Leithe leidet und kämpft - Bündnis erhält Verstärkung nach Auflösung des Vereins Leither Kaufleute
Quo vadis Leithe? Wie sieht die Zukunft des westlichen Wattenscheider Stadtteils aus, nachdem zuletzt eine Hiobsbotschaft nach der anderem die Menschen vor Ort erreichte?
Nach der Schließung der Grundschule Bertramstraße, an der am Mittwoch (17.) letztmalig unterrichtet wird, scheiterten auch die Bemühungen der Bezirksvertretung, den Friedhof in Gänze oder zumindest mit einem Kolumbarium zu erhalten. Nach einem mehrheitlichen Beschluss des städtischen Umweltausschusses sind in Leithe nur noch Bestattungen möglich, wenn bereits Rechte an Grabfeldern vorhanden sind, zum Beispiel für Ehepaare.
Veränderungen gab es kürzlich auch in der Geschäftswelt des Stadtteils: Der „Verein der Leither Kaufleute“ bestand seit dem Jahr 1996 und engagierte sich zum Beispiel mit vielen Weihnachtsmärkten, die von der Leither Bevölkerung sehr gut angenommen wurden. So flossen im Laufe der Jahre etliche Spenden an die beiden bis vor kurzem noch bestehenden Schulen und andere karitative Projekte im Stadtteil.
In den letzten zwei Jahren habe sich die Situation auch für die Leither Kaufleute durch zum großen Teil unverständliche Entscheidungen seitens der Politik stark verändert. Neben der Streichung der Pfarrstelle in der Katholischen Gemeinde St. Johannes wurde die Förderschule an der Fröbelstraße durch die Stadt Bochum geschlossen und auch die Grundschule an der Bertramstraße muss nach heftigen Protesten nun an die Schulstraße umziehen. Zudem war zum Leidwesen der Leither Kaufleute der Beschluss zur Schließung des Friedhofs ebenfalls nicht zu verhindern.
In Folge der völlig veränderten Situation hat sich der „Verein der Leither Kaufleute“ aufgelöst. Ein Großteil der Mitglieder wird zukünftig im damit erstarkten „Bündnis für Leithe e.V.“ den Vorort unterstützen. Das gesamte Kontoguthaben des Vereins wurde aufgeteilt und ging an den Katholischen Kindergarten St. Johannes, den Evangelischen „Kindergarten unter dem Regenbogen“ und den Fußballverein Rot/Weiß Leithe.
Vom „Bündnis für Leithe“ mit Frauenpower im Vorstand, Miriam Schumann-Scheele und Dr. Gudrun Altgassen, kam am Samstag mit einem bunten Sommerfest ein klares Bekenntnis und eine Art „Kampfansage“ für den Stadtteil. Auf dem Schulhof an der Bertramstraße sowie rund um die Johanneskirche gab es Attraktionen und Treffpunkte, um mit Freunden und Nachbarn ins Gespräch zu kommen. Vereine, Kindergärten, Kirchengemeinden, Geschäftsleute und die Feuerwehr trugen zum Gelingen bei.
Autor:Holger Crell aus Wattenscheid |
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