Andrang im Höntroper Hallenbad
Die "Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop e.V." hatten ihre Plakate im Foyer des letzten verbliebenen Wattenscheider Hallenbades noch nicht richtig an die Wand geklebt, den Kaffee noch nicht restlos aufgebrüht und die Schnittchen noch nicht gerichtet, als auch schon die ersten Badegäste für die Aktion "Freischwimmen" in der Tür standen.
Die letzten Vorbereitungen mussten deshalb in Windeseile abgeschlossen werden, um die eintreffenden Gäste des Fördervereins zügig mit Eintrittskarten für ihren zweistündigen Badeaufenthalt versorgen zu können.
Spiel und Spaß im Wasser wurden an diesem Tag groß geschrieben. Mit Begeisterung und Bewegungsfreude wurden die Aqua-Kurs-Demonstrationen, die eine junge Schwimmmeisterin des Sport- und Bäderamtes durchführte, aufgenommen.
Oliver Buschmann, Initiator und Mitbegründer des Fördervereins, ist ein Mensch, der lieber lacht als weint. Deshalb ließ er es sich an diesem besonderen Tag nicht nehmen, seiner Liebe zu historisierender Badekleidung freien Lauf und die anderen Teilnehmer des "Freischwimmens" an diesem Spaß teilhaben zu lassen.
Josef-Herbert Fiege, der als Vorsitzender einer benachbarten Siedlergemeinschaft und Mitglied der ZWAR Basisgruppe Höntrop die Hallenbadfreunde einmal mehr mit Rat und Tat unterstützte, führte allerdings zu den Aqua-Kursen bedauernd aus: "Die Kurse erfreuen sich zwar großer Beliebtheit, das kann ich bestätigen. Aber es ist schwierig, überhaupt einen Platz zu bekommen. Denn kaum sind die Kurstermine ausgeschrieben, sind sie auch schon wieder ausgebucht. Einige meiner Bekannten weichen notgedrungen nach Gelsenkirchen aus, aber dort wird es jetzt wohl auch eng, angesichts der dortigen Bäderschließungen." Vorsitzender Werner Loges versprach deshalb, sich beim Sport- und Bäderamt für weitere Aqua-Kurse in Höntrop einsetzen zu wollen.
Wunsch: Integrativer Schwimmkurs
Das unermüdliche "Netzwerk Flüchtlingshilfe Eppendorf" nahm mit einer ganzen Delegation aus Geflüchteten und Betreuern aktiv am "Freischwimmen" der Hallenbadfreunde teil. "Ein Schwimmkurs für Erwachsene, Einheimische wie Geflüchtete, wäre eine wünschenswerte Maßnahme mit integrativem Charakter" überlegte Stefan Wolf, Mitglied des Vorstandes der "Freundinnen und Freunde". "Auch eine Kombination mit einem Sprachkurs oder Sprachcafé wäre denkbar."
Monika Engel, die im vergangenen Herbst für das Amt des Oberbürgermeisters kandidierte und regelmäßig in Höntrop ihre Bahnen schwimmt, nahm die Gelegenheit wahr und wurde Mitglied der "Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop e.V.". Dafür, dass das Bahnenschwimmen angesichts des Andrangs im Wasser an diesem Nachmittag allerdings nicht im Vordergrund stehen konnte, zeigte sie, ebenso wie alle anderen Besucher und Teilnehmer, vollstes Verständnis.
Auch der Bäderamtschef der Stadt Bochum, Klaus Retsch, ließ es sich nicht nehmen dieses erste "Freischwimmen" im Höntroper Hallenbad persönlich in Augenschein zu nehmen und den Hallenbadfreunden viel Erfolg zu wünschen. Der begonnene konstruktive Dialog solle fortgesetzt werden, so war man sich einig.
"Die von den Hallenfreibadfreunden gereichten Speisen und Getränke waren allesamt Spenden der aktiven Vereinsmitglieder, sodass nur der Erwerb von 150 Eintrittskarten aus der Vereinskasse finanziert werden muss" freute sich Tanja Dannappel, Kassiererin der Schwimmbadfreunde.
Autor:Lauke Baston aus Wattenscheid |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.