PR-Strategie: Fan-Banking?

Die Zeiten sind hart, und so wirbt jedes Unternehmen auf immer individuellere Art und Weise um die Gunst der Kunden. Die deutschen Geldinstitute sind da keine Ausnahme. Im laufenden Jahr wird vor allem auf die junge Generation abgezielt. So war ich sehr erstaunt, als ich beim Geldabheben gefragt wurde, in welchen Team ich denn sei.

Hinter der Frage verbirgt sich die Kampagne, die von zwei TV-Stars, nämlich Joko und Klaas, gezogen wird. Hier sollen die Kunden dem hippen und coolen Bankimage verfallen. Mit Erfolg, die Werbe-Offensive geht schon in die zweite Runde. Aber machen solche Aktionen meine Bank aus? Bedingt würde ich sagen, denn auch andere Geldinstitute ziehen nach.
Das Plakat, das ich heute morgen zu Gesicht bekam, suggerierte mir die ultimative Fan-Geldkarte. Im Klartext. Wenn ich mich für ein Giro-Konto bei eben diesem Institut entscheide, bekomme ich eine EC-Karte mit Schalke-Logo. Selbstverständlich lockt diese Aktion die Fans, zumal es noch ein Trikot gratis obendrauf gibt. Nun muss ich kritisch von mir geben: Liebe PR-Freunde, es sei euch gesagt, die wahren Ziele habt ihr nicht bedacht!
Damit will ich sagen, dass eine Bank ihren Kunden nicht nur vordergründig begegnen sollte. Meine Vorschlag ist relativ simpel und dazu noch kostensparend: Die junge Generation, ich zähle mich trotz meiner fast 30 Jahre noch dazu, ist oft uninformiert, was den Umgang mit Geldanlagen und Versicherungen angeht.
Warum also nicht den beratenden Charakter in den Mittelpunkt stellen: Man nehme einen Bankangestellten, der im übrigen viel weniger kostet als Joko oder Klaas, und lässt ihn in einem Spot oder auf Plakaten in Erscheinung treten.
Wichtig ist nur, dass die Kampagne genauso jung, frisch und vor allem verständlich rüberkommt wie die prominenten Beispiele. Dann bin ich der festen Überzeugung, dass die jungen Kunden gerne zu ihrem Geldinstitut gehen.
Ich jedenfalls würde es tun, denn was ist besser als gute und verständliche Beratung, wenn es um das liebe Geld geht.