Stadtarchiv Bochum
Jubiläumsorden des Sevinghauser Gänsereiterclubs 1598 e.V. zum 375-jährigen Vereinsjubiläum
Seit Menschengedenken, wohl schon seit über 400 Jahren, wird in Höntrop und Sevinghausen die Tradition des Gänsereitens gepflegt. Wahrscheinlich waren es spanische Soldaten, die während der europäischen Kriege des 16. und 17. Jahrhunderts dieses wilde Treiben zum ersten Mal auf heutigem Wattenscheider Gebiet zeigten. Heute wird diese Tradition von zwei Gänsereitervereinen aufrecht gehalten.
Eine zwischen zwei Bäumen an
den Füßen aufgehängte, zuvor getötete Gans ist das Ziel der Reiter. Im Galopp reiten sie unter der Gans her und versuchen, den Kopf abzureißen. Der Sieger ist für ein Jahr lang Gänsereiterkönig und darf auf einer Holzgipsgans des Königswagens die Huldigungen seines Volkes entgegennehmen.
Eine Attrappe ist seit einigen Jahren auch jene Gans, der man zuvor den Kopf abgerissen hat. Gegen dieses martialische Treiben gibt es seit vielen Jahren starke Proteste vor allem von Tierschützern.
Alljährlich können heutzutage Höntroper und Sevinghauser Jungmänner zum Rosenmontag ihr reiterliches Geschick zeigen. Am 28. Februar 2022 wäre es wieder soweit gewesen.
Das Team des Stadtarchivs wünscht allen Bochumer Karnevalisten, dass die Session im kommenden Jahr wieder wie gewohnt abgehalten werden kann!
Autor:Karl - Heinz Lehnertz aus Wattenscheid |
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