Straßen im Wandel der Zeit (WAT Serie) Nr. 4
Probst-Hellmich-Promenade: Wattenscheider Straßengeschichten
Die Probst-Hellmich-Promenade verläuft von der Bahnhofstraße bis zur Straße „An der Papenburg“ parallel zum kanalisierten Wattenscheider Bach, der Radbecke. Nur zwei hohe Pappeln am Anfang und am Ende der Promenade markieren heute (1993) den Verlauf dieses Spazierweges, der Mitte der dreißiger Jahre angelegt worden ist. Rote Asche bildete den Untergrund, schlanke Pappeln spendeten zu beiden Seiten Schatten. Wie eine Abbildung aus dem Jahre 1907 zeigt, lief vorher ein Trampelweg an der Südseite der Radbecke entlang, in der man noch um die Jahrhundertwende Forellen fangen konnte, so klar war das Wasser. Sogar ihre Wäsche spülten die Wattenscheider Hausfrauen an zwei Wehren an der Papenburg und an der Bahnhofstraße. Mit dem Aufkommen der modernen Toilettenanlagen wurde der Bach zum Abwasserabgraben degradiert und vom Volksmund „Schwarzbach“, ja sogar „Köttelbecke“ genannt. 1910 bis 1923 erfolgte die erste Kanalisierung durch die Emschergenossenschaft, die erst 1970/71 durch die Untersuchung des Baches mit Röhren abgeschlossen war. Ihren Namen hat die Promenade von dem am 5. Oktober 1926 verstorbenen Probst Bernhard Hellmich erhalten. In der Nazizeit hieß sie Horst-Wessel-Promenade.
Quellennachweis: Auszug aus Wattenscheider Straßengeschichten
von Franz Werner Bröker
Autor:Peter Siama aus Wattenscheid |
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