Begleitung zur Messe - Marien-Hospital sucht Ehrenamtliche für den Besuchsdienst

Die Ehrenamtliche Anni Konincks (links) und Krankenhausseelsorgerin Brigitta Bein. Foto: Goldacker
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Wer von leeren Kirchen spricht, hat wohl noch nie samstags die Heilige Messe in der Kapelle des Marien-Hospitals besucht: „Hier ist es immer proppenvoll“, sagt Anni Konincks. Die 88-jährige Günnigfelderin sorgt als eine von sieben Ehrenamtlichen dafür, dass die Patienten des Zentrums für Altersmedizin aus ihren Krankenzimmern zur Messe kommen – und das bereits seit 15 Jahren.

„Frau Konincks ist immer da“, lobt Krankenhausseelsorgerin Brigitta Bein. Mit Blick auf die Eröffnung des Erweiterungsbaus der Klinik Anfang März sucht sie weitere Ehrenamtliche – auch für den Besuchsdienst auf den Stationen.
Für Anni Konincks war es vor 15 Jahren fast eine Selbstverständlichkeit, ein Ehrenamt anzunehmen. „Damals gab‘s im Marien-Hospital noch die Ordensschwestern, und Schwester Isentrud hat sich bei der Elisabethfeier in Günnigfeld auf die Bühne gestellt und gefragt, ob jemand Lust hat, dort die Patienten zu den Gottesdiensten zu bringen.“ Als einzige hat sich die damals 73-Jährige gemeldet. „Mein Mann war gerade ein halbes Jahr tot, ich hatte also Zeit. Und ich habe gedacht, das ist ein schönes Amt.“ Noch heute sagt sie: „Sie glauben nicht, wie gerne ich hier hingehe – die Leute sind so dankbar!“
Die Dankbarkeit der Menschen könnte auch ein Anreiz für weitere Ehrenamtliche sein, hofft Brigitta Bein. „Unsere sieben Freiwilligen sind im liturgischen und im Hol- und Bringedienst tätig. Ich würde aber gerne noch einen Besuchsdienst aufbauen.“ Das sei ein schöner, aber auch mitunter ein schwerer Dienst: „Man wird auch mit Krankheit und Leid konfrontiert.“ Deshalb wünscht sich Brigitta Bein Ehrenamtliche, die kontaktfreudig, einfühlsam und vor allem seelisch belastbar sind. „Wir bieten aber auch eine Begleitung durch Gespräche und kleinere Fortbildungen zu bestimmten Themen an.“ Wichtig ist ihr zudem, „dass die Freiwilligen weltanschaulich offen sind und – egal welcher Konfession sie angehören – den katholischen Geist des Hauses akzeptieren.“
Anni Konincks will mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit auf jeden Fall weitermachen, wenn es ihre Gesundheit zulässt. Alles andere müsse für ihren Dienst in der Klinik zurückstehen. „Die Kapelle geht vor“, sagt sie und fügt verschmitzt hinzu: „Da habe ich ja auch was von: Ich brauche sonntags nicht mehr früh aufzustehen für die Messe.“

Autor:

Lokalkompass Wattenscheid aus Wattenscheid

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