Straßen im Wandel der Zeit (WAT-Serie) Nr. 12

Das Kernstück der Wattenscheider Geschäftsstelle ist die Oststraße. Ein Grundriß aus der Zeit der Reformation zeigt, daß sie wesentlich breiter angelegt war als andere Straßen.
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Die Oststraße
Der Name Oststraße erlaubt einen Hinweis auf die Straßenführung mittelalterlicher Städte, in denen vier Straßen in die vier Himmelsrichtungen auf die entsprechenden Tore führten. Auch in Wattenscheid war das nicht anders. Die Oststraße führte vom Zentrum der Altstadt, auf dem Alten Markt, nach Osten zu auf die Viehporte, durch die das Vieh auf die Voede getrieben wurde. Sie verlief auf den sanft nach Osten hin ansteigenden Hügelrücken. Im Grundrissplan aus der Zeit der Reformation ist die Oststraße wesentlich breiter angelegt als die übrigen Straßen. Die Nordstraße, später Kreuzstraße, dann Gertrudisstraße genannt, führte zur Stensporte neben dem Gebäude der Polizeiwache ( Anmerk: PS. heute gegenüber vom Rathaus). Die Stensporte hat ihren Namen nach der steineren Wasserburg neben der Waagenfabrik Bellka erhalten. Die Weststraße verlief auf die Helleporte, die man sich an der Südseite des Kaufhauses Horten (heute Kaufland) vorstellen muss, die Südseite, später „An der Papenburg“ genannt, führte durch ein kleines Tor der Wasserburg „Papenburg“ zu. Neben den vier radialen Hauptstraßen zeigt der Plan um 1550 bei den übrigen straßen eine gemischte Wegführung aus gestreckten, gekrümmten und gekreuzten Linien, während nur eine Teilringstraße am Graben, der früheren Grabenstraße, innerhalb der Umwallung die Viehporte mit der Stensporte verband. Die Nordsüdausdehnung der Altstadt betrug etwa 300 Meter, die Ost-West-Achse war etwa 200 Meter lang. An der Oststraße lag, neben dem Zentrum der Stadt das alte Rathaus, damals der Neubau Heybrock, heute Gatenbröcker. Es war mit einem mehrbogigen Laubengang versehen, unter dem die Märkte abgehalten wurden. Als Zeichen der selbständigen Gerichtsbarkeit stand an der Südostecke der Schandpfahl, der Kok. Aus der Bogenhalle führten zwei große Tore in den vorderen Unterraum, wo die Gefangenen eingesperrt wurden und die Feuerlöschgeräte untergebracht waren. Über eine Treppe gelangte man in den Ratssaal im ersten Stock. Um die Oststraße, auch Obere Straße oder Bövere Strote genannt, bildete sich die obere Nachbarschaft heraus. Bis in unserer Zeit hinein ist die Oststraße das Kernstück der Gescgäftsstraße Wattenscheids geblieben, besonders durch die Verlängerung über die Viehporte nach Osten zum Dreieck neben der Friedenskirche und anschließend über die Hochstraße.
Quellennachweis: Wattenscheider Straßengeschichten von Franz-Werner Bröker

Das Kernstück der Wattenscheider Geschäftsstelle ist die Oststraße. Ein Grundriß aus der Zeit der Reformation zeigt, daß sie wesentlich breiter angelegt war als andere Straßen.
Die Oststraße in Richtung Osten zur Friedenskirche.
Autor:

Peter Siama aus Wattenscheid

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