Stadtspiegel-Interview mit SGW-Trainer Farat Toku vor dem Saisonstart am Samstag in Verl - Verein steht im Vordergrund
"Wir haben zu viele Baustellen"


Trainer Farat Toku im Kreis seiner Schützlinge.  Foto: Peter Mohr

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Die Woche vor dem Saisonstart der SG Wattenscheid 09 war äußerst turbulent. Trainer Farat Toku stand dennoch Rede und Antwort.

Die Vorbereitung und die Kaderzusammenstellung waren diesmal schon ziemlich schwierig. Und dann kam der Knall am letzten Montag – mit dem Rückzug von Oguzhan Can. Wie hast du davon erfahren? Und wie hast du es aufgenommen?
Wir haben genug zu tun gehabt mit der Kaderzusammenstellung! Es war für mich das schwierigste Jahr, um einen Kader in dieser Situation zusammenzustellen. Und zu der anderen "Geschichte" möchte ich mich gar nicht äußern. Nur eines möchte ich loswerden, für mich steht der Verein absolut im Vordergrund.

Geht das spurlos an der Mannschaft vorbei?
Nein, wir sind keine Roboter. Wir gehen wie die letzten Jahre ganz offen mit Problemen um und sprechen sie direkt an und dann hat sich das Thema erledigt! Wir können uns seit Jahren nicht so richtig über Fußball unterhalten, weil wir zu viele Baustellen drumrum haben. Es nervt extrem für alle im Verein.

Hat es schon konkrete Gespräche gegeben, wie es im Verein nun weitergehen soll?
Da bin ich der falsche Ansprechpartner.

Für dich musste, auch wenn es schwer fiel, der Fokus trotzdem auf den Saisonstart heute in Verl gerichtet bleiben. Mit welchem Gefühl gehst du in die erste Partie?
Ich habe als Trainer eine Verantwortung gegenüber meinen Jungs und den Fans. Ich habe alles gegeben für die Vorbereitung auf das Spiel. Wir haben eine schwierige, aber auch sehr intensive Vorbereitung hinter uns. Die Mannschaft hat außerhalb des Platzes sehr schnell zusammengefunden. Auf dem Platz kann es dauern, ehe alle Automatismen greifen. Deshalb brauchen wir Zeit und Geduld, auch wenn wir sie in Wattenscheid nie hatten. Es ist ein Prozess, und wir müssen die Jungs stetig weiterentwickeln. Ich habe ein gutes Gefühl, weil ich weiß, was wir in der Vorbereitung gemacht haben. Auch ich als Trainer bin froh, dass die Vorbereitung beendet ist, und freue mich auf den Wettkampf.

Viele neue Spieler mussten wieder einmal integriert werden. Das benötigt Zeit. Bei wie viel Prozent siehst du dein Team momentan?
Ja, das ist absolut richtig, genau genommen sind es 16 Spieler, die wir kurzfristig geholt haben. Man kann sagen, dass wir jedes Jahr kurzfristig immer einen neuen Verein gründen. Bei den Transfers sprechen wir ganz offen und ehrlich über den Verein, die Probleme, die es gibt, und über das Sportliche. Wir gehen da mit den Jungs ganz offen, ehrlich und direkt um.

Die Wechselfrist ist noch nicht abgelaufen. Auf welchen Positionen müsst ihr noch nachbessern? Der Kader ist in der Breite noch ziemlich dünn besetzt.
Wir haben es hier nie anders gehabt und versuchen, das Beste daraus zu machen. In der jetzigen Situation können wir nichts mehr machen.

Der SC Verl war stets ein unangenehmer Gegner für euch. Wie schätzt du das Team aktuell ein?
Das Team hat sich sehr gut verstärkt. Sie müssten mit dem aktuellen Kader oben mitspielen.

Und welche Mannschaften siehst du im Titelrennen vorn?
Das gibt es einige. Ich glaube, dass sich viele Mannschaften das Ziel gesetzt haben, ganz oben mitzuspielen.

Die Frage kann ich dir nicht ersparen: Wo wird die SGW am Ende landen?
Ich hoffe, dass wir nicht bis zum letzten Spieltag warten müssen mit dem Klassenerhalt. Wir wissen, dass es eine sehr schwierige, aber auch spannende Saison wird. Wir brauchen alle im Verein, die uns auf dem Rasen unterstützen.

Autor:

Peter Mohr aus Wattenscheid

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