Wieder nicht: SGW verspielte 2:0-Führung

Wenige Augenblicke nachdem Schiedsrichterin Marija Kurtes den Freistoß freigegeben hatte, schlenzte "Sherry" Sarisoy das Leder zum 1:0 ins Netz. FOTO: Peter Mohr
  • Wenige Augenblicke nachdem Schiedsrichterin Marija Kurtes den Freistoß freigegeben hatte, schlenzte "Sherry" Sarisoy das Leder zum 1:0 ins Netz. FOTO: Peter Mohr
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Regionalligist Wattenscheid 09 wartet weiter auf den ersten Saisonsieg. Am Freitag reichte es vor 1335 Zuschauern gegen die U23 des 1FC Köln am Ende trotz 2:0-Führung nur zu einem 2:2.

Duplizität der Ereignisse: Schon am letzten Samstag hatte die Pawlak-Truppe in Lippstadt nach einem 2:0-Vorsprung die Partie noch aus der Hand gegeben. War vor Wochenfrist noch eine Menge Pech und am Ende sogar ein Schuss Dramatik dabei, musste man gegen die kleinen Geißböcke nach 90 Minuten mit dem Remis noch zufrieden sein.
Die von Ex-Nationalspieler Stephan Engels trainierten Domstädter waren nach dem Ausgleich nämlich die überlegene Mannschaft und drückten auf den greifbaren „Dreier“. Schon in der Anfangsphase stockte dem 09-Anhang einmal kräftig der Atem, da gab es Billard um kurz nach sieben. Thiel hatte mit einem Flachschuss den Innenpfosten getroffen und das Leder prallte (parallel zur Torlinie) wieder zurück ins Feld. Es dauerte mehr als eine Viertelstunde, ehe sich die Hausherren, die in der gleichen Formation wie in Lippstadt angetreten waren, einigermaßen fanden und Gefahr in Richtung Kölner Tor entfachen konnten.

Dreimal nicht verloren
"Wir haben jetzt drei Spiele in Serie nicht verloren. Wir haben wieder eine Zweitoreführung nicht retten können. Jetzt wollen wahrscheinlich einige hören, wie enttäuscht ich bin und wie schlecht das alles ist. Ich kann meiner Mannschaft aber im Großen und Ganzen keinen Vorwurf machen", so 09-Trainer André Pawlak hin- und hergerissen zwischen Enttäuschung und Aufmunterung.
Eine Standardsituation brachte in der 24. Minute dann die Führung.

Sarisoy im Reus-Stil
„Sherry“ Sarisoy hatte den Ball aus dem linken Halbfeld mit Schnitt (à la Marco Reus) Richtung Tor gezirkelt, Jens Grembowietz war in der Mitte hochgestiegen (ohne allerdings das Leder zu berühren), der Freistoß wurde länger und länger und landete schließlich in den Maschen des FC-Tores.
Wenig später dann ein verletzungsbedingter Wechsel: Kevin Brümmer, der wenige Minuten zuvor am Knöchel getroffen worden war, humpelte vom Feld und für ihn kam Nico Buckmaier. Mit der Konsequenz, dass Sven Preissing fortan Brümmers Platz hinten rechts in der Viererkette übernahm. Kurz nach diesem Wechsel wurde Milko Trisic nach einem Enzmann-Freistoß beim Torschuss noch abgeblockt, doch 120 Sekunden später konnte sich Nico Buckmaier im Strafraum geschickt durchsetzen, umkurvte noch Kölns Keeper Schuhen und schob dann zum 2:0 ein.

Mit dem Regen kamen die Tränen
Mit Beginn des zweiten Durchgangs setzte in der Lohrheide strömender Regen ein, und mit den Fluten schienen auch den Hausherren die Felle davonzuschwimmen. Nachdem Nico Buckmaier zu unentschlossen (49.) und Leon Enzmann mit einem risikoreichen Volleyschuss (56.) das mögliche 3:0 verpasst hatten, folgte nach einer Stunde die kalte Dusche, als Laux nach einer Flanke von der rechten Seite im Sturmzentrum „völlig blank“ stand und einköpfen konnte. Zwei Minuten später scheiterte Berkan Canbulut von links aus spitzem Winkel am Schlussmann. Die 09er verloren im Mittelfeld zusehends die Kontrolle über das Spiel, zu wenige Spieler waren bei Kölner Angriffen rechtzeitig hinter dem Ball. Fast die logische Konsequenz: der Ausgleich der Geißböcke in der 65. Minute, als Laux im Strafraum das Leder fast ungehindert unter Kontrolle bringen und dann für den Torschützen Jesic „auflegen“ konnte. Einem 22-Meter-Schuss von Milko Trisic (67.), der knapp über den Querbalken strich und einem ungekrönten Solo von Nico Buckmaier (85.) standen auf der Gegenseite noch zwei starke Paraden von Lukas Fronczyk bei Kölner Chancen gegenüber.
Am Ende war es unter dem Strich ein leistungsgerechtes Resultat, das der SGW auf dem Weg zum Klassenerhalt aber nicht wirklich weitergeholfen hat. Mit der eingeschlagenen „Eichhörnchen-Taktik“ wird’s ein ganz beschwerlicher Weg.

Fronczyk, Brümmer(29. Buckmaier), Kasak, Grembowietz, Lehmann (86. Thamm), Zajas, Preissing, Sarisoy (67. Lenz), Canbulut, Enzmann, Trisic

Gelbe Karten: keine – Nicolaou (31.), Golobart (73.), Thiel (80.)

Weitere Fotos aus der Lohrheide in unserer Bildergalerie http://www.lokalkompass.de/wattenscheid/sport/bilder-vom-22-gegen-1fc-koeln-u23-d345731.html

Autor:

Peter Mohr aus Wattenscheid

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