Volleyball Verbandsliga: TB Höntrop gelingt Befreiungsschlag gegen den Spitzenreiter

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„Immer wenn du glaubst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her" das in etwa wäre die poetische Umschreibung für das Spiel der Verbandsliga-Damen des TB Höntrop gegen den Tabellenführer SC Hennen.

Nach den zuletzt eher durchwachsenen Leistungen gegen direkte Tabellenkonkurrenten und 1:9-Sätzen aus den letzten drei Spielen kam ausgerechnet der seit inzwischen neun Spielen ungeschlagene Spitzenreiter aus Iserlohn nach Höntrop, der nach seiner Auftaktniederlage zu Saisonbeginn seinerseits 27:2-Sätze holte und dabei insbesondere die Spitzenteams deutlich besiegt hatte.

Aber gerade diese absolute Außenseitersituation bekam den Höntroperinnen offenbar richtig gut. Hinzu kam, dass Trainer Eusterfeldhaus Sandra Mannebach, die zuletzt im Training überzeugende 3.Zuspielerin, überraschend in die Startformation stellte. Dazu kam mit Carolin Wittling eine Nachwuchsspielerin, die bei ihren Einsätzen in den letzten beiden Spielen als eine der wenigen überzeugen konnte. Sie übernahm die Diagonalposition, was auch für die Höntroper Libera Haarmann Folgen hatte, denn sie musste nun nur auf der zentralen Abwehrposition ran und sich nicht ständig umorientieren, was die Abwehr insgesamt stabilisierte.

Offenbar angesichts der Vorzeichen ließ Gästetrainer Schulte zu Beginn überraschend seine Spielführerin Marks und die Hauptangreiferin Klohs auf der Bank. Die Höntroperinnen legten konzentriert los und konnten sich mehrfach deutlich Vorsprünge erarbeiten (5:1, 10:6), mussten aber immer wieder kleine Rückschläge (12:11, 14:14) hinnehmen. Als dann beim 19:15 für den TBH die beiden wichtigsten Spielerinnen beim SC auf das Feld kamen, erwarteten alle ein Angriffsfeuerwerk, das aber ausblieb. Bis zum 23:18 hielt der Vorsprung und erst hier wackelte der Turnbund ein wenig. Beim 23:21 kamen die ersten bösen Erinnerungen an die in den letzten Spielen immer wieder vergebenen Chancen hoch. Aber diesmal spielte das Team konzentriert weiter und der Lohn war der 25:21-Satzerfolg. Also bereits mehr als im Hinspiel (0:3) und genauso viel wie in den letzten drei Spielen.

Im Folgesatz begann der Gast mit der vermeintlich stärksten Aufstellung und die Frage war, wie der SC mit dieser Drucksituation umgehen würde. Die Antwort dazu lieferte Sandra Franke, die mit ihren bärenstarken Aufschlägen aus dem 1:1 ein 12:1 machte. Dabei hätte sie fast passen müssen, da sie zuletzt einige Tage krank war. Zwar kam Hennen beim 8:17 noch mal auf 13:17 heran, letztlich wurde der Vorsprung aber souverän nach Hause gespielt (25:20). Damit war nach dem Satzgewinn das nächste Ziel – durch die neue Regelung zu punkten – ebenfalls erreicht. Aber wer 2:0 führt möchte natürlich auch mehr.

Im dritten Satz zeigte der Gast dann, warum er eine so lange Siegesserie hatte, denn mit nun viel mutigeren Angriffen, die oftmals weder vom Höntroper Block geschweige von der Abwehr gesehen wurden. Beim 6:10 zog der Höntroper Coach erste Konsequenzen und versuchte über einen Wechsel auf der Zuspielerposition eine Veränderung in die Spielweise zu bekommen. Allerdings brauchte Natascha Chromik einige Zeit um ins Spiel zu finden, so dass der Rückstand auf bis zu neun Punkte (8:17) anwuchs. Erneut einige gute Aufschläge von Sandra Franke brachten das Team etwas näher heran, aber letztlich ging der Satz verdient mit 20:25 an den Gast.

Mit gleicher Aufstellung ging es in den vierten Satz und in ähnlicher Weise ging es weiter. Höntroper nun mehr unter Druck, da weiter einige Angriffe im Feld einschlugen und die Folge war ein 7:14-Rückstand. Zu oft gelang den Gästen dabei das Aufbauspiel, weil den Höntroperinnen die Präzision in den eigenen Aktionen fehlte. Zu diesem Zeitpunkt stellten sich bereits wohl alle Zuschauer auf einen Tie-Break ein, der dann wohl nur einen Sieger hätte haben können. Aber erneut brachte Sandra Franke Ihre Mannschaft zurück ins Spiel. Mit wieder harten und platzierten Aufschlägen konnte das Team auf 12:14 verkürzen. Als dann kurze Zeit später die Mannschaft beim Aufschlag von Mareike Piotrowski, die als Mittelblockerin eine richtig gut Leistung ablieferte, aus einem 14:17 eine 19:17 Führung machte, war die Souveränität des Tabellenführers wieder dahin. Einfache Fehler in Annahme und Feldabwehr, sowie wenig Entschlossenheit im Angriff gaben dem TBH die Möglichkeit weiter zu punkten. Und am Ende stand nach dem 25:22 ein nicht für möglich gehaltener 3:1-Sieg zu Buche, der dem Team drei dringend benötigte Punkte bescherte.

Trainerkommentar: „Unverhofft kommt oft – dieser Ausspruch passt heute wohl ganz gut zum Ausgang des Spieles. Zwar hat der Gästetrainer zu Beginn ein wenig gezockt, aber auch mit den zunächst geschonten Stammkräften kam der SC heute nicht so wie in den letzten Spielen zur Entfaltung. Aber auch wir haben unseren Teil dazu beigetragen und gezeigt, dass wir es doch noch können. Eine insgesamt geschlossene Teamleistung, aus der einzelne Spielerinnen immer wieder Ausrufezeichen setzen konnten. So überzeugte Carolin Wittling auf der für sie eigentlich ungewohnten Diagonalposition mit einem richtig guten Stellungsspiel in Annahme und Abwehr und einigen guten Aktionen am Netz. Mit der heute gezeigten Leistung wären wir in den letzten Spielen keinesfalls mit leeren Händen nach Hause gegangen. Nun heißt es aber mit dem zurück gewonnenen Selbstvertrauen die nächsten Aufgaben ernsthaft anzunehmen.“

Damen I (VL): Natascha Chromik (3), Sandra Franke (6), Michaela Haarmann (8, L), Melanie Heermann (4, K), Sandra Mannebach (12), Mareike Piotrowski (11), Anna Spenst (10), Carolin Wittling (13, 2.Mannschaft)

Aber damit war das Spielwochenende des Teams noch nicht zu Ende, denn am Sonntag stand noch die erste Runde im Bezirkspokal auf dem Terminkalender. Mit lediglich fünf Stammkräften und Dana Zirwes als zweiter Zuspielerin (eigentlich Libera im Bezirksligateam) ging es gegen den Kreispokalsieger aus Hamm, dem dortigen OSC. Erwartungsgemäß ging es für das drei Klassen tiefer spielende Bezirksklassenteam nur darum einige Punkte zu holen. Diese wurde dann von den Zuschauern auch jeweils kräftig gefeiert. Am Ende konnte der Gastgeber beim klaren 3:0 (25:6, 25:18 und 25:10) immerhin 34 Mal jubeln. In der nächsten Runde wartet nun auswärts vermutlich ein Landesligist auf die Höntroperinnen.

Damen I (VL): Sandra Franke (6), Melanie Heermann (4, K), Sandra Mannebach (12), Mareike Piotrowski (11), Anna Spenst (10), Dana Zirwes (20)

Autor:

Christian Eusterfeldhaus aus Wattenscheid

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