DRK-Katastrophenschutz lebt mittlerweile auch von der Freiwilligkeit!

Auch Spaß und gemeinsame Unternehmungen gehören heute zum Gemeinschaftsleben der freiwilligen Katastrophenschützer!
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"Einsatz in der DRK-Einsatzeinheit verbindet Spaß, Technik und den Willen zur Hilfe!"

Wer beim Roten Kreuz immer nur an Verletzungen und Verbände denkt, der ist falsch gewickelt. Denn das DRK hat mehr zu bieten als nur den reinen Sanitätsdienst. Zu seinen Aufgaben gehört auch der Katastrophenschutz.

„Wir müssen im Bereich der öffentlichen Gefahrenabwehr 33 Helfer auf vier Bereiche verteilen, bei doppelter Grundbesetzung. Das heißt, wir benötigen einen Personalstamm von 66 Kräften für unsere Einsatzeinheit“, erklärt DRK-Vorsitzender Thorsten Junker die momentane Situation. Bis zur „Guttenbergschen“ Neuorganisation konnte der Verband auch auf zahlreiche „Katastrophenschützer auf Zeit“ zurückgreifen, die sich für zuletzt 4 Jahre dem Mitwirken in der Gefahrenabwehr verpflichtet hatten. Dies hat sich nun zu Zeiten des „Bufdis“ geändert. Nun lebt auch der Katastrophenschutz von der Freiwilligkeit und die Organisation musste sich auch auf diesen Umstand einstellen.

Dennis Schürmann war einer der letzten verpflichteten Helfer beim örtlichen Verband, der sich aber auch nach der Gesetzesänderung weiterhin beim Roten Kreuz engagiert. Mit ihm tun dies momentan noch rund 80 Menschen – ehrenamtlich und in ihrer Freizeit. Ein Einsatz, der der gesamten Bevölkerung zu Gute kommt. Sie bereiten sich regelmäßig darauf vor, im Notfall im Sanitäts- oder Betreungsdienst sowie in der technischen Unterstützung bei Großschadensereignissen eingesetzt zu werden. Dennis Schürmann ist als stv. Rotkreuzleiter für die technischen Materialien der Einsatzeinheit mitverantwortlich und hat hiermit ähnliche Aufgaben wie in seinem beruflichen Umfeld in einem Gerüstbauunternehmen.

Egal ob Vakkummatratze, Defibrillator oder Zeltheizung: Die Materialvielfalt des DRK in der Einsatzeinheit ist wirklich groß und faszinierend. Sie ist voll mit spannender Technik für fast alle erdenklichen Notfalleinsätze bei denen Menschenleben gerettet werden oder Verletzte versorgt und betreut werden müssen. Beim Roten Kreuz lernen die Helferinnen und Helfer aber auch Notstromaggregate aufzubauen und Einsatzstellen auszuleuchten. Das Aufgabenspektrum in der Gefahrenabwehr ist vielfältig; es erfordert viele Spezialisten und Allrounder.„Aber auch Neulinge sind uns herzlich willkommen und werden Stück für Stück an ihre Aufgaben herangeführt. Was zählt, ist der gemeinsame Wunsch, Menschen in Not zu helfen. Jeder kann sich nach seinen Neigungen einbringen, ob eher im sanitätsdienstlichen Bereich oder eben in den Aufgaben Technik und Sicherheit“, hofft der Rotkreuzler immer auf neue Mitstreiter.

Auch Carina Kruppa hat schon in jungen Jahren den Weg zum DRK gefunden. Nach der Organisation eines Schulsanitätsdienstes an der Märkischen Schule bis zum Abitur hat sie parallel zum Studium der Medizin ihre hobbymäßige Heimat in der DRK-Gemeinschaft gefunden. Als Rotkreuzleiterin und angehende Ärztin kümmert sie sich um die zahlreichen Aus- und Fortbildungen der Wattenscheider Katastrophenschützer.„Hier habe ich einfach über die Jahre auch viele Freunde gefunden, die neben der persönlichen Freundschaft auch das Hobby „DRK“ teilen“, erklärt die junge Rotkreuzleiterin ihre Beweggründe für das ehrenamtliche Engagement. Nebenher organisiert sie die gemeinschaftsfördernden Rotkreuz-Unternehmungen, wie Fußballturniere, Singstar- und Kickerabende oder auch den wöchentlichen Lauftreff, bei dem sich die Rotkreuzler für das Erlangen des Sportabzeichens gemeinsam fit machen wollen.

Florian Becker gefallen diese gemeinschaftlichen Unternehmungen auch neben seinen ehrenamtlichen Einsätzen bei verschiedenen Sanitätsdiensten und den vielfältigen Ausbildungsveranstaltungen im Katastrophenschutz.„Ich wurde vor einigen Jahren von einem Schulfreund einfach mal mitgenommen und bin irgendwie hängengeblieben. Mit Freunden das Sanitätslager in Ordnung zu halten und die Materialverwaltung zu organisieren macht einfach Spaß“, verrät er. Und irgendwie werde doch auch jede Hand gebraucht, um anderen Menschen zu helfen.

„Diese geänderten Maßnahmen in der Personalführung und – ansprache sind schon tolle Neuerungen, die auch dazu beigetragen haben, ein neues Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln“, beobachtet der DRK-Vorsitzende Thorsten Junker nicht ohne Stolz die Aktivitäten.

„Früher war alles straffer und gemeinschaftliche Unternehmungen abseits des Dienstgeschäftes eher selten“, weiß er aus eigener Erfahrung, schließlich fand auch der Vorsitzende Ende der 80er Jahre über den Wehrersatzdienst den Weg zum Roten Kreuz. Der Zusammenhalt sei heute ein deutlich besserer als zu Zeiten des Ersatzdienstes und sorge momentan für eine bisher noch halbwegs stabile Zulaufrate.„Die neue Freiwilligkeit bietet somit auch Chancen für den Katastrophenschutz“, glaubt Thorsten Junker.„Es kommen sicher immer neue Freiwillige, ob sie aber bleiben, kommt auf das Gemeinschaftsleben und die entsprechenden Voraussetzungen an. Langfristig muss man leider auch einmal mit personellen Einschnitten rechnen“, so Junker. Die Lösung hat er auch parat:„Die Politik muss das Ehrenamt weiter stärken“.

Wer Lust hat, sich die DRK-Arbeit in den Gemeinschaften einfach einmal anzuschauen, kann sich beim Roten Kreuz vorab telefonisch über die Möglichkeiten informieren. Rufnummer 0 23 27 – 8 70 18 (Herr Eisenhuth).

Autor:

Christian Lange aus Wattenscheid

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