3-D-Brille statt Kreide?
Die Buchmesse ist in vollem Gange, und auch in Sachen Bildung hat sie einiges zu bieten. Der neueste Clou: ein „Cyber-Classroom“. Ein großes Wort, hinter dem sich eigentlich nicht viel mehr als ein 3-D-Fernseher verbirgt. Dieser soll den Kindern der Zukunft mittels 3-D-Brille zu einem guten Zeugnis verhelfen. Doch wollen wir das? Ich nicht! Schon jetzt führe ich an so manchem Abend kleine Machtkämpfchen um das Kinderprogramm mit meiner Tochter: Der Sandmann ist mehr genug. Wenn ich mir nun vorstelle, dass neben Playstation, I-Pod und Smartphone, nun auch in der Schule mittels digitaler Medien gearbeitet wird, finde ich das sehr bedenklich. Aus Sicht der Kinder ist es sicherlich „cool“, in 2.0-Manier zu lernen, aber der Preis ist mir zu hoch. Ich möchte nicht, dass mein Kind schon in jungen Jahren das Interesse an seiner Umwelt verliert. In der Schule geht es auch um das Miteinander. Da ist es nicht förderlich, abgeschottet hinter der 3-D-Brille neben dem Klassenkamerad zu verharren, den man nur noch schemenhaft wahrnimmt. Da schnapp ich mir lieber meine Tochter und spaziere mit ihr durch den Park. Und während wir ein Eichhörnchen entdecken, rückt der Sandmann in weite Ferne.
Autor:Lauke Baston aus Wattenscheid |
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