Der Reiz des Reizens
Es läuft an den Nachmittagen des Seniorenskats beim Roten Kreuz nicht immer für alle Spieler gleich gut. Mancher Skatexperte verliert auch mal ein Null-Spiel - die Kreuz-Zehn wird dann vielleicht zum Verhängnis. Derweil macht ein anderer Mitspieler ein Spiel nach dem anderen - auch schon mal einen Grand ohne Buben - und gewinnt.
Das Wattenscheider Rote Kreuz lädt am Mittwoch, 23. August, zum nächsten Seniorenskatturnier in den DRK-Räumen an der Voedestraße 53 ein. Einlass ist ab 14 Uhr, Beginn um 14.45 Uhr. „Wir haben mittlerweile schon eine gewisse Tradition in die DRK-Turniere gebracht und sind mittlerweile zweimal monatlich beim Roten Kreuz in Reiz- und Stechlaune. Und dies seit bald sechs Jahren“, sagt Peter Winter, der beim DRK ehrenamtlich den Preisskat für Senioren ausrichtet.
Auf rund 35 Teilnehmer ist die durchschnittliche Zahl der Skatspieler mittlerweile gewachsen: Dies im Jahr 2017 – 204 Jahre nach der Erfindung des Spiels im thüringischen Altenburg. Laut Deutschem Skatverband spielen 15 bis 20 Millionen Menschen hierzulande Skat. Damals kombinierten die Spieler in Altenburg Elemente aus Tarock, L'Hombre, Schafkopf und Solo zu einem neuen Spiel. Verbreitet wurde es einst vor allem von Studenten und Soldaten - und damit auch ein Wildwuchs an Regeln. 1928 wurde auf einem Skatkongress in Altenburg die „Neue Deutsche Skatordnung“ beschlossen, über die seither das Skatgericht wacht und nach denen die DRK-Turniere laufen.
„Bei uns kommt zum gemeinsamen Spiel aber auch die Geselligkeit“, erklärt Turnierchef Winter. Zumal erfahrene Spieler aus Mimik und Regungen ihrer Mitspieler Schlüsse ziehen. „Skat ist auch Psychologie“, erzählt der Rotkreuzler. Für sie läuft das Spiel dann oftmals besser: Mancher gewinnt dann auch mal einen Grand mit drei Buben – auch schon einmal „Unter“ oder „Wenzel“ genannt.
Zwischen intuitiv und aggressiv
Zwar kommen auch schon einmal Damen zum Seniorenskat beim Roten Kreuz, doch das Spiel bleibt Männerdomäne. Nur etwa fünf Prozent der Turnierteilnehmer sind Frauen. „Frauen sind nicht so risikofreudig“, so Peter Winter. „Aber Frauen spielen hin und wieder etwas intuitiver“, meint der Skatchef und verrät mit einem Schmunzeln. „Männer reizen aggressiver und gehen eher mal aufs Ganze. Das liegt wohl in der Natur.“
Jeder, der Skat spiele, könne zudem zum DRK-Seniorenskat kommen und mitmachen. Scheu brauche niemand zu haben: „Egal ob Frau oder Mann, auch Anfänger sind herzlich willkommen.“ Skatfreunde im Seniorenalter haben dann die Gelegenheit, ihr Können mit den 32 Karten unter Beweis zu stellen oder aber aufzufrischen. Peter Winter: „Es soll allen Spaß machen.“ Der Rotkreuzler freut sich über jedes neue Gesicht. Als kleinen Anreiz erhalten die fünf besten Skatspieler des Turniertages leckere Gewinne.
Während die Turnierteilnehmer dann auch auf ihr Glück hoffen, baut das DRK beim Turnier auf einen zuverlässigen Organisator. Und den hat man in Peter Winter gefunden. Seit die monatlichen Skat-Turniere vom Roten Kreuz übernommen wurden, kümmert sich der ehrenamtlich Aktive um die Ausrichtung der Veranstaltung.
Autor:Marc Keiterling aus Essen |
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