Die jungen "Rotkreuzler" sind fit, äußerst kreativ und einsatzbereit – Landeswettkampf in Wattenscheid

Das Wattenscheider Team "W.A.T." in der Altersstufe II am Start
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In der Wattenscheider Innenstadt und der Liselotte-Rauner-Schule an der Voedestraße war die vorherrschende Farbe am Samstag Orange. Den ganzen Tag über waren Gruppen des Jugendrotkreuzes im Einsatz und zahlreiche Rotkreuzfahrzeuge in der Innenstadt der Hellwegstadt zu sehen.

Glücklicherweise waren keine Ernstfälle zu versorgen. Anlass des "Großkampftages" war der Jugendrotkreuz-Landeswettbewerb 2013, an dem in diesem Jahr neunzehn Gruppen aus ganz Westfalen-Lippe teilnahmen. Sie mussten an mehreren Stationen ihre Kenntnisse und Können unter Beweis stellen.

Landeswettkampf in zwei Altersstufen

Die Wettbewerbsaufgaben waren gestaffelt und die Kinder in Gruppen eingeteilt: Sechs- bis Zwölfjährige gehörten in die Stufe I, die 13- bis 16-Jährigen in der Stufe II. „Verschiedene Aufgaben aus dem musisch-kreativen Bereich, der Ersten Hilfe und Wissensfragen über das Rote Kreuz mussten gelöst werden“, erläuterte Christian Lange vom örtlichen Roten Kreuz. In der Wattenscheider City konnten die Passanten am Samstag nicht am Roten Kreuz vorbeikommen. Zahlreiche JRK-Teams tummelten sich in der Fußgängerzone, denn es gab dort neben Spiel- und Sportaufgaben auch Stationen, an denen die Teilnehmer zeigen mussten, dass sie im Ernstfall Erste Hilfe leisten können. Am Saarlandbrunnen mussten ein verstauchter Knöchel versorgt werden, am historischen Förderrad am Alten Markt galt es sogar einer Person zu helfen, die beim Klettern abgestürzt war – natürlich nur gemimt. Weiter war ein Kind zu versorgen, dass in der Küche Reinigungsmittel getrunken hatte – zum Glück nur gespielt, dies aber überzeugend und wahrlich professionell.

So mancher erwachsene Zuschauer war an der Oststraße fasziniert von der gekonnten Hilfe und dem tollen Engagement, welche schon die jüngsten Rotkreuzler locker und vor allem ohne Hemmungen ausführten. „Es zeigte sich, dass Kinder und Jugendliche in derlei Situationen oftmals schneller und effektiver helfen, auch wenn die eine oder andere Maßnahme vielleicht einmal nicht ganz korrekt umgesetzt wurde“, verriet die Wattenscheiderin Kyra Kislewski, selbst einst im örtlichen Jugendrotkreuz mit den Rotkreuzthemen im Verbindung gekommen. „Soziales Engagement ist bei uns keine Frage des Alters. Hier engagieren sich viele junge Menschen zwischen 6 und 27 Jahren im JRK ehrenamtlich. Hier kann man gemeinsam aktiv sein, auch beim Spielen, Spaß haben, Lernen, Üben, Hilfe leisten, Wettkämpfe bestreiten.“ Ihre Aufgabe beim diesjährigen JRK-Landeswettbewerb: Der Einsatz als Schiedsrichterin im Themenbereich „Erste Hilfe“.

