DRK-Kreisversammlung: Viel Arbeit mit positiver Wirkung für das Rote Kreuz – Bedarf an ehrenamtlichen Nachwuchs ist in allen Bereichen erheblich!
Wahlen stand diesmal nur eine für das Jugendrotkreuz an bei der Kreisversammlung des Deutschen Roten Kreuzes in Wattenscheid. So wurde die Veranstaltung im Saal der DRK-Kreisgeschäftsstelle vor allem zu einer Präsentation des Erreichten und einem Blick in die nähere Zukunft.
Der Vorsitzende Thorsten Junker konnte den anwesenden Mitgliedern über einen ein bisher arbeitsreiches Jahr 2014 berichten, aber auch über personelle Engpässe im Ehrenamt wurden die Rotkreuzler nochmals hingewiesen . „Auf das Erreichte könne man stolz sein“, erklärte Thorsten Junker und fügte an, „dass ein solches Ergebnis und auch das breite Spektrum der Aktivitäten des Kreisverbandes vor Ort nur durch das enge Zusammenwirken von Haupt- und Ehrenamt sowie den Bundesfreiwilligen und Mitarbeitern im Freiwilligen sozialen Jahr zu erreichen sei. Wir werden in Wattenscheid als Organisation und Wohlfahrtsverband in der Bevölkerung, der Vereinswelt, der Stadtverwaltung und der Politik durch unsere vielfältigen Aktivitäten stark wahrgenommen.“ Hierfür sprach er den Mitgliedern nochmals seinen herzlichen Dank aus. „Aber leider zeichnen sich in vielen traditionellen Bereichen des Ehrenamtes, wie ganz akut in der Kleiderkammer und der Blutspende größere personelle Probleme an, weil zahlreiche Ehrenamtliche hier nicht mehr ihrer Tätigkeit vollumfänglich nachkommen können und der ehrenamtliche Nachwuchs hier leider noch fehlt.
Bundesfreiwillige in vielfältigem Einsatz
Auch die aktuelle Kontingentierung der Freiwilligenplätze hin zum Bundesfreiwilligendienst habe dem Kreisverband nach Junkers Einschätzung auch finanziell gut getan, denn das Freiwillige soziale Jahr würde für den Verband deutlich höhere Personalkosten mit sich bringen. Aktuell sei der Kreisverband personell gut aufgestellt. Der Wattenscheider Verband konnte nahezu alle Planstellen besetzen ließ aktuell drei Bundesfreiwillige zum Erste-Hilfe-Ausbilder fortbilden.
Thorsten Junker berichtete zudem vom erfreulichen Ausbau des Behindertenfahrdienstes als „Highlight“ der sozialen Dienste und der weiteren Verjüngung und Erweiterung der Fahrzeugflotte. Der Bereich sei mittlerweile mit sechs täglich eingesetzten Fahrzeugen gut genutzt und würde sowohl für private Nutzer, als auch auf Rechnung für Krankenkassen, Berufsgenossenschaften und andere Rechnungsstellen fahren.
Der Bereich des mobilen sozialen Dienstes bleibe leider weiter Sorgenkind des Kreisverbandes mit sinkenden Einnahmen, was den Vorstand dazu veranlasst hatte, den Dienst intensiv zu analysieren, um hier Verbesserungen erzielen zu können. Dieser Dienst scheint in der Bevölkerung nicht bekannt genug zu sein, weshalb der Verband hier seine Öffentlichkeitsarbeit verstärken möchte.
Die Breitenausbildung zeichnen für das Jahr 2014 konstante Teilnehmerzahlen der Erste-Hilfe-Ausbildungen aus. Hier wurde nun erneut Bundesfreiwillige und der aktuelle Auszubildende der Kreisgeschäftsstelle eigens ausgebildet und als Lehrgangsleiter qualifiziert, weshalb man hier in den nächsten Monaten die Aktivitäten bei Kursen in Schulen und Betrieben weiter ausbauen möchte. Es bilden insgesamt 21 Wattenscheider Ausbilder in Betrieben, Kindergärten, Schulen und Verwaltungen und dem DRK-Zentrum an der Sommerdellenstraße erfolgreich Ersthelfer aus.
Anbauprojekt läuft an
Für das Jahr 2015 steht die weitere räumliche Erweiterung der Geschäftsstelle an der Voedestraße 53 auf dem Programm, die ersten Bauarbeiten hierzu haben endlich begonnen und werden nun weiter vorangetrieben. Christian Lange erläuterte den anwesenden Mitgliedern den momentanen Stand der Arbeiten, insbesondere mit Blick auf die behindertengerechten Aspekte des angestrebten Bauprojektes.
Dass der DRK-Kreisverband auf solider Grundlage steht, machte Schatzmeister Thomas Seppelt in seinem Bericht deutlich: Er sprach von einer gesunden Finanzstruktur dank einer umsichtigen Geschäftspolitik des Verbandes, was trotz der deutlichen Rückgänge für das Jahresergebnis 2013 nun die aktuell deutlich besseren Zahlen für das laufende Geschäftsjahr widerspiegeln würde.
Neue Satzung des Verbandes wurde beschlossen
Der zweite Vorsitzende Mike Steinberg erläuterte den anwesenden Mitgliedern die neu aufgestellte Kreisverbands-Satzung, die er in seiner Funktion als Landesjustitiar mit seinen Kollegen zusammengestellt hatte. Eine wesentliche Änderung war die Umfirmierung des bisherigen Vorstandsgremiums, dass in der neuen Fassung als Präsidium die Funktion eines Aufsichtsrates innehaben wird und von Thorsten Junker als Präsidenten des Verbandes geführt werden wird.
DRK im Einsatz bei Evakuierungen und der Flüchtlingshilfe
Kreisrotkreuzleiter Dennis Schürmann konnte von zahlreichen ehrenamtlichen Arbeiten im Jahr 2014, beispielhaft genannt die Teilnahme an den Hilfseinsätzen für die Flüchtlinge in den Auffanglagern in Herne sowie bei Evakuierungsmaßnahmen z.B. bei Bombenentschärfungen in der Nachbarstadt. Hinzu kamen zahlreiche weitere Dienste wie den Karnevalseinsätzen oder den Sanitätsdiensten.
Generell sei aber das dringlichste und aktuellste Thema die Werbung neuer ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Wattenscheider Kreisverband, um das Ausscheiden von Mitgliedern aufzufangen und ggf. den Mitgliederbestand der Aktiven wieder auszuweiten. Dies würde alle Gemeinschaften gleichermaßen betreffen und durch den Zuwachs aus dem Jugendrotkreuz momentan „glücklicherweise schon ein wenig aufgefangen. Ohne die vielen Jugendlichen, die auch in den DRK-Verband strömen, würde es personell manchmal schon enger“, resümierte Dennis Schürmann.
Jugendrotkreuz hofft auf weitere Kinder und Jugendliche
Mark Büteröwe berichtete als Leiter des Jugendrotkreuzes von zahlreichen tollen Aktionen aus 2014, wie den zahlreichen Teilnahmen an den Landeswettkämpfen in allen Altersklassen des Jugendverbandes mit einem Sieg der Wattenscheider Mannschaft im Wettkampf der Schulsanitäter aus Landesebene, der verschiedenen Erste-Hilfe-Aktionen in der Stadtbücherei und den neu aufgebauten Schulsanitätsdiensten. Aber auch das Jugendrotkreuz muss aktuell versuchen noch weitere Jugendliche und Kinder für sich zu gewinnen, denn auch hier sind leichte personelle Probleme in den letzten Monaten zu erkennen, denen das Leitungsteam entgegenwirken möchte. Der Vorsitzende Thorsten Junker lobte die Arbeit des Jugendrotkreuzes ausdrücklich und bezeichnete die dortigen Aktivitäten als beste Nachwuchsförderung des Verbandes, ohne die es für den Kreisverband bei der Zahl der Ehrenamtlichen deutlich schlechter gehen würde.
Als letzten Tagesordnungspunkt stand die Wahl von Michelle Sachs als neue stellvertretende Leiterin des Jugendrotkreuzes und Vertreterin von Mark Büteröwe im Bedarfsfall für den Vorstand des DRK-Verbandes an. Die angehende Bankkauffrau komplettiert nach dem Mitgliedervotum in den nächsten Jahren das Leitungsteam des Jugendrotkreuzes nun auch offiziell.
"In 2015 ist die Gewinnung neuer Ehrenamtlicher das große Ziel"
Mit den Worten „auf das Erreichte und die vielfältige Arbeit von engagierten DRKlern, können wir zu recht stolz sein, aber jeder sollte in seinen Reihen in den nächsten Wochen und Monaten nach neuen Ehrenamtlichen forschen. Diese Arbeit wird für uns dringend und mit hoher Priorität anstehen“, bedankte sich der Vorsitzende zum Abschluss der Sitzung bei den ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter/innen für das Engagement und die geleistete Arbeit.
Autor:Christian Lange aus Wattenscheid |
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