DRK-Kreisversammlung: „Finanziell in ruhigen Fahrwassern, erfolgreiches Bauprojekt, personelle Verluste im Ehrenamt lassen DRK und Jugendrotkreuz näher zusammenrücken!“

Das Präsidium berichtete den anwesenden Mitgliedern
7Bilder
  • Das Präsidium berichtete den anwesenden Mitgliedern
  • hochgeladen von Christian Lange

Am Samstag fand im neu ausgebauten DRK-Saal an der Voedestraße die diesjährige Kreisversammlung des DRK Kreisverbandes Wattenscheid e.V. statt. Die Kreisversammlung ist das höchste beschließende Organ des Roten Kreuzes in Wattenscheid.

Der Präsident konnte den Anwesenden über einen ein bisher arbeitsreiches Jahr 2015 berichten, aber auch auf personelle Engpässe im Ehrenamt wurden die Rotkreuzler nochmals hingewiesen. „Auf das Erreichte könne man stolz sein“, erklärte Thorsten Junker und fügte an, „dass ein solches Ergebnis und auch das breite Spektrum der Aktivitäten des Kreisverbandes vor Ort nur durch das enge Zusammenwirken von Haupt- und Ehrenamt sowie den Bundesfreiwilligen (BFD) und Mitarbeitern im Freiwilligen sozialen Jahr (FSJ) zu erreichen sei. Wir werden in Wattenscheid als Organisation und Wohlfahrtsverband in der Bevölkerung, der Vereinswelt, der Stadtverwaltung und der Politik durch unsere vielfältigen Aktivitäten stark wahrgenommen. Ohne das Engagement aller Aktiven wären die Leistungen des Roten Kreuzes in Wattenscheid undenkbar.“ Hierfür sprach er den Mitgliedern nochmals seinen herzlichen Dank aus.

Sinkenden Helferzahlen will man entgegenwirken

„Aber leider zeichnen sich in vielen traditionellen Bereichen des Ehrenamtes, vom Sanitätsdienst bis zur Sozialarbeit weiterhin größere personelle Probleme an, weil hier die Personalstärke weiterhin rückläufig ist und der ehrenamtliche Nachwuchs leider noch fehlt. „Wir müssen uns hier im Ehrenamt neu aufstellen und auch Chancen wie aktuell in der Flüchtlingshilfe für uns nutzen.“ Alle Änderungen blieben aber wirkungslos, wenn nicht auch die Mitglieder mitzögen. „Und das tun alle Rotkreuzler in Wattenscheid hoffentlich. Wir sind zwar erstmal geschrumpft, aber das kann ja auch bei einem Gesundungsprozess etwas Gutes sein.“

Tätigkeitsbericht soziale Dienste und Breitenausbildung

Vor der Präsentation der Zahlen und Bilanzen des Verbandes durch den Schatzmeisters rückte der weitere Tätigkeitsbericht in den Blickpunkt: Thorsten Junker berichtete hier vom erfreulichen Ausbau des Behindertenfahrdienstes als „Highlight“ der sozialen Dienste und der weiteren Verjüngung und Erweiterung der Fahrzeugflotte. Es wurde im Jahr 2015 erstmals ein umgebauter Mercedes Sprinter angeschafft, der von der Aktion Mensch gefördert wurde und einem Fahrzeugwert von knapp 70.000 Euro entspricht. „Ein solches Fahrzeug wird bei uns knapp 300.000 Kilometer eingesetzt und ist durchschnittlich 6-7 Jahre im Einsatz.“ Der Behindertenfahrdienst sei mittlerweile mit sechs-sieben täglich eingesetzten Fahrzeugen gut genutzt und würde sowohl für private Nutzer, als auch auf Rechnung für Krankenkassen, Berufsgenossenschaften, Landschaftsverband und andere Rechnungsstellen fahren. Die Fahrzeuge würden oftmals sogar für Fahrten in den Urlaub in die angrenzenden Nachbarländer gebucht.

Der Bereich des mobilen, sozialen Dienstes bleibt weiter umsatztechnisch konstant, Sorgenkinder sind momentan das Bildungswerk und der Menüservice des Verbandes mit sinkenden Einnahmen, was das Präsidium bereits dazu veranlasst hatte, dauerhafte Analysen durchzuführen und die Dienste auch weiterhin intensiv im Blick zu behalten, um hier auch kurzfristig Verbesserungen erzielen zu können. Diese Angebote scheinen in der Bevölkerung nicht bekannt genug zu sein, weshalb der Verband hier seine Öffentlichkeitsarbeit nochmals verstärken möchte.

In der Breitenausbildung mit den Schwerpunkten Erste Hilfe, Erste Hilfe am Kind, Erste Hilfe für Sportgruppen, den Schulungen der Schulsanitätsdienste und den Ausbildungen von Schülern in Grund- und weiterführenden Schulen sowie den Betriebshelfern in den örtlichen Unternehmen konnten die Teilnehmerzahlen durch die Wattenscheider Rotkreuzler erfolgreich gesteigert werden. Durch die Änderungen der Ausbildungen ab 1.4.2015 wird im DRK-Zentrum schon fleißig mit Stationsübungen gearbeitet. Hier werden die Kursteilnehmer bereits mehr für die Praxisanwendung und weniger theoretisch angeleitet.

