Wattenscheider Admin Robert Neumann als Gandalf im 390er der besonderen Art

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Wattenscheid: 16.02.2015
"Wie ich über eine Stunde mit dem 390er von Höntrop zur Hardenbergstraße brauchte"
Rosenmontag. Den Karnevalsumzug sah ich mit meinem Neffen und meinem Schwager auf der Höhe von St. Maria Magdalena. Herrliches Wetter. Schöne Wagen. Gute Stimmung. Verkleidet war ich als Gandalf der Weiße. Ein Zauberer aus Mittelerde mit langem Gewand, 170cm langem weißen Stock und weißen Haaren. Ich trinke äußerst selten Alkohol und schwankte noch, ob ich mit dem Auto zur Wunder Bar fahren sollte. Diese Frage beantwortete sich jedoch von selbst, als ich plötzlich einen Becher Rum in die Hand gedrückt bekam. Also stiefelte ich zur Haltestelle "Höntrop Kirche". In die Intelligenz der Masse vertrauend stellte ich mich zu den anderen Karnevalisten. Kein Bus in Sicht. Nur eine Frau, die ewig kundtat sich bald einzumachen. Nach 10 Minuten merkte ich, dass erstaunlich viele Busse am Kreisverkehr bei Rewe stoppten. Na gut, dann war die Haltestelle wohl verlegt worden. Ich marschierte zum stehenden 390er Richtung Wattenscheid, der aber losfuhr. Ohne mich. Zusammen mit zwei Jungs und zwei Mädels stand ich also am Sachsenring. Doch erst einmal kam kein Bus. Die Jungs entschieden sich laut eigener Aussage, aus Spaß, dazu eine Handyhülle mit einem Feuerzeug anzustecken. Die Mädels ermahnten sie, aber sie ließen sich nicht abbringen. Ich habe mich rausgehalten, beobachtete aber weiter, um im Fall aller Fälle einzuschreiten. Die Bogestra-Ordner wussten auch nicht wann die Busse kamen. Nach 15 Min. kam dann auch ein 390er. Super. Ich stieg ein und stand ungefähr an der Mitteltür neben zwei Kinderwagen mit schreienden Babys. Es konnte also losgehen. Doch es tat sich nichts. Ein weiterer Gelenkbus kam uns entgegen und die Busse versperrten sich gegenseitig den Weg. Also fuhren wir ersteinmal 10 Meter rückwärts. Der entgegenkommende Bus konnte passieren und wir fuhren los. Dann musste uns ein 363 noch rückwärts ausweichen. Noch in der Kurve "HS Keltenweg" kam uns der nächste Gelenkbus entgegen. Nichts ging mehr. Nach einem bestimmt 5 minütigen Rangiervorgang, egoistischen Autofahrern , die sich gegenseitig durch die Fenster anschrien, ging es weiter. Wir waren noch keine 10 Meter auf der Lohackerstraße, als sich im hinteren Teil des Busses Stimmung andeutete. Irgendwer musste sich wohl streiten. Es war generell eine sehr ruckartige Fahrt. Beim Pc- Spiel OMSI, hätten schon alle geschrien. Naja, der Alkohol halt. Die illustre Fahrt stoppte abermals an der Haltestelle "Auf dem Kley" als der Busfahrer zum Stopp gezwungen wurde. Jemand öffnete hinten die Tür manuell. Man kann schon sagen, dass sich in dem Bus nach aller höchster Kunst gekloppt wurde. Man verlagerte dann die Schlägerei nach draußen vor die geöffnete Mitteltür. Da wo ich stand. Wäre das nach drinnen gekommen hätte ich die Leute um mich herum schon verteidigt. Ich bin ja nicht klein und zierlich. Alle Frauen im Bus einigten sich darauf lauthals zu schreien, was die Babys neben mir natürlich auch noch mal anfeuerte loszulegen. Ein Junge neben mir weinte vor Angst, ich versuchte ihn zu beruhigen. Half aber nichts, er bekam wohl einen Asthmaanfall. Die Mutter, gab ihm seinen Inhalator und ihm ging es wieder besser. Der Busfahrer rief über Funk zwei Streifenwagen und den Rettungswagen. ich wollte eigentlich seit 30 Min. in der Kneipe sein, stand aber in meinem Gandalf Kostüm in einem stickigen 390er und beruhigte die Leute um mich herum. Ein "Opfer" war nicht zu erkennen, man verlor den Überblick, jedoch erkannte ich einen Beteiligten und fragte mich, ob ich diese Person schon einmal nüchtern gesehen habe - Nein! Aussteigen durften wir erst einmal nicht, ich hatte auch nicht das Bedürfnis danach. Die Polizei kam, und nahm den Sachverhalt, sowie zwei Zeugenaussagen auf. Dann ging es weiter. Das ganze dauerte ca. 20 Minuten. Rechtzeitig drückte ich den Haltewunsch Knopf, um an der Hardenbergstraße auszusteigen. Doch dies wurde ignoriert und ich stieg am August-Bebel-Platz aus. Schlussendlich um 18 Uhr an der Wunder-Bar angekommen, brauchte ich erst mal ein Bier.
Der Busfahrer tat mir wirklich leid. Soviel Stress ist bestimmt nicht leicht. Aber er ist ruhig geblieben. Hochachtung.‪#‎Bogestra‬
Dies ist kein "Meckertext", sondern meine Schilderung, wie man den Nachmittag auch rumkriegen kann. Wattsche Helau.

Autor:

Erhard Neumann aus Wattenscheid

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