Pestalozzi-Realschule: Notfallteam ab sofort im Einsatz!
Das Deutsche Rote Kreuz und Schüler und Lehrer der Pestalozzi-Realschule haben einen Sanitätsdienst neu aufgebaut. Ab Mai kümmern sich wieder gut ausgebildete Helfer um große und kleine Unfälle und Verletzungen.
„Wo Leben ist, da fließt auch Blut“, dichtet Mark Büteröwe, stellvertretender Leiter des hiesigen Jugendrotkreuzes, der die Jugendlichen in der Ausbildung begleitet hat, und betont anschließend nüchtern die Relevanz des Themas: „Jedes Jahr ereignen sich an Schulen in Deutschland rund eine Million Unfälle.“ Natürlich auch an der Pestalozzi-Realschule. Eine Schülerin sei schon einmal eine Treppe runtergefallen und habe sich dabei ein Schädel-Hirn-Trauma zugezogen. Eine andere hatte Kreislaufprobleme und kippte um. So erzählen es die frisch ausgebildeten Schulsanitäter.
Michelle (16) ergänzt, wie sie einem Mitschüler half, der Schocksymptome zeigte, nachdem er beim Sport einen Ball in den Bauch bekommen hatte: „Plötzliche Blässe, Schwäche“, beschreibt sie; einzuschreiten habe sich „erst mal ungewohnt angefühlt“, aber durch die Sicherheit, die ihr die Schulung gab, habe sie nicht gezögert. „Ich habe ihn in die Schocklage gebracht, habe den Rettungswagen gerufen und den Schüler anschließend sogar ins Krankenhaus begleitet.“
Mittlerweile haben acht Schüler der Pestalozzi-Realschule eine Schulsanitäterausbildung unter Mithilfe des Roten Kreuzes absolviert. Betreuungslehrer Dr. Jens Rataj stellte den Kontakt her und setzte sich für das Vorhaben ein. Er betreut das Projekt seit Anbeginn.
Nun verfügt die Schule also nach dem Durchlaufen der entsprechenden Ausbildungszeiten in der eingerichteten Erste-Hilfe-AG wieder über ein Team für kleinere Blessuren und medizinische Notfälle: Sie sind Spezialisten in der Erstversorgung blutender Nasen, verstauchter Knöchel und mehr. Sie werden ab Mai in den Pausen mit signalgelben Westen auf dem Schulgelände patrouillieren, um im Ernstfall sofort helfen und auch Trost spenden zu können. „Auch dies gehört zum Job eines Schulsanitäters“, weiß Mark Büteröwe aus eigener Erfahrung aus früheren Zeiten als Schulsanitäter.
Seit circa vier Jahren habe es an der Pestalozzi-Schule keinen Sanitätsdienst mehr gegeben, erklärt Schulleiterin Silvia Zens. Der hänge halt am Engagement einzelner Personen, und damals ging der Kollege, der den Sanitätsdienst koordinierte, an eine andere Schule. Nun hat die Schule in Lehrer Dr. Jens Rataj und dem Wattenscheider Jugendrotkreuz um Ex-Pestalozzi-Schüler Büteröwe wieder verlässliche Partner, die das Projekt Schulsanitätsdienst wieder aufleben ließen.
Entscheidend für den Erfolg sind nicht zuletzt aber vor allem die Schüler selbst. Ihr Lehrer konnte sie mit seinem eigenen Sanitäter-Background überzeugen: „Ich habe meinen Zivildienst im Rettungsdienst geleistet und später fünf Jahre als Sanitäter gearbeitet.“ Es sei ein gutes Gefühl, anderen Menschen zu helfen und außerdem so eine Ausbildung zu genießen. Hierdurch würden zudem die sozialen Kompetenzen gefördert, die weiteren Lebenslauf durchaus gefragt sind.
Wenn es weiter gut läuft, wird der Sanitätsdienst bald noch wachsen. „Einige machen diese Ausbildung noch“, sagt Lehrer Dr. Jens Rataj, „Die Idee ist, dass nächstes Jahr die Zehntklässler ihr Wissen an die achten und neunten Klassen weitergeben.“
Das Wattenscheider Jugendrotkreuz wird auch dann partnerschaftlich bereitstehen, um die weiteren Ausbildungen zu realisieren und den weiteren Ausbau zu begleiten. Schulen, die ebenfalls Interesse haben, einen Schulsanitätsdienst aufzubauen können weitere Informationen beim örtlichen Roten Kreuz erhalten. Ansprechpartner ist Mark Büteröwe vom Jugendrotkreuz (Telefonnummer DRK-Geschäftsstelle 0 23 27 – 8 70 18).
Fotos: Zelck, Ende (DRK)
Autor:Christian Lange aus Wattenscheid |
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