Ehrenamt und Jugendrotkreuz

Kreisrotkreuzleiterin Meike Kaiser, Kreisrotkreuzleiter Dennis Schürmann und JRK-Leiter Mark Büteröwe berichteten über die Eckpunkte der Arbeit in den Rotkreuzgemeinschaften und dem Jugendrotkreuz. Dennis Schürmann konnte von zahlreichen ehrenamtlichen Arbeiten im Jahr 2015 berichten, beispielhaft genannt die Teilnahme an den Hilfseinsätzen für die Flüchtlinge in den Auffanglagern in Herne oder den Katastrophenschutzübungen mit Feuerwehr und technischem Hilfswerk, wie der letzten auf dem Steag-Gelände in der Nachbarstadt. Hinzu kamen zahlreiche weitere Dienste wie dem Rosenmontagseinsatz oder den Sanitätsdiensten im Lohrheidestadion. Meike Kaiser hob den Wiederaufbau des Kleiderkammerteams hervor, dass seit Beginn des Jahres wieder eine wichtige Rotkreuzaufgabe mit Leben gefüllt hat und seitdem die bestehenden Angebote sogar ausbauen konnte. Auch die Aktivitäten in der Blutspende oder der Seniorenarbeit wurden ausdrücklich gelobt.

Mark Büteröwe berichtete als Leiter des Jugendrotkreuzes von zahlreichen tollen Aktionen aus 2015, wie den zahlreichen Teilnahmen an den Landeswettkämpfen in allen Altersklassen des Jugendverbandes, der verschiedenen Erste-Hilfe-Aktionen in der Stadtbücherei, dem Mitwirken beim Brustkrebslauf in Bochum und den neu aufgebauten Schulsanitätsdiensten sowie der erstmalig und mit großem Erfolg durchgeführten Maifahrt mit insgesamt knapp 40 Personen ins rheinische Lützingen. Begleitet wurden die Berichte der Ehrenamtsvertreter von einer Film- und Bildpräsentation mit tollen Motiven aus dem vergangenen Jahr.

Bauprojekt erfolgreich abgeschlossen

Auf dem Programm der Kreisversammlung stand hiernach auch der Bericht über das abgeschlossene Anbauprojekt in der Kreisgeschäftsstelle an, Präsidiumsmitglied Christian Lange, der das Bauprojekt maßgeblich begleitet und zusammen mit dem Architekten überwacht hatte, erläuterte den anwesenden Mitgliedern nochmals den Ablauf und den Kostensachstand dieses wichtigen Bauprojektes. Neben einer räumlichen Erweiterung des bestehenden Veranstaltungssaales wurden auch eine behindertengerechte Toilettenanlage, eine Hebeliftanlage für Rollstuhlfahrer und die Sanierung des alten Saalteils mit einem Bauvolumen von ca. 240.000 € realisiert.

Solide finanzielle Grundlage vorhanden

Dass der DRK-Kreisverband auf solider Grundlage steht, machte Schatzmeister Thomas Seppelt in seinem anschließenden Bericht deutlich: Er sprach von einer gesunden Finanzstruktur dank einer umsichtigen Geschäftspolitik des Verbandes. Die Rückgänge aus dem Geschäftsjahr 2013 konnten in positive Zahlen für das Jahresergebnis 2014 gewandelt werden und diese positive Entwicklung würde sich auch deutlich in den Finanzdaten für das laufende Geschäftsjahr widerspiegeln. Auch die erfolgreiche Werbung von Fördermitgliedern im Jahr 2015 würde sich positiv darstellen. Dieser Entwicklung wurde auch in der Aufstellung des Finanzplanes 2016 Rechnung getragen, den Thomas Seppelt ebenfalls erläuterte und der mit einem einstimmigen Abstimmungsergebnis der Mitglieder genehmigt wurde.

Kreisrotkreuzleitung erhält zwei neue Vertreter hinzu, JRK-Leitung wurde bestätigt

Zum Abschluss der Kreisversammlung standen nochmals Wahlen und Bestätigungen an. Die Kreisrotkreuzleitung des Verbandes sollte nach Wunsch des Ehrenamtes erweitert werden. Vom Kreisausschuss der Rotkreuzgemeinschaften wurden als Stellvertreter für die Kreisrotkreuzleitung Mark Büteröwe und Carsten Unterbäumer zur Wahl nominiert. Beide Nominierten wurden von den Mitgliedern gewählt und stehen der Kreisrotkreuzleitung nun als Vertreter unterstützend zur Seite. Auch als JRK-Leiter wurde Mark Büteröwe, der die Geschicke des aufstrebenden Jugendrotkreuzes weiterhin leiten soll, in der Versammlung nochmals bestätigt. Zu seinem Vertreter im Präsidium des Kreisverbandes wurde Florian Becker bestimmt.

Mit den Worten „auf das Erreichte und die vielfältige Arbeit von engagierten DRKlern, können wir zu Recht stolz sein, aber wir befinden uns in einer komplizierten und arbeitsreichen Zeit der ehrenamtlichen Umstrukturierungen. Lasst uns alle gemeinsam anpacken und die Arbeit des Roten Kreuzes in Wattenscheid weiter voranbringen“, bedankte sich der DRK-Präsident zum Abschluss der Sitzung bei den ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter/innen für das Engagement und die geleistete Arbeit.

Autor:

Christian Lange aus Wattenscheid

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.