Nicht jammern, anpacken - Hundefreunde sammelten Müll auf dem Holland-Gelände

Am Gründonnerstag beendeten die Hundefreunde ihre erste Müllsammelaktion
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Das gibt es nicht alle Tage. Auch nicht in Wattenscheid. Da hat sich eine Handvoll von kleinen und großen Bürgerinnen und Bürgern zusammengeschlossen, um das Holland-Gelände vom Müll zu befreien.
Wie sind die Hundefreunde eigentlich auf die Idee gekommen, mal selbst den Müllsack in die Hand zu nehmen?

„Angefangen hatte s eigenlich vor fünf Wochen“, berichtet Sylvia Rix, die sich regelmäßig auf dem Hollandgelände mit anderen Hundefreundinnen zu gemeinsamen morgentlichen Gassi-Gängen mit ihren Vierbeinern trifft. Da lief eines Tages die Labradorhündin „Jule“ in eine Ansammlung von Flaschenscherben, die ihr die Pfotensehnen zerschnitten. Das Tier erlitt monatelange Höllenqualen, von den rund 800 Euro Tierarztkosten mal ganz zu schweigen. Sylvia Rix: „Wir haben da beschlossen , etwas zu tun. Es geht ja gar nicht nur um unsere Hunde. Das verdreckte Hollandgelände ist auch eine Gefahr für unsere Kinder. Zum Beispiel für die, die hier mit ihren Fahrrädern über die Wege fahren. Und nicht nur für die. Das Hollandgelände ist eigentlich ein ökologisches Kleinod für Wattenscheid.“ Und ihre Mitstreiterin Tanja Hesse ergänzt: „Das Areal ist eine schöne zusammenhängende Naherholungs-Grünfläche im Revier. Die gehört einfach zu Wattenscheid. Sie bedarf ihres Schutzes. Und sie gehört allen Bürgern hier.“ Bedauerlich sei, dass offenbar irgendwelche Leute versuchten, mit gezielt ausgestreuten und eingegrabenen Glasscherben die Wege für radfahrende Kinder oder sparziergehende Hundebesitzer zu verunsichern.
Mal ein paar Kostproben, von dem, was die Müllsammler(innen) an Fundsachen „erbeuten“ konnten: Bügelbretter, Sofapolster, Autoreifen, Bratpfannen, Blumenkübel und Sonstiges aus „Haushaltsauflösungen“.
Bei ihrer Aktion haben die Hundebesitzer(innen) vier Wochen lang jeden Tag mindesten zwei Stunden lang Müll auf dem Holland-Gelände eingesammelt.
In den Osterfereien konnten sie auch ihre Kinder zum Mitmachen begeistern. Der bewährte Eltern-Trick: „Müllsammeln gegen Taschengeld-Erhöhung funktionierte auch hier. Aber so die Erfahrung der Redaktion vor Ort: Die Erhöhung war maßvoll, und die Kinder brachten noch viel perönlichen Idealismus in die Aktion mit ein, ohne genau auf die „Taschengeld-Uhr“ zu schauen. Ihre bisherigen zaghaften Versuche, ihre vollen Müllsäcke in den Abfallcontainern von Firmen auf dem Holland-Gelände deponieren zu dürfen, sind allerdings vorerst fehlgeschlagen.
„Schade eigentlich, denn wir haben auch das Umfeld von Firmen vom Müll gesäubert. Davon profitieren sie doch auch“, betont Sylvia Rix und: „Bisher hat sich nur der Leiter des Lidl-Marktes an der Lyrenstraße bereiterklärt, uns den Müll abzunehmen, den wir in Nachbarschaft des Marktes gesammel hatten.“
Nach den Osterfereien möchte die Gruppe natürlich weitermachen: „Das Hollandgelände ist sehr groß. Es wäre doch schön, wenn sich noch mehr Wattenscheider uns anschließen würden. Es geht einfach nicht nur um Hundebesitzer, sondern um alle Leute, die das Gebiet als schöne Naherholungsfläche schätzen."

Autor:

Lokalkompass Wattenscheid aus Wattenscheid

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