Zum Abschluss Staffel-Doppelsilber
Am letzten Tag der Leichtathletikeuropameisterschaften in Zürich gab es im Wattenscheider Lager Grund zur großen Freude. Die Sprintstaffel der Männer mit Julian Reus und Alex Kosenkow holte Silber.
Wie schon im Vorlauf rannten die beiden Wattenscheider Julian Reus und Alexander Kosenkow in den Kurven, außerdem dabei im legendären Stadion Letzigrund: Sven Knipphals und Lucas Jakubczyk auf den Positionen zwei und vier. 38,09 Sekunden bedeuteten eine Saisonbestmarke in der Nähe des Deutschen Rekordes (38,02 sec). Die siegreichen Briten mit 37,93 Sekunden waren diesmal noch ein bisschen zu weit weg. Und so meinte auch Wattenscheids Kurvenmann Alexander Kosenkow: „Ich bin eher glücklich als niedergeschlagen. Wir haben gegen England verloren. Mit nur anderthalb Zehnteln Rückstand. Das sind alle Weltklasse-Sprinter. Einzeln betrachtet viel schneller als wir. Wir haben einen super Job gemacht mit unserer Zeit nah am Deutschen Rekord!“
Auch Startläufer Julian Reus, der in Zürich ja durch ein Wechselbad der Gefühle gehen musste, wollte nicht meckern. Klar: Der Titel war angepeilt und als Ziel ausgegeben. Andererseits: „Wir mussten uns Ziele setzen. Warum nicht das höchste? Wir wollten Gold gewinnen, nun haben wir Silber gewonnen.“ Auch Reus persönlich ist nach allem Auf und Ab nicht unzufrieden und sagt nachdenklich: „Ich habe wahrscheinlich meinen inneren Frieden gefunden. Die Woche ist natürlich nicht ansatzweise so verlaufen wie ich mir das vorgestellt habe. Aber man muss jetzt den letzten Eindruck in die nächste Vorbereitungsphase mitnehmen.“ Nahziel: „Jetzt heißt es, in sechs Wochen gesund zu werden.“ Probleme an der Kniekehle belasten den Deutschen Doppelmeister und Rekordhalter seit einiger Zeit – wegen der Blessur musste Reus in Zürich auf seinen 200-Meter-Start verzichten. Wie gesagt: Ein Wechselbad. Gerade auch für die Seele: „Das hat mich alles viel Nerven gekostet, und ich stand die letzten drei oder vier Tage auch ein bisschen neben mir.“
Alexander Kosenkow war nur mit der Staffel am Start und hat Zürich genossen. So sehr, dass er in der Mixed Zone des Letzigrund ankündigte, durchaus bis zu den Olympischen Spielen in Rio 2016 zu planen.
Die deutsche 4x400-Meter-Staffel der Frauen mit der Wattenscheiderin Esther Cremer als Startläuferin hat bei der EM in Zürich (Schweiz) Platz sechs belegt. Die Zeit: 3:27,69 Minuten. Damit war das DLV-Quartett sogar schneller als beim zweiten Platz bei der Team-EM in Braunschweig.
Autor:Peter Mohr aus Wattenscheid |
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