Im Zeichen der Rose - Rosendrehen hat eine über hundertjährige Tradition

Unser Bild zeigt das amtierende Königspaar „Julia die Wortgewandte“ (3.v.r.)und Christian I. mit fleißigen Rosendreherinnen, v.l: Katharina Podwojski, Renate Schlott, Elke Sellenmerten, Marianne Langkau und Brigitte Strack.
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  • Unser Bild zeigt das amtierende Königspaar „Julia die Wortgewandte“ (3.v.r.)und Christian I. mit fleißigen Rosendreherinnen, v.l: Katharina Podwojski, Renate Schlott, Elke Sellenmerten, Marianne Langkau und Brigitte Strack.
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Die edle Rose ist seit jeher ein Symbol der Schönheit. Ihrer Kostbarkeit wegen wird sie nicht für jedermann, besonders in größeren Mengen, erschwinglich gewesen sein. Deshalb kamen findige Köpfe irgendwann auf die Idee Feste und Feiern mit Papierrosen zu verschönern.

Seit über 100 Jahren ist es für Höntroper Gänsereiterköniginnen eine Ehre, Gänsereiterfrauen zum Rosendrehen einzuladen. Dies geht aus den alten Protokollbüchern hervor, die im Gänsereiterarchiv noch erhalten sind.
Anfangs wurden nur Frauen aus dem engen Freundes-und Bekanntenkreis der Königin eingeladen. Diese bewirtete die Gäste mit Kaffee und Kuchen. Mit den kunstvoll gedrehten Rosen schmückten die Gänsereiterfrauen den Königswagen. Sie nahmen mit ihrer Tätigkeit Anteil daran, jahrhunderte alte Höntroper Rosenmontagstradition zu erhalten und an Nachfolgerinnen weiterzugeben.
Vermutlich hat der Gänsereiterclub den Brauch des Rosendrehens schon vor der Jahrhundertwende eingeführt, um Pferde, Wagen und Säle zu schmücken. Vie Rosen wurden auch zur Girlanden verarbeitet. Bis zum Jahr 1930 fand das Rosendrehen immer im Stammhaus Schildgen in der Steibankstraße (heute Krengelstraße) statt. Gänserich Wilhelm Schildgen, genannt „Sand Wilm“ stellte über Jahrzehnte Räumlichkeiten für diesen Zweck zur Verfügung.
In späteren Jahren, bis 1950, Fand das Rosendrehen der Gänsereiterfrauen in der Mühle des Gänserichs und Rittmeisters Willi Schildgen statt. Danach trafen sich die Frauen u.a. in den Wohnungen der Familien, Herrmann Ernste, Josef Grimmenstein, Josef Dahlhoff, Manfred Todzey, Heinz Mehrholz, Anton Müller, Hans-August Schildgen, Alfred Schell, Alfred Michels, Klaus Holzapfel, Joachim Schnell, Heinrich Becüwe und Manfred Gurk.
Nach dem Bau der Gänsereiterhalle am Stensberg laden die Gänsereiterköniginnen zum Rosendrehen in die clubeigenen Räumlichkeiten ein.
Die Frauen leisten bei ihrer munteren Arbeit Erstaunliches: 3000 weiße und rote Rosen aus Krepp-Papier sind das Ergebnis. Als Unterstützung für die bald wunden Finger leisten auch heute noch uralte Drehmaschinen beim Kräuseln wertvolle Arbeit.
Für das Rosendrehen gibt es natürlich kein Geld. Jedoch erhalten besonders engagierte Dreherinnen den Frauenverdienstorden des Clubs. Während des Rosendrehens sind die frauen unter sich. Nach getaner Arbeit allerdings die besseren Hälften willkommene Gäste für den gemütlichen und vergnüglichen Abend.

Autor:

Wolf-Dedo Goldacker aus Wattenscheid

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