JRK aus Wattenscheid erstmals Gastgeber des Wettbewerbes

Etwas nervös war Mark Büteröwe im Vorfeld schon. Der Auszubildende zum Lacklaboranten ist der Leiter des Jugendrotkreuzes in Wattenscheid, welches gemeinsam mit den Aktiven des örtlichen DRK-Kreisverbandes erstmals Ausrichter und Gastgeber des Wettbewerbs war und dies ausgerechnet im 150ten Jubiläumsjahres des Roten Kreuzes. Doch Mark Büteröwe und seine Mitstreiter hatten alles fest im Griff. Voll motiviert gab das Organisationsteam klare Anweisungen und beantwortete geduldig Fragen der zahlreichen Mitwirkenden. Mark Büteröwe arbeitet sowohl im DRK als auch im Jugendverband mit und hat dort im letzten Jahr die Verantwortung als Leiter übernommen. Rund 100 begeisterte junge Menschen hören beim Wattenscheider Jugendrotkreuz mittlerweile auf sein Kommando. „Manchmal ist das mit dieser Rasselbande schon richtig stressig“, sagt er lächelnd, „aber mir stehen ein kompetentes Jugendleiterteam und auch die Verantwortlichen des Kreisverbandes immer unterstützend zur Seite. Und was man an einem solchen Veranstaltungshighlight wie hier heute zurückbekommt ist schöner, größer und vor allem befriedigender als jeder Stress.“

Gäste zeigten sich erfreut vom Engagement

Landtagspräsidentin Carina Gödecke und Bochums Bürgermeisterin Gabriela Schäfer, die den Wettbewerb zwischen 19 Jungrotkreuz-Teams mit insgesamt 170 Teilnehmern und Betreuern sowie 120 Helfern aus Wattenscheid und ganz Westfalen - Lippe offiziell beim Gästeempfang in der Liselotte-Rauner-Schule begleiteten, zeigten sich stolz über die qualifizierte, motivierte und intakte Wattenscheider Jugendgemeinschaft . Carina Gödecke lobte die wichtige Nachwuchsarbeit. „Es ist erfreulich, dass sich so viele Jugendliche beim Wattenscheider Jugendrotkreuz engagieren und somit in ihrer Freizeit wirklich Sinnvolles tun“, zeigte sie sich beeindruckt. Gabriela Schäfer ergänzte: „Sie sind die Zukunft des Roten Kreuzes und leben soziales Engagement durch partnerschaftliche Zusammenarbeit und klare Positionierungen.“ Dies habe sie auch auf dem Weg zum Veranstaltungsort beim Blick auf eine singende JRK-Gruppe wieder feststellen können, denn der Liedtext habe sie begeistert: "Piep, piep, piep, wir haben uns alle lieb… und wollen keinen Krieg!“ – eine schöne und positive Textzeile in Zeiten oftmals schlechter Nachrichten.

Tatuzita mit Landtagspräsidentin und Bürgermeisterin

Beide Damen aus der Bochumer- bzw. NRW-Politik ließen es beim Gästeempfang auch nicht nehmen, gemeinsam mit JRK-Landesleiterin Simone Wirsen, DRK-Landesarzt Dr. Uwe Devrient und 15 Jugendrotkreuzlern den „Tatuzita“-Tanz auf´s Tanzparkett zu bringen. Die anwesenden Gäste aus Lokalpolitik, Vereinswelt und Sponsorenkreis staunten nicht schlecht, ob der Tanzkünste der beiden Gastrednerinnen.

Siegerteams aus Paderborn und dem Tecklenburger Land

Den Wettbewerb der Altersstufe I (6-12 Jahre) gewannen abschließend „Die roten Superkids“ aus dem Tecklenburger Land, bei den 13-16jährigen Jugendrotkreuzlern (Altersstufe II) hatte der „Knallrote Partybus“ aus Paderborn am Ende des Leistungsvergleiches die Nase vorn. Die Wattenscheider Teams „W.A.T.“ und „Die kleinen Retter“ verabschiedeten sich wie höfliche Gastgeber auf dem sechsten bzw. siebten Platz.

Den frühen Abend ließen die Jugendrotkreuzler aus Wattenscheid und ihre Gäste aus Westfalen- Lippe bei der Siegerehrung durch JRK-Landesleiterin Simone Wirsen und einem traditionellen Ruhrpottessen, „der Currywurst“, gemeinsam ausklingen.

Bilder: Christian Schuh (JRK-LV)

Autor:

Christian Lange aus Wattenscheid

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