Ehrenamt mit Herzblut braucht Verstärkung
Sie gehören zur Blutspende wie der Pieks zum Aderlass: Jeder, wirklich jeder Blutspender aus Wattenscheid kennt das Team um Hanne Beil, dass sich seit vielen, vielen Jahren unermüdlich und freundlich um das Wohl der Spender kümmert. Ein freundliches Lächeln bei der Anmeldung, Händchen halten bei der Blutspende, ein liebevoll gedeckter Tisch oder eine kleine Plauderei beim heißen Kaffee – die insgesamt 10 Frauen und zwei Männer haben alles bestens im Griff. Sie sind für die Stimmungslage der Blutspender und die gute Atmosphäre in den Spendelokalen zuständig und damit für den Erfolg einer Blutspende unerlässlich.
Auf ein mittlerweile jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement im Wattenscheider DRK-Kreisverband bringt es das Blutspendeteam. „Wahnsinn”, kann Hanne Beil es selbst kaum glauben, wie lange sie und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter bei der Blutspende bereits im Dienst sind. Um „etwas Gutes im Ruhestand zu tun”, erinnert sich die Blutspendebeauftragte, haben sich viele für das Rote Kreuz entschieden. Mit ihrer Begeisterung für die gute Sache steckten sie und Ursula Jarosch immer mal wieder neue Helferinnen an, holten zuletzt auch Barbara und Peter Winter mit ins Team. Das Ehepaar wollte den Einstieg ins „Rentnerleben“ sinnvoll gestalten und unterstützt die Blutspende seit mittlerweile 4 Jahren mit großem und vor allem regelmäßigem ehrenamtlichen Engagement. Doch ansonsten musste das eingespielte Blutspendeteam in den letzten Jahren den ein oder anderen Ausfall verkraften, denn viele der Damen und Herren sind auch in anderen DRK-Bereichen aktiv und es kommt immer wieder zu Terminüberschneidungen mit der Folge eines Personalausfalls.
„Und wir werden auch nicht jünger“, erklärt Hanne Beil. Das Durchschnittsalter ihres Teams schätzt sie vorsichtig auf Mitte sechzig. „Mit zunehmendem Alter wird man eben auch gebrechlicher”, erklärt die langjährige Rotkreuzlerin, warum die Aufgabe für die Ehrenamtler ohne Personalzuwachs nur noch schwer zu schaffen ist. 34 Blutspendetermine mit rund 2 500 Spendern gibt's pro Jahr in Wattenscheid.
Todmüde Beine, aber ein gutes Gefühl
Für jeden aus dem Blutspendeteam bedeutet dies jährlich viele Stunden Einsatz für das DRK. Schon eine Stunde vor dem Start der Blutspende sind die Helferinnen und Helfer vor Ort. Langeweile hat das Team in den nächsten Stunden selten, erzählt Ursula Jarosch. Kaffee kochen, Brötchen schmieren, Kartoffelsalat vorbereiten, Würstchen heiß machen und andere Aufgaben halten sie auf Trab. Bereits am Vortag hat Hanne Beil die notwendigen Lebensmittel eingekauft: „Die Nacht vorher schlafe ich manchmal kaum, weil ich immer den Schinken zähle und mich frage, ob ich genug habe”, erzählt sie lachend. Sogar ihren Urlaub hat die Blutspendebeauftragte in all den Jahren schon oft nach den Blutspendeterminen ausgerichtet. Bereut hat sie ihr Engagement bisher aber nie, schwärmt von der guten Atmosphäre und Zusammenarbeit: „Ich habe danach immer todmüde Beine, aber ein gutes Gefühl.” Barbara und Peter Winter ergänzen unisono: „Ein erstrebenswertes Gefühl und in der Gemeinschaft toll.”
Nun aber braucht diese funktionierende Gemeinschaft Nachwuchs und frisches Blut, um den regelmäßigen Aufgaben in der Blutspende dauerhaft gewachsen zu sein. Der DRK-Vorsitzende Thorsten Junker formuliert vorsichtig einen personellen Wunsch: „Wenn wir das Blutspendeteam auf 18 Personen ausbauen könnten wäre dies schon toll und würde die Aktiven deutlich entlasten.“
Vielfältige Aufgaben stehen zur Auswahl
Hierbei würde jede Hand, die helfen wolle, eine entsprechende Aufgabe finden: an der Anmeldung, der Spenderbetreuung, bei Einkauf und Organisation, im Verpflegungsbereich, der Passrückgabe oder bei Spenderehrungen. Vorkenntnisse und Expertenwissen seien hierbei nicht erforderlich, denn „wir zeigen gerne die unterschiedlichen Aufgabenbereiche und vermitteln die notwendigen Kenntnisse. Hier unterstützt uns der Blutspendedienst auch mit tollen Fortbildungsseminaren, die wir ebenfalls kostenlos anbieten können“, so Thorsten Junker. Jeder Interessierte könne nach Neigung und Interesse seinen Aufgabenbereich auswählen, würde seine Fahrtkosten erstattet bekommen und im Einsatz versichert werden.
„Wir sind wirklich für jeden neuen Helfer dankbar. Je größer unser Team ist, desto kleiner wird die Belastung für jeden einzelnen von uns. Dabei ist es eigentlich nicht wichtig, wie viel Zeit jemand ehrenamtlich aufbringen kann: Der eine kann nur zweimal im Jahr bei einem Blutspendetermin helfen, der andere vielleicht viermal im Jahr bei unseren großen Blutspendewochenenden Zeit opfern. Hauptsache ist aber, es bleibt noch die Zeit, zusammen einen Kaffee zu trinken, zu plaudern und etwas zusammen zu unternehmen. Denn wir wollen ja nicht nur für die gute Sache arbeiten, sondern auch gemeinsam eine schöne Zeit verleben“, erklärt Hanne Beil abschließend.
Wer Interesse an einer Mitarbeit in der Blutspende hat, kann sich unter der Rufnummer 0 23 27 – 8 70 17 beim Roten Kreuz melden. Die Blutspendebeauftragte Hanne Beil wird einen Termin zur allgemeinen Information und dem Kennenlernen von Aufgaben und Gemeinschaft vereinbaren.
Autor:Christian Lange aus Wattenscheid |
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