DRK - Kreisverband Wattenscheid
„Erste Hilfe? Wie geht das denn?“ – Unkenntnis kann im Notfall für Unfallopfer schlimme Folgen haben
Der letzte Erste-Hilfe-Kurs ist für viele lang, lang her. Die wenigsten wissen daher, wie sie sich am Notfallort verhalten sollen. Dabei ist Soforthilfe nicht schwer - und rettet oft Leben.
Es sind die Momente, in denen sich Minuten zu Stunden dehnen. In denen der Kopf kapituliert und Panik ins Hirn schießt. In denen man nicht mehr weiß, was man tun soll: Momente am Notfallort. Wer schon einmal Zeuge eines Verkehrsunfalls wurde und mit der Situation konfrontiert war, verletzten Menschen in der Not zu helfen, kennt das Gefühl des Ausgeliefertseins. Und alle anderen hoffen, nie in die Verlegenheit zu kommen, sich an längst vergessene Lektionen aus dem Erste-Hilfe-Kurs erinnern zu müssen. Doch es kann jeden erwischen, jederzeit.
Um beim Beispiel Verkehrsunfall zu bleiben: Allein in den letzten Wochen sind deutschlandweit wieder zahlreiche Motorradfahrer bei Unfällen zu Tode gekommen. Es starben auch in Nordrhein-Westfalen auf den Straßen wieder Menschen bei Verkehrsunfällen oder erlitten schwere Verletzungen. Jeden Tag benötigen in Deutschland rund 1.400 Verkehrsunfallopfer dringend medizinische Hilfe - der Notarzt aber ist in Ballungsräumen bestenfalls in sieben, acht Minuten, bei Unfällen in ländlichen Gebieten meist erst nach einer knappen Viertelstunde vor Ort.
Bis dahin sind die Menschen am Unfallort auf sich selbst angewiesen: auf die Hilfe von unverletzten Mitreisenden oder zufällig vorbeikommenden Passanten. Und die sind oft hoffnungslos überfordert mit der Situation. „Wir sehen es einfach zu selten, dass die Menschen vor Ort mehr machen als Händchenhalten. Das ist zwar besser als nichts, aber wir würden uns doch deutlich mehr wünschen“, sagt Werner Rautenberg, Erste Hilfe-Beauftragter des Deutschen Roten Kreuzes in Wattenscheid.
Dabei ist oft mit wenigen Handgriffen viel geholfen, die meisten Menschen trauen sich nur nicht. Vor Fehlern aber sollte niemand Angst haben. Es ist noch nie jemand in Deutschland verurteilt worden, weil er als medizinischer Laie am Notfallort etwas falsch gemacht hat. Wohl aber wegen unterlassener Hilfeleistung. Die juristische Seite ist klar: „Der Laie hat keine Verpflichtung, eine ihm fachfremde medizinische Maßnahme korrekt auszuführen“, sagt NotfallExperte Werner Rautenberg. „Er hat aber die Verpflichtung, etwas zu tun.“
Der nächste Lehrgang der Ersten Hilfe findet am kommenden Samstag 10. Juni 2023, ab 10 Uhr, im DRK-Zentrum an der Sommerdellenstraße 26 statt und umfasst insgesamt 9 Unterrichtseinheiten. In diesem Lehrgang werden die Maßnahmen aus der Ersten Hilfe theoretisch und vor allem praktisch vermittelt.
Der Teilnehmer kann nach der Absolvierung des Lehrganges als Sofort- / Ersthelfer handeln. Eine vorherige telefonische Anmeldung beim Roten Kreuz ist aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl erwünscht. Weitere Informationen erhält man beim Wattenscheider Roten Kreuz unter der Rufnummer 0 23 27 – 8 70 17 oder per Email an info@drk-wattenscheid.de .
Autor:Karl - Heinz Lehnertz aus Wattenscheid |
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