Straßen im Wandel der Zeit (WAT-Serie) Nr. 17

Um die Jahrhundertwende wurden die Häuser entlang der Straße gebaut.
2Bilder
  • Um die Jahrhundertwende wurden die Häuser entlang der Straße gebaut.
  • hochgeladen von Peter Siama

Watermanns Weg
Der Watermanns Weg gehörte bis zur Entstehung der Mittelstadt Wattenscheid am 1. April 1926 von der Einmündung in die Ückendorfer Straße bis zur Brücke über den Wattenscheider Bach zur alten Bauernschaft Ückendorf. Lediglich der Abschnitt ostwärts des Baches bis zur Hüller Straße gehörte nach Wattenscheid. Darum ist im Adressbuch von 1925/26 auch nur dieser Teil als zur Gemeinde Wattenscheid gehörig aufgelistet, und zwar von den Häusern 1 bis 28 (heute73 bis 97 und 82 bis 104 Stand 1993), die nach dem Ersten Weltkrieg von der Teuhandstelle Essen (später Treuhandstelle für Bergmanns-Wohnstätten) errichtet wurden und heute teilweise in Privatbesitz übergegangen sind. Der westliche, also der alte Ückendorfer Tei, war bis zur heutigen Hausnummer 14 auf der südlichen Seite und 25 auf der nördlichen Seite um die Jahrhundertwende bebaut worden. Viele Häuser der südlichen Seite wurden von dem Bauunternehmer Wilhelm Ecke errichtet, viele der nördlichen Seite gehörten dem Bauunternehmer Hermann Henkel. Zwischen den Häusern Nr. 23 und 25 ist noch heute der Ansatz einer Stichstraße zu erkennen, die vermutlich auf den Bahnhof Gelsenkirchen-Wattenscheid führen sollte, in Wirklichkeit aber auf dem Bauplatz der Firma Henkel mündete. Interessant ist es, dass sich am Watermanns Weg, der früher Bergstraße hieß, auf den Karten von 1903 und 1920 zwei Ringofenziegeleien befanden. Die nördliche stand auf dem Gelände der heutigen Firma Hammacher (Rohrleitungsbau: exestiert nicht mehr) und ziegelte das Gelände bis zum Bauernhof Schulte-Spelberg ab. Auf dem ostwärtigen Teil dieser Ziegelei hat die Firma Karl Kroke, Essen-Bredeney, in den 30er Jahren die Häuser der Stichstraße 41 bis 63 errichtet. Das Gelände westlich davon ist kontaminiert und eingezäunt. Die zweite Ziegelei ist südlich des Watermanns Weges zu suchen, und zwar südlich der in den letzten Jahren gebauten Reihenhäuser Nr. 54 bis 66. Es handelt sich dabei um das Gebiet zwischen der Laubenstraße und der Schlachthofstraße, uaf dem sich heute das Kleingartengelände der Kolonie „Lehmkuhle e.V.“ befindet. Der Name der Straße kommt von der Watermannshove, einem großen Bauernhof in der Vorstadtnachbarschaft, der nördlich der Vorstadtstraße an dem Bach, also am Wasser, lag. Der Bach entsprang an der Voedestraße, floss nördlich der Vorstadtstraße, unterquerte die Hüller Straße und mündete in den Wattenscheider Bach. Dr.E. Schulte vermutet den Hof an der Stelle der 1964 gebauten Esso-Tankstelle an der Marienstraße. Es sind aber auf allen Karten keine Hofreste eingezeichnet, sondern ebenfalls eine Ziegelei. Der Hof hat also südlich der Marienstraße im Winkel zur Hüller Straße gelegen und zählte als Overtwater, von Wattenscheid aus gesehen jenseits des kleinen Baches, zu den reichsten Höfen Wattenscheids.

Quellennachweis: Wattenscheider Straßengeschichten
von Franz-Werner Bröker

Um die Jahrhundertwende wurden die Häuser entlang der Straße gebaut.
Kleingartengelände der Kolonie "Lehmkuhle e.v" mit Blick auf dem Ziegeleischornstein.
Autor:

Peter Siama aus Wattenscheid

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

3 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.