Unwetter: Zwischenbilanz der Feuerwehr
Am späten Montagabend (9. Juni) zog das Sturmtief Christian über das
Stadtgebiet Bochum hinweg. Begonnen hatte das Unwetter gegen 21 Uhr,
nach etwa zwei Stunden beruhigte sich die Wetterlage wieder. Zurück
blieb ein Bild der Zerstörung.
Glücklicherweise waren nur zwei Menschen leicht verletzt. Es wurden
unzählige Bäume entwurzelt, Dächer abgedeckt, Häuser und Fahrzeuge
beschädigt. Die komplette Infrastruktur der Stadt ist betroffen.
Oberleitungen der Straßenbahnen und der Bahn AG wurden heruntergerissen,
umgestürzte Bäume versperrten die Gleise. Viele Personen - Erwachsene
und Kinder - saßen in Ihren Fahrzeugen fest und warteten auf Hilfe.
Ein paar Zahlen: Bis zum 11. Juni, 15 Uhr hat die Feuerwehr 1644 Einsätze aufgenommen, die ausschließlich das Sturmtief als Ursache haben. Das Ziel der ersten Stunden war, die Zuwege zu den einzelnen Stadtteilen wieder herzustellen. Hierfür wurden Bäume manchmal nur teilweise entfernt, um mindestens eine Fahrspur frei zu bekommen.
Eingesetzt sind Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr, des Technischen
Hilfswerkes und der Berufsfeuerwehr, diese stellt die Einsatzleitung.
Daneben sind die Technischen Betriebe, das Umwelt- und Grünflächenamt,
die BoGeStra und der USB erheblich eingebunden. Im Einsatz waren am
Dienstag insgesamt 335 freiwillige Kräfte und am Mittwoch
192. Voraussichtlich dauern die Einsätze noch bis Montag (16.).
Die Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr stellen zusammen mit dem DRK Bochum
und dem ASB Bochum den Brandschutz und den Rettungsdienst sicher. Sie
rückten auch zu Sturmeinsätze aus. Es gab zahlreiche Einsätze mit
Personen in Notlagen.
50 Personen aus der S3 gerettet
Unter anderem saßen fast 50 Fahrgäste, überwiegend junge Erwachsene, in der S-Bahnlinie 3, in der Nähe des Eisenbahnmuseums, fest. Die Feuerwehr rettete sie und brachte sie sicher zu einem benachbarten Parkplatz.
Zwei etwa 16-Jährige wurden auf dem Fahrrad vom Unwetter überrascht und
suchten Zuflucht an einem Baum in der Nähe des Eisenbahnmuseums. Nach
Abklingen des Unwetters war jedoch die Straßenbeleuchtung kaputt, und
umgestürzte Bäume behinderten eine eigene Rettung. Die Jugendlichen
blieben glücklicherweise unverletzt und konnten aus ihrem Dilemma
befreit werden.
Die Leitstelle der Feuerwehr Bochum war über Stunden mit der
Entgegennahme von mehreren tausend Notrufen beschäftigt.
Autor:Holger Crell aus Wattenscheid |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.