fester Bestandteil der Lehrgänge und die Teilnehmer können hierbei den Umgang mit den effizienten "Defis" kennenlernen. Dies wiederum lässt Werner Rautenberg gleich mit einem oft falsch gebrauchten Begriff aufräumen: „Die Geräte arbeiten nicht automatisch, sie machen lediglich die automatisierte Defibrillation möglich.
Auch wenn die Bedienung - wie es so schön heißt - idiotensicher ist: der Helfer muss wissen, was er eigentlich tut."

Was die 18 geschulten Ausbilder des Verbandes - wie ihr Erste-Hilfe-Beauftragter ehrenamtlich tätig - garantieren sollen. Ein verhängnisvoller Trugschluss, so der DRK-Mann, sei der Gedanke an die Sicherheit durch den gut organisierten Rettungsdienst im Ballungsraum Ruhrgebiet. Natürlich seien die Rettungskräfte auch in Bochum gut organisiert. Trotzdem müssten sie im Notfall den Einsatzort
erst erreichen. „Ein beherzter Ersthelfer stellt bereits die erste wichtige Weiche mit seinem professionell abgesetzten Notruf. Dann heißt es auf die Profis warten. Vielleicht nur fünf Minuten. Viel zu lange für jemanden, der beatmet werden muss.“ Eine Situation, auf die man also besser vorbereitet sein sollte, denn wenn Familie, Freunde oder Arbeitskollegen sich in einer Notsituation befinden, sollte
man wissen, wie man effektiv und sicher helfen kann.

Der nächste Lehrgang in den „Ersten Hilfe“ findet am Samstag, 12. August 2023, ab 10 Uhr im DRK-Zentrum an der Sommerdellenstraße 26 (Begegnungsstätte 1. Etage) statt und umfasst 9 praxisorientierte Unterrichtseinheiten. In diesem Lehrgang werden Maßnahmen aus der Ersten Hilfe nicht nur theoretisch vermittelt, sondern situativ geübt, um eine Handlungssicherheit zu erzielen.

Interessierte MitbürgerInnen, Führerscheinbewerber der Klassen A, B, C und D, sowie Übungsleiter, Trainer oder Betriebshelfer können sich hierzu gerne in der DRK-Kreisgeschäftsstelle an der Voedestraße 53 anmelden ( Tel.: 0 23 27 – 8 70 17, Email: info@drk-wattenscheid.de ).

Autor:

Karl - Heinz Lehnertz aus Wattenscheid

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