Party, Playa, Plattenvertrag

Am Strand von El Arenal sorgten die DJK-Kicker für Stimmung. Der Termin für 2017 ist bereits fest gebucht.	Foto: DJK
  • Am Strand von El Arenal sorgten die DJK-Kicker für Stimmung. Der Termin für 2017 ist bereits fest gebucht. Foto: DJK
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24 Wattenscheider feierten im September ausgelassen eine Riesenparty auf der Sonneninsel Mallorca - und wurden im Handumdrehen berühmt. Ein Coversong von CJ Taylor machte aus den Alt-Herren-Kickern der DJK Wattenscheid die eingetragene Band „Wattenscheid Boys“.

Die kuriosesten Geschichten schreibt tatsächlich das Leben. Niemand der 24-köpfigen DJK-Reisecrew hat ahnen können, wie der Trip zur mallorquinischen Feiermeile in Arenal enden würde. Als die Truppe zu ihrer achten Mallorca-Fahrt aufbrach, deutete nichts auf die überraschende Wende hin.
Eine Liveübertragung von den Sangeskünsten auf dem Online-Portal der größten deutschen Boulevardzeitung machte die Wattenscheider Kicker quasi über Nacht berühmt.

1,5 Millionen Zugriffe

Weit über 100 000 Zugriffe wurden in den ersten acht Stunden registriert. Inzwischen, so berichtet Kapitän Thomas Schröder (51), kommt man auf 1,5 Millionen Klicks in den diversen Social-Media-Kanälen.
Entstanden ist die Idee zum stimmungsvollen Song in Wattenscheid während der Fußball-Europameisterschaft. Genauer gesagt - im Garten von Marco Lochthowe. Mit rund 40 feierlustigen Fußballfans sei der Song „Wunderschön“ von CJ Taylor intoniert worden.
Mit dem Song und etlichen musikalischen Requisiten im Gepäck ging es dann vom 9. bis 13. September auf die Baleareninsel. „Capitano“ Schröder klärt auf, dass die Bestückung des Reisegepäcks schon eine „echte Herausforderung“ ist. Drei komplette Trikotsätze, elf Doppelstühle, ein Pavillon und zwei Musikboxen gingen mit auf den Trip.
Apropos Boxen: Da mussten die DJK-Kicker am zweiten Tag ihres Aufenthalts eine bittere Erfahrung machen. Nachdem sie am Strand von Arenal - umringt von mehreren hundert Zuhörern - Kostproben ihrer Sangeskünste gegeben hatten, schritt die Polizei ein und konfiszierte die Boxen, begleitet von einem gellenden Pfeifkonzert der (zumeist deutschen) Zuhörer.

Boxen konfisziert

Am letzten Tag besorgten sich die „Wattenscheid Boys“ ein neues Exemplar für stolze 499 Euro und machten noch einmal (mit verminderter Lautstärke) richtig Party.
„Den Leuten gefiel es, manche haben uns sogar ein paar Euro für die neue Box gespendet“, berichtet Thomas Schröder.
Nach der Rückkehr ging es mit einem gecharterten Bus nach Frankfurt ins Tonstudio. Dort wurde der Song professionell aufgenommen, alle rechtlichen Hürden aus dem Weg geräumt - und die „Wattenscheid Boys“ waren geboren. Auf vielen Online-Portalen steht der Song zum Download bereit.
„Wir werden immer noch häufig darauf angesprochen und hören auch, dass bei vielen Nachbarvereinen der Song zum Kabinenhit wurde“, berichtet Schröder von den Spätfolgen des Mallorca-Trips seiner angejahrten „Boygroup“, zu der Marco Lochthowe, Markus Nowak, Dirk Jeglinski, Hermann, Christoph und Robert Wittenbrink, Oliver Hille, Thorsten Scheups, Sebastian Jeziorowski, Pierre Pasch, Joachim Schröder, Karlheinz Brouka, Frank Amendt, Timo Stuckmann, Marko Ruczynski, Jörg Rozenski, Marcus Küster, Jürgen Lallensack, Claas Wendt, Thomas Hörter, Jens Nehring, Thorsten Nowak und Sascha Striewe gehören.
Acht Sterne (für acht Mallorca-Aufenthalte) zieren bereits die Trikots der „Wattenscheid Boys“. Der neunte Aufenthalt am zweiten Septemberwochenende ist bereits fest geplant. „Für einen neuen Song haben wir ja auch noch etwas Zeit“, so Kapitän Schröder, Frontmann, Organisator und Spielführer in Personalunion.
Autogrammkarten von der Band gibt es noch nicht. Aber vielleicht lassen die DJK-Oldies eine Idee aus dem Jahr 2013 neuaufleben. Da hatten sie für Freunde und Angehörige ein Panini-Album mit ihren Köpfen „produziert“.
Die „Wattenscheid Boys“ sind immer für eine Überraschung gut. „Wir sind ja auch keine normale Fußballmannschaft“, unterstreicht „Capitano“ Schröder. Und ergänzt: „Wir feiern Karneval gemeinsam, Vatertag, runde Geburtstage - wir sind eine echt geile Truppe.“ Das glaubt man aufs Wort!

Autor:

Peter Mohr aus Wattenscheid

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