Arme Kinder-Stars!

Ein großer deutscher Fernsehsender hat das Mini-Playback-Show-Prinzip neu entdeckt. Selbstverständlich zeitgemäß aufgeblasen, präsentiert die Samstagabend-Show Kinder, die nur eines wollen: ein Star werden. Aber ist das wirklich ihr Wunsch? Die kleinen mutigen Sänger werden - in mehr oder weniger kindgerechten Outfits - einer promilastigen Jury vorgeführt. Wenn dann ein 10-jähriger Junge „ich mochte das T-Shirt eigentlich nicht“ ins Mikro flüstert, lächeln Moderator und Jury diese Einwände einfach weg. Gegen Ende der Show kochen die Emotionen dann vollends hoch: Wer kommt weiter? Es sind jeweils nur drei Kinder, die pro Sendung zum großen Finale zugelassen werden.
Da ist das Geheule bei den Verlierern groß, was der Einschaltquote wohl gut tut. Doch wehe dem Kind, das dann tatsächlich gewinnt. Die Kleinen werden sich zunächst riesig freuen und natürlich eine Platte mit dem „Pop-Titan“ produzieren. Der selbstverständlich reichlich an dem neuen Jungstar verdient. Schlimm nur, dass es meist bei einem One-Hit-Wonder bleibt und die Gewinner auf der Strecke bleiben.

Autor:

Lauke Baston aus Wattenscheid

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