Werner Scholz: Lieber Espenloh als Buttercreme

Werner Scholz kehrte im Alter von 70 Jahren als Torwarttrainer zur SG Wattenscheid 09 zurück. Unser Bild zeigt ihn mit dem neuen Keeper Edin Sancaktar. Foto: Peter Mohr
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Nach fünf Jahren Pause ist Werner Scholz in den Trainerstab der SG Wattenscheid 09 zurück gekehrt - im Alter von immerhin 70 Jahren. „Fußball ist nun einmal ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens“, räumt der Ex-Profi offen ein.

Als Trainer Farat Toku (35) ihn im Juni anrief, hat er nicht lange gezögert. Nach kurzer Rücksprache mit seiner Ehefrau sagte Scholz zu und ist wieder „Feuer und Flamme“ für seine neue (alte) Aufgabe, die er schon zwischen 1995 und 2010 für die SG Wattenscheid 09 ausgeführt hatte.
„Ich bin lieber auf dem Trainingsplatz als daheim auf dem Sofa bei der Buttercremetorte. Außerdem ist Sport auch gesünder“, bemerkt Scholz mit einem Augenzwinkern.
Was sich für ihn geändert hat, ist die Anreise zur Lohrheide. Nach fast 40 Jahren in Bochum ist Werner Scholz im März 2013 nach Köln gezogen und dem Ruf seiner Tochter Susanne gefolgt, die in der Domstadt beim „Express“ seit Jahren beruflich tätig ist.
500 Kilometer Autobahn pro Woche kommen für den gebürtigen Hamborner dadurch zusammen. Kein Hindernis, denn Fußball ist und bleibt „Schollis“ Leidenschaft. „Seit meinem 12. Lebensjahr bin ich vom Fußballvirus infiziert. Und der Sport hält natürlich jung. Auch der Umgang mit jungen Leuten sorgt dafür, dass man jung bleibt“, so Scholz.

500 km pro Woche auf der Autobahn

Obwohl er da auch kleine Einschränkungen macht: die „Welt“ der hochmodernen Handys ist nicht seine, und den Umgang mit dem Internet musste ihm Tochter Susanne in kleinen Schritten behutsam beibringen.
„Mit der modernen Technik stehe ich etwas auf Kriegsfuß“, gesteht der langjährige Profi, der es auf 252 Bundesligaspiele für Alemannia Aachen und den VfL Bochum brachte. In jungen Jahren war er in Aachen an einer Art Fußball-Wunder beteiligt, als die Alemannia nämlich in der Bundesliga überraschend in der Saison 1968/69 den zweiten Platz hinter Bayern München belegte.
„Früher war ich wie ein Eishockeytorwart gepanzert und habe lange auf Asche trainiert“, erinnert sich Scholz und fügt an: „Geschadet hat es uns aber nicht. Vielleicht ist uns so auch eine gewisse Härte anerzogen worden.“
Noch lange fit bleiben, noch lange Spaß am Fußball haben und an seiner Wahlheimat Köln, über die er geradezu ins Schwärmen gerät - das sind Werner Scholz‘ Wünsche für die Zukunft. „Ich glaube, ich habe auch gute Gene.“ Lächelnd klärt Scholz auf, dass seine Mutter in wenigen Wochen ihren 101. Geburtstag feiert.

Autor:

Peter Mohr aus Wattenscheid

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