Volleyball-Aufstiegsspiele: TB Höntrop bringt Fans zur Verzweifelung

Auf eine harte Probe stellten die Damen des TB Höntrop seine zahlreichen Fans in den Aufstiegsspielen zur Verbandsliga.

Zunächst ging es am Freitag gegen den Zweiten der Parallelstaffel, den TV Hörde II, der mit seiner jungen Mannschaft als Aufsteiger aus der Bezirksliga den Durchmarsch in die Verbandsliga anpeilte.

Im Vorfeld wurde dieses Spiel vom Trainer als die größere Herausforderung in der Aufstiegsrunde ausgemacht. Allerdings ahnte dieser nicht, dass die eigene Mannschaft in diesem Spiel in keiner Phase an seine normale Leistung herankommen würde und so gnadenlos unterging.

Die Hörder U18-Mädchen spielten eine gute Partie mit vielen druckvollen Float-Aufschlägen, die die Höntroper Annahme immer wieder in große Verlegenheit brachte und zu keiner Zeit wirklich unter Kontrolle gebracht wurden. In der Folge wurde das Aufbauspiel stark beeinträchtig und wenn der Turnbund dann doch zum Angriff kam, war dieser meist zu drucklos oder direkt fehlerhaft. An diesem Tag lieferte lediglich Mittelblockerin Mareike Piotrowski eine ordentliche Angriffsleistung ab. Im eigenen Aufschlag, eigentlich eine Paradedisziplin der Höntroperinnen, war sie, wie auch ihre Mitspielerinnen jedoch extrem unsicher und so gab es kaum einmal mehr als einen gültigen Aufschlag hintereinander. Das ist für den Aufstieg in die Verbandsliga dann letztlich zu wenig.

Die Mannschaft wirkte phasenweise wie paralysiert und verlor in gut einer Stunde klar mit 0:3 (11:25, 19:25, 13:25). Die Deutlichkeit lässt keinen Zweifel daran, dass an diesem Tag kaum eine Spielerin in die Nähe ihrer Normalform kam. So waren auch die Tränen angesichts der unterirdischen Leistung nur allzu verständlich.

Nach der klaren Niederlage und dem bereits praktisch aussichtslosen Kampf um den Gruppensieg, galt es sich in der Heimpartie gegen den Verbandsligisten aus Rodt-Müllenbach zu rehabilitieren und eine bessere Leistung abzuliefern. Trainer Eusterfeldhaus gab dabei den gleichen Spielerinnen die Chance zur Wiedergutmachung. Lediglich auf der Diagonalposition bekam Franzi Kaiser aufgrund der anstehenden Sportprüfungen im Abitur eine Pause und wurde dort durch Melina Aven ersetzt.

Nachdem das Team bereits in Dortmund von rund 30 Fans unterstützt wurde, waren es im Heimspiel noch einige mehr und die mussten schon kurz nach Spielbeginn das Schlimmste befürchten. Wieder kam die Annahme nicht und schnell stand es 0:6. Dann aber fing sich das Höntroper Team und konnte das Spiel offenhalten. 3:9, 8:14 - der Rückstand wurde zumindest nicht mehr größer. Nachdem die erste Nervosität abgelegt wurde, konnte die Mannschaft nicht nur mithalten, sondern endlich auch das Kommando übernehmen.

Beim 15:15 wurde erstmals ausgeglichen und spätestens von diesem Zeitpunkt an hatte der TBH das Spiel fest im Griff. Zwar kam es nach dem letztlich klaren 25:18 in den beiden weiteren Sätzen nochmals zu etwas knapperen Spielständen, aber selbst als im 3.Satz aus einem 16:13 kurzzeitig ein 16:18 wurde, schlug das Team durch die nun vielfach richtigen Entscheidungen im Aufschlag, Zuspiel und Angriff und vor allem mit enormen Willen wieder zurück und gewann beide Durchgänge letztlich deutlich mit jeweils 25:20.

Anschließend wussten aber weder Mannschaft noch Trainerteam, ob man sich angesichts dieser Leistungssteigerung und der zwei völlig unterschiedlichen Spiele wirklich freuen sollte. Denn jedem war klar, dass es mit einer ähnlichen Leistung tags zuvor zumindest zu einem offenen Spiel gegen Hörde gereicht hätte.

Trainerkommentar: „Leider fehlt uns nach wie vor eine echte Erklärung, warum wir im Auftaktspiel so weit weg von unserer Normalform waren. Dass meine Spielerinnen es besser können haben wir dann erfreulicherweise in der zweiten Partie gezeigt. Alles in allem haben wir mit dem doch deutlich veränderten Kader unser Saisonziel – das Mitspielen um den Aufstieg – erreicht, auch wenn es zum ganz großen Sprung in die Verbandsliga doch nicht gereicht hat. Da wir nun ein weiteres Jahr in der Landesliga bleiben werden, wird es aber dennoch sicherlich die eine oder andere Veränderung geben. So drängen sich aus der Jugend endlich wieder Nachwuchsspielerinnen auf, die perspektivisch den etablierten Spielerinnen interne Konkurrenz machen werden. Diese Konkurrenz wird das Niveau des Teams insgesamt heben. Aber auch darüber hinaus wird es sicherlich weitere Veränderungen geben.“

Damen I (LL): Melina Aven (2), Katrin Baar (1), Inken Blatt (5), Sandra Franke (6, Kapitän), Melanie Heermann (4), Franziska Kaiser (9, 3.Mannschaft), Natalie Kordt (4, 3.Mannschaft), Mareike Piotrowski (11), Elena Schmitz (3, 3.Mannschaft), Anna Spenst (10), Carolin Wittling (13), Dana Zirwes (8)

Ergebnisse:
1.Spiel TV Hörde II 0:3 (11:25, 19:25, 13:25) 62 min
2.Spiel SG Rodt-Müllenbach 3:0 (25:18, 25:20, 25:20) 59 min
3.Spiel SG Rodt-Müll. – TV Hörde II 3:1 (25:21, 25:19, 23:25, 25:21)

Damit erhält der TV Hörde II den Platz in der Verbandsliga, der TB Höntrop verbleibt in der Landesliga und die SG Rodt-Müllenbach steigt in die Landesliga ab.

Autor:

Christian Eusterfeldhaus aus Wattenscheid